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Jobkrise und Partnerschaft: Wenn nicht nur der Job in Gefahr ist

Jobkrise und Partnerschaft

Inhalt

Partnerschaft und Job “unter einen Hut” zu bekommen ist oft eine Herausforderung. In dieser Fallbeschreibung wird nachvollziehbar, wie Menschen ganz plötzlich mit Jobkrise und Partnerschaft als „Baustelle“ gleichzeitig konfrontiert sein können. Erfahre außerdem, welche Möglichkeit es gibt, die Situation als Paar zu klären und ergründe im Selbst-Check, ob Dein Lebenskonzept trägt.

Ein Gastbeitrag von Dr. Christine Radomsky Spurwechsel-Coach für Berufserfahrene in der digitalen Arbeitswelt

Zweihundertfünfzig Kilometer voneinander entfernt sitzen mein Klient und ich vor unseren Laptops und sehen einander an.

Weshalb kommt er ins Coaching? Sven (Name geändert) zieht die breiten Schultern hoch und verschränkt die Hände hinter dem Nacken. Beim Vorgespräch hatte er gesagt, seine Hauptprobleme seien die vielen Überstunden und die bevorstehende Umstrukturierung in der Firma.

Nun erzählt er, wie es ihm geht. Seit neun Jahren ist er mit seinem Team für das IT-Netzwerk einer großen Firma verantwortlich. Er mag seinen Job, in dem er neben Routine und „Feuerwehr-Einsätzen“ auch immer wieder Neues lernt. Mit Kollegen, Netzwerk-Nutzern und seinem Chef kommt er gut klar. Sven ist engagiert und pflichtbewusst, oft schaltet er seinen Computer erst nach neun oder zehn Arbeitsstunden aus.

Vor kurzem wurde die Firma verkauft. Der neue Eigentümer will Kosten sparen, Arbeitsplätze reduzieren und die IT-Dienste auslagern.

Ungewissheit und steigender Termindruck sitzen Sven im Genick. Am Tag hat er seine Aufgaben noch im Griff, obwohl er immer länger für sie braucht. Wenn er nachts aufwacht, verheddert er sich in Grübelschleifen.

„Das Wichtigste ist wohl, dass ich eine neue Job-Alternative finde“, sagt er.

„Wozu wäre das gut?“, frage ich ihn.

Nur eine Jobkrise?

Sven schaut mich überrascht an und holt tief Luft:

„Vielleicht behalte ich ja meinen Job sogar. Aber eine Alternative im Hinterkopf würde mich schon beruhigen. Dann wäre ich nicht so gestresst und könnte wieder besser schlafen. Ich wäre wieder  leistungsfähiger, könnte Überstunden abbauen. Seit langem mal wieder einen schönen Abend mit meiner Partnerin verbringen … Einfach besser in Balance sein.“

Ich frage Sven, was er schon probiert hat. Regelmäßig surft er in Internet-Jobbörsen nach Stellenangeboten für Netzwerk-Administratoren. Um besser mit Stress umzugehen, nahm er im vergangenen Jahr an einem Kurs für Autogenes Training teil. Früher joggte er zweimal pro Woche im Stadtpark, doch das ist lange her.

„Und was sagt Ihre Partnerin zu all dem?“, frage ich ihn.

Sven schweigt …

Jobkrise und Partnerschaft: Wenn sie oder er dich nicht mehr sieht

Dann holt er weit aus …

Sven und Ines sind seit sechs Jahren ein Paar; für beide ist es die zweite Lebenspartnerschaft.

Ines ist Designerin, kreativ und spontan. Als sie sich kennenlernten, fühlte sie sich stark von der ruhigen, bedächtigen Art von Sven angezogen. Seine berufliche Position ermöglicht dem Paar, in Wohlstand zu leben. Obwohl auch Ines berufstätig ist, weiß sie das zu schätzen.

Inzwischen hat sich Ines daran gewöhnt, dass Sven spät von der Arbeit kommt und auch am Wochenende zu erschöpft ist, um etwas mit ihr zu unternehmen. Wenn sie miteinander reden, geht es meist um Probleme des Alltags.

Gefühlsäußerungen kennt sie von Sven kaum. Damit hat sie sich längst abgefunden. Wo sie ihr Bedürfnis nach emotionaler Zuwendung stillt, weiß er nicht.

Als Sven in die berufliche Abwärtsspirale gerät, versucht er, mit seiner Partnerin zu reden. Er erzählt ihr von der drohenden Auslagerung der IT und seiner Angst vor Arbeitslosigkeit. Vom Frust, dass sein jahrelanger Einsatz für die Firma plötzlich nichts mehr wert sein soll.

Doch Ines reagiert mit Unverständnis. Sie meint, er solle einfach positiv denken und sich einen neuen Job suchen – schließlich würden heute überall IT-Spezialisten gesucht. Von Verunsicherung, Ängsten und Selbstzweifel will sie nichts hören. Lange schon hat sie sich von Sven ein festes Bild gemacht: der Rationale, der alles im Griff hat.

So entdeckt Sven, dass er nicht nur in einer Jobkrise steckt.

