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Wie Kommunikation in der Beziehung gelingt: 3 Voraussetzungen guter Gespräche

Wie Kommunikation in der Beziehung gelingt

Inhalt

Einander zu verstehen ist eher unwahrscheinlich. Wir können es nur immer wieder versuchen. Dazu brauchen wir Gespräche mit unserem Partner oder unserer Partnerin, die wir aus einer annehmenden Haltung heraus führen. Aber was ist das? Hier sind meine Tipps für konstruktive, klärende und intensive Gespräche in der Partnerschaft, die Dir zeigen, wie Kommunikation in der Beziehung gelingt.

3 Voraussetzungen guter Gespräche in der Partnerschaft

Hinter diesen drei Prinzipien steckt mehr als eine Technik – es geht um eine annehmende Haltung und um Achtsamkeit:

  1. Eine wertschätzende Grundhaltung gegenüber dem anderen
  2. einander die eigenen Bedürfnisse und Wünsche mitteilen – und nicht erwarten, dass der andere schon weiß, was Du denkst
  3. Aufmerksam und mit Anteilnahme zuhören.

Allen Voraussetzungen liegt eine annehmende Haltung gegenüber dem Partner/ der Partnerin zugrunde: Das Paargespräch ist geprägt von Interesse, Offenheit und der Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln. Sich einander die eigenen Bedürfnisse mitzuteilen, und zuzuhören, braucht auch ein passendes Vorgehen. Wenn Gesprächsführungstechniken aber eine leere Technik bleiben, statt aus dem Herzen zu kommen, ist der Zweck verfehlt. Wie Kommunikation in der Beziehung gelingt? Führe Gespräche mit Deinem Partner/ Deiner Partnerin auf Augenhöhe, indem Du diese drei Prinzipien zu Deiner Lebenseinstellung machst:

1. Eine wertschätzende Grundhaltung einnehmen

a) Interesse zeigen

Vielleicht denkst Du jetzt: Okay, dann höre ich meinem Partner oder meiner Partnerin mal zu und schon zeige ich Interesse. Nein, Interesse heißt neugierig sein auf den anderen und ihn wirklich verstehen wollen. Hinhören auf das, was er/ sie denkt und fühlt, was der andere erlebt, wie er das bewertet – und zwar ohne gleich die eigenen Maßstäbe anzulegen und mit den eigenen Werten zu vergleichen.

Interesse zeigt man durch Nachfragen – und das nicht nur einmal. Wenn Du Deinen Partner fragst, was ein schönes Erlebnis seines heutigen Tages für ihn war oder was ihm an dem Film gefallen hat, den ihr Euch gemeinsam angesehen habt, dann springe nicht gleich weiter zum nächsten Thema. Frage nach: “Was genau war daran schön für dich?” und “Was war noch schön?”

b) Offen sein

Wenn wir offen sind, erwarten wir nicht, dass der Partner/ die Partnerin so denkt wie wir. Wir wollen nicht den Partner ändern, den anderen nicht in eine Richtung drängen oder auf unsere Spur bringen. Stattdessen akzeptieren wir ihn als ein eigenes Wesen mit eigenen Gedanken und Empfindungen. Das erleben wir sogar als eine Bereicherung, wenn wir offen sind: Der andere ist in seiner ganz eigenen Art immer wieder neu und spannend für uns und wir können durch ihn neue Anregungen für unser eigenes Leben und für unser Bild der Welt gewinnen – oder uns davon auch abgrenzen. Wir sind als Paar nicht eins, sondern haben ein Gegenüber, das ein eigenständiges Wesen ist.

Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch.

George Bernard Shaw

In der Partnerschaft entwickeln wir uns weiter und verändern uns. Und wenn sich der andere an unserem Wachsen freut und darauf neugierig ist, dann fühlen wir uns geliebt als der Mensch, der wir sind (und nicht als ein Abbild des Partnerideals unseres Mannes oder unserer Frau).

c) Die Perspektive wechseln

Eine der Voraussetzungen für eine gelingende Kommunikation und eine darauf beruhende glückliche Ehe ist es, die Welt aus den Augen des anderen sehen zu können. Denn: Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass wir unseren Partner/ unsere Partnerin richtig verstehen. Aber das ist oft ein Trugschluss. Wir hören das, was unserem Bild vom anderen entspricht. Missverständnisse in Beziehungen sind viel wahrscheinlicher, als dass wir uns so verstehen, wie wir es gemeint haben.

Das, was wir vom anderen hören, wird von uns durch unsere eigene Wahrnehmung gefiltert. Wenn wir uns von unserem Partner häufig bevormundet fühlen, dann hören wir aus seinen Sätzen das, was wir befürchten: dass er über uns bestimmen möchte. Die ärgerliche Reaktion darauf (“Immer musst du das Sagen haben.”) ist dann nicht eine Reaktion auf unseren Partner, sondern auf unser Bild von ihm.

Die Lösung liegt nicht nur darin, immer wieder die aktuellen Missverständnisse zu klären, sondern sich bewusst zu machen, welches Bild wir von unserem Partner/ unserer Partnerin haben.

Dazu, wie Kommunikation in der Beziehung gelingt, gehört, sich immer wieder klar zu machen, dass der Partner/ die Partnerin ein anderer Mensch mit anderen Erlebnissen und Erfahrungen ist als ich selbst. Sich zu fragen: Wie gestaltet sich sein/ ihr Tag? Was erlebt er/ sie regelmäßig? Inwiefern macht das einen Unterschied zu meinen Erlebnissen und Erfahrungen? Unser Bild vom anderen können wir durch Nachfragen überprüfen: “Wie denkst du darüber?”, “Welche Erfahrungen stecken dahinter?”, “Wie fühlt sich das für dich an?” und “Wie geht es dir damit?”

Wie Kommunikation in der Beziehung gelingt? Sei Dir stets bewusst: Es könnte auch ganz anders sein …

2. Die eigenen Bedürfnisse und Wünsche mitteilen

Allzu oft gehen wir – bewusst und unbewusst – davon aus, dass der andere schon weiß, was uns wichtig ist und was wir brauchen. Und wir sind dann enttäuscht, wenn wir nicht das bekommen, was wir uns vorstellen. Mit dieser Haltung, dass der andere uns die Wünsche von der Nasenspitze ablesen sollte, weil er uns doch kennt und liebt, kommen wir in Beziehungen nicht weiter. So funktioniert Kommunikation nicht.

Wir wollen ganz und gar richtig verstanden werden. Bereits eine niederländische Studie (Journal of Experimental Social Psychology, Bd. 39, S. 393) hat das vor vielen Jahren anhand einer Untersuchung belegt: Kellner in einem Restaurant erhielten doppelt so viel Trinkgeld von den Gästen, wenn sie deren Bestellung wortwörtlich wiederholten – anstatt (wie die andere Gruppe der Kellner) beispielsweise mit einem Dank für die Bestellung oder dem Satz “Kommt sofort” zu reagieren.

Wir wollen nicht nur verstanden werden, sondern auch das GEFÜHL haben, verstanden zu werden

Selbst wenn die Reaktion des anderen die richtige ist (In dem Experiment: das richtige Gericht serviert wurde), möchten wir nicht daran zweifeln, dass der andere weiß, was wir brauchen.

Aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir das Falsche bekommen, wenn wir uns nicht mitteilen, ist groß. Vielleicht kennst Du das: Du kommst nach einem anstrengenden Arbeitstag abgespannt nach Hause und sehnst Dich nach der Zuwendung Deines Partners oder Deiner Partnerin. Das spürt der andere eventuell sogar. Aber es gibt viele Möglichkeiten, auf Dein Bedürfnis falsch zu reagieren: Wolldecke, Tee, eine Umarmung, Zuhören – was soll’s denn sein? Und selbst wenn der Tee genau das ist, was Du jetzt brauchst: Bei Kräutertee würdest Du Dich nicht verstanden fühlen, wenn Du gerade lieber die Sorte Orange-Ingwer hättest.

Wodurch jeder Mensch sich verstanden und in Folge geliebt fühlt, ist übrigens ganz unterschiedlich. Liebe zeigen kannst Du in 5 Sprachen der Liebe:

  1. Lob und Anerkennung
  2. Zweisamkeit: gemeinsam verbrachte Zeit
  3. Geschenke (die müssen nicht zwingend mit Geld zu tun haben – es geht darum, dass Du Dir Gedanken machst)
  4. Hilfsbereitschaft
  5. Zärtlichkeit

Weißt Du eigentlich, was davon Du im Allgemeinen am meisten brauchst, um Dich verstanden und geliebt zu fühlen? Das ist wichtig, um zu verstehen, wie Kommunikation in der Beziehung gelingt: Sag so genau wie möglich, was Du brauchst und was Du Dir vorstellst – im Allgemeinen und im Besonderen. (Ansonsten: Sei ganz bewusst offen und lass Dich von dem überraschen, was kommt.)

3. Aufmerksam und mit Anteilnahme zuhören

Oft erlebe ich in meiner Praxis, dass die Paare einander zuhören und dann im Anschluss gleich von sich erzählen. Zuhören ist das nicht. Zumindest nicht in in einem konstruktiven Sinne.

Das echte Gespräch bedeutet, das eigene Haus zu verlassen und an die Tür des anderen zu klopfen.
Albert Camus

Wirkliches Zuhören bedeutet, nicht gleich zu antworten. Stattdessen erstmal aufzunehmen, was der Partner/ die Partnerin sagt, und zwar ohne sofort eine Lösung parat zu haben – auch wenn das noch so gut gemeint wäre. Üben und regelmäßig praktizieren könnt ihr als Paar das in sogenannten Zwiegesprächen.

Zur Anteilnahme gehört aber auch, dass Du nachfragst. Denn indem Du Fragen stellst, öffnet sich der andere und das Gespräch gewinnt an Tiefe. Mit Fragen kannst Du Deiner Partnerin besser zuhören und sie so auch besser verstehen.

Auf diese Weise gut zuhören kann übrigens Momo* aus der gleichnamigen Geschichte von Michael Ende:

Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr ge­scheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte, nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und aller Anteilnahme. Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen, dunklen Augen an, und der Betreffende fühlte, wie in ihm auf einmal Gedanken auftauch­ten, von denen er nie geahnt hatte, dass sie in ihm steckten.

Sie konnte so zuhören, dass ratlose oder unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten. Oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten. Oder dass Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden. Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst nur irgendeiner unter Millionen, einer, auf den es überhaupt nicht ankommt und der ebenso schnell ersetzt werden kann wie ein kaputter Topf – und er ging hin und erzählte alles das der kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er sich gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Menschen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt wichtig war.

So konnte Momo zuhören!”

So hörst Du zu wie Momo

“Erzähle mir mehr. Ich möchte dich gerne noch besser verstehen.” Klingt gut, oder? Trotzdem: Das ist nicht immer einfach. Es ist eine Haltung und Haltungen sind etwas, das wir verinnerlichen. Eine Haltung kann man sich nicht aneignen, so wie man sich ein Paar Socken anzieht. Eine Haltung wächst, wenn wir mit etwas gute Erfahrungen machen. Also: Üben!

Und weil Dein Partner oder Deine Partnerin manchmal doch gerne eine Antwort oder eine Meinung von Dir hätte, frag möglichst zu Beginn Eures Gespräches nach seinem oder ihrem Anliegen, nach dem, was der andere braucht: “Was wünschst du dir von mir: Soll ich dir einfach nur zuhören oder brauchst du einen Tipp von mir?” Das schafft Klarheit für Dich.

Zum Weiterdenken

  • Was kannst Du tun, um wie Momo zuzuhören?
  • Wann hörst Du Deinem Partner/ Deiner Partnerin besonders gerne, konzentriert und geduldig zu?  (Ort, Zeit, sonstige Bedingungen) Was brauchst Du dafür?
  • Wann fällt es Dir schwer, dem anderen aufmerksam zuzuhören?
  • Was würde Dir helfen, besser zuhören zu können? Wie kannst Du Deinem Partner/ Deiner Partnerin mitteilen, was Du brauchst, um konzentriert und geduldig zuhören zu können?

Wie Kommunikation in der Beziehung gelingt? Mit viel mehr als nur Worten

Eines solltest Du bei allem bedenken: Lieben und einander verstehen sind TUN-Worte. Miteinander aktiv zu werden macht das Reden unbeschwert und leicht und es schafft auch ohne Worte Verbindung und Vertrauen – nicht nur bei denen, die sich gegenseitig beim Klettern mit Seilen sichern. Auch so “harmlose” Dinge wie gemeinsam spazieren gehen, Gesellschaftsspiele spielen oder Kochen sind Austausch. In ihrem Buch Lovekitchen. Rezepte für 2* schreibt Eschi Fiege:

Kochen ist eine zusätzliche Art von Kommunikation, neben Sprechen, Tanzen und Sex. Beim gemeinsamen Kochen habe ich viel fürs Leben gelernt.

Und:

Tanzen ist wie schweigend reden.
Man kann dadurch so vieles sagen.
Ohne ein Wort zu sprechen.
Yuri Buenaventura

Hast Du Dir schon einmal ein Ballett angesehen? Vielleicht sogar live, wo es so schön nach Theater riecht? Was (zwei) Körper in Anna Karenina, in der Inszenierungen von John Neumeier an der Hamburger Staatsoper ausdrücken können, ist beeindruckend. Vielleicht auch mal eine Idee für Euch Zwei? Oder ganz anders: Wann habt Ihr zuletzt ausgelassen zusammen getanzt? Das geht auch im eigenen Wohnzimmer … oder in der Küche …

Meine Buchempfehlung und mein Hörtipp zum Thema “Wie Kommunikation in der Beziehung gelingt”

Zum Lesen

Dr. Michael P. Nichols: Die Macht des Zuhörens. Wie man richtiges Zuhören lernt und Beziehungen stärkt*

Wie Kommunikation in der Beziehung gelingt

Zum Hören

Viele weitere Tipps zum Thema “Wie Kommunikation in der Beziehung gelingt” kannst Du in einem Interview hören, das Lina Schramm, Traurednerin und Inhaberin von www.traulina.de mit mir geführt hat: Interview: Lass uns reden

Wie Kommunikation in der Beziehung gelingt - Auszeit zu zweit

 

Seid gut zu Euch!

Herzliche Grüße

Maren Sörensen

Diplom-Pädagogin und systemische Therapeutin (SG). Ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne, zwei Schwiegertöchter und vier Enkelkinder. 

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10 Antworten

    1. Liebe Sabine,

      herzlichen Dank für deine so positive Rückmeldung! Es ist immer mein Ziel, Inhalte zu teilen, die Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung und in ihren Beziehungen unterstützen.

      Dass du dich über meine Beiträge und meinen Newsletter freust, freut mich. Die Kommunikation in Beziehungen ist ein so zentraler Aspekt des Lebens, und wenn meine Beiträge dazu beitragen können, dass sie gelingender wird, dann habe ich mein Ziel erreicht.

      Ich freue mich darauf, weiterhin wertvolle Inhalte mit dir zu teilen.

      Herzliche Grüße

      Maren

  1. Es ist schwer zu verstehen,wenn bei Problemen und Wut der Partner schweigt,sich zurückzieht, aggressiv und beleidigend wird. Erlernt im Kindesalter ? Mein Mann ist 79 und macht es manchmal noch immer. Ich bin dann ,,Luft“. Meistens treibt er es dann bis zur äußersten ,,Zuspitzung“ mit allem drum und dran und wenn er sie hatte,fällt er in sich zusammen,ist erschöpft und ausgelaugt. Er leidet unter einer Persönlichkeitsstörung incl. Depressionen

    1. Liebe Frau Wilke,

      vielen Dank für Ihren offenen Kommentar zu meinem Blogbeitrag.

      Es tut mir leid zu lesen, dass Sie mit solch einer herausfordernden Situationen in Ihrer Beziehung konfrontiert sind. Die von Ihnen beschriebenen Verhaltensweisen, wie das Schweigen, Rückzug, Aggressivität und Beleidigungen, sind sicherlich belastend und können die Kommunikation erheblich erschweren.

      Wenn Ihr Mann mit einer Persönlichkeitsstörung und Depressionen zu kämpfen hat, bringt das zweifellos zusätzliche Herausforderungen mit sich. In solchen Fällen ist es wichtig, die Komplexität der Situation zu erkennen und sich bewusst zu machen, dass diese Verhaltensweisen oft tieferliegende Ursachen haben können.

      Es könnte hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Betracht zu ziehen, sei es durch eine oder einen Therapeuten, Psychologen oder Psychiater. Gemeinsame Gespräche in einer unterstützenden Umgebung können dazu beitragen, die Wurzeln dieser Verhaltensweisen zu verstehen und mögliche Wege zu finden, wie Sie als Paar gemeinsam damit umgehen können. Die Bereitschaft zur Veränderung und die gemeinsame Suche nach Lösungen können eine positive Entwicklung in Ihrer Beziehung fördern.

      Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Unterstützung auf diesem Weg.

      Herzliche Grüße

      Maren Sörensen

  2. Mein Mann und ich sind älter, wir sind 46. Jahre zusammen und 28.Jahre verheiratet ich finde der Alltag wird für uns immer schwieriger, da mein Mann jetzt vergesslich ist, brauche ich viel nerven und ich kann es nicht akzeptieren dass er vergesdlich ich bin 73 mein Mann 82

    1. Liebe Maria,

      es klingt nach einer langen und reichen Geschichte, die Sie und Ihr Mann teilen – und jetzt müssen Sie sich mit den neuen Herausforderungen, die das Alter mit sich bringt, auseinandersetzen.

      Die Veränderungen im Gedächtnis und die Herausforderungen, die mit Vergesslichkeit einhergehen können, sind sicherlich eine Belastung für jede Beziehung.

      Es ist wichtig, über die Veränderungen zu reden, und geduldig Verständnis füreinander zu entwickeln, um gemeinsam Wege zu finden, wie Sie beide sich in Ihrem Alltag unterstützen können. Vielleicht wäre es hilfreich, offen über Ihre Gefühle und Bedenken zu sprechen und gemeinsam zu überlegen, welche Anpassungen Sie vornehmen können, um den Alltag für beide angenehmer zu gestalten.

      Es ist natürlich nicht einfach, Veränderungen zu akzeptieren, besonders wenn sie so weitreichend sind wie die Vergesslichkeit Ihres Mannes. Akzeptieren heißt dabei nicht, die Situation rosarot zu