Die 5 Säulen der Identität

Kennst du Menschen wie Sven? Männer und Frauen, die ihre Identität, ihren Selbstwert vor allem aus ihrer beruflichen Tätigkeit schöpfen? Über Jahre hinweg investieren sie viel Energie und Herzblut in ihre Arbeit. Wenn diese Säule eines Tages bröckelt, schmerzt sie das besonders.

Die Arbeitswelt von heute wandelt sich schnell, gewohnte Sicherheiten verschwinden. Bei manchen Menschen – wie bei Sven – ist der Job gefährdet. Andere spüren mit den Jahren immer deutlicher, dass Führungsstil von Vorgesetzten und die Firmenkultur nicht mehr zu ihren Werten passt. Schleichend kommt ihnen der Sinn ihrer Arbeit abhanden.

Doch neben der Arbeit gibt es noch vier weitere Säulen, die die Identität eines Menschen ausmachen, meint der Psychologe H.G. Petzold. Die Partnerschaft ist eine davon.

Wie die Jobkrise auch immer aussieht – oft stellen die Betroffenen fest, dass sich ihr Blickwinkel verengt hat. Wo früher noch Raum für Partner und Familie, für Freunde und Hobbys war, gähnt eine Leere. Erholsames und Fröhliches haben sie dem Job geopfert oder auf später verschoben – auf das Wochenende, den Urlaub, den Ruhestand …

Bist du neugierig, wie deine 5 Säulen der Identität aussehen und wie du sie stärken kannst? Am Ende findest du den Link zu einem Selbst-Check.

Jobkrise und Partnerschaft – wie geht es weiter?

Sven klopft die Säulen seiner Identität ab. Er entdeckt, dass vier von ihnen lediglich dünnen Pfeilern gleichen – ein wackliges Fundament.

Er hört auf sein Bauchgefühl und legt seine Prioritäten fest. Zuerst will er Körper und Seele stärken und die Beziehungen zu zwei alten Freunden ausbauen. Danach will er mit meiner Unterstützung Job-Alternativen finden.

Sechs Monate entspannt sich die berufliche Situation von Sven. Die Firma beauftragt einen externen Dienstleister mit dem IT-Support, der Sven und seine Kollegen für ein Jahr übernimmt.

Weil Sven im Coaching geklärt hat, was er auf Arbeit braucht und welche Stärken und Kompetenzen er hat, sieht er seiner beruflichen Zukunft nun gelassen entgegen. Sollte es ihm beim neuen Arbeitgeber nicht gefallen, hat er einen Plan B. Er weiß, bei welchen Firmen und über welche Kanäle er sich im Fall des Falles aktiv bewerben wird.

Sven macht nun meist pünktlich Feierabend. Das Autogene Training hat er wiederbelebt. Mehrmals im Monat trifft er sich mit seinen Freunden zu einem Film, Fußballspiel oder einem Bier. Am Sonntagmorgen joggt er mit einem von ihnen im Park.

Ob Sven und Ines noch zusammen sind? Ich weiß es nicht. Für alle Fälle habe ich ihm einen Link zu einem Blogartikel von Maren geschickt:  Miteinander Probleme lösen in 5 Schritten.

 

Liebe Leserin, lieber Leser, wie sicher und zufrieden fühlst du dich im Job? Und wie stabil ist deine Partnerschaft? Es lohnt sich, frühzeitig an beidem zu arbeiten. Was für ein Glück, wenn du einen Menschen an deiner Seite hast, der in Jobkrisen und anderen Wechselfällen des Lebens zu dir hält.

 Pass gut auf deine Säulen auf – auf alle von ihnen!

Herzlichst

Christine

jobkrise und partnerschaft radomsky

Christine Radomsky ist promovierte Physikerin, Software-Ingenieurin und Coach aus Berlin. Seit 2011 begleitet sie lebenserfahrene Fachexperten und Führungskräfte zum erfolgreichen beruflichen Neustart.

Tiefe und späte Umbrüche kennt sie aus eigenem Erleben. Von Lehre und Forschung in der Physik wechselte sie zur Softwareentwicklung und Validierung in Telekommunikations- und Transporttechnik-Konzernen, von der Teamleiterin wurde sie zum Coach. Nicht zu vergessen die Umbruchzeiten nach der Wende 1989, die sie als Ostberlinerin erlebte.

Christine ist Spezialistin für Selbstführung in Veränderungssituationen.

Für lebenserfahrene Menschen, die späte berufliche Umbrüche entspannt und erfolgreich meistern wollen, bietet sie neben Coaching auch Online-Kurse an – gemeinsam mit ihrem Partner Michael Radomsky.

Hier der Buchtipp zu Jobkrise und Partnerschaft: Stärken ausspielen

Christine Radomsky: Willkommen in der Welt der Digital Natives*

Willkommen in der Welt der Digital Natives: Wie Sie als erfahrene Arbeitskraft Ihre Stärken ausspielen von [Christine Radomsky]

Und, was meinst du zu Jobkrise und Partnerschaft?

Wie können Menschen es schaffen, Arbeit und Partnerschaft gleichzeitig zu pflegen und zu leben? Teile deine Tipps gerne mit anderen im Kommentar!

[fuss]

Seid gut zu Euch!

Herzliche Grüße

Maren Sörensen

Diplom-Pädagogin und systemische Therapeutin (SG). Ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne, zwei Schwiegertöchter und vier Enkelkinder. 

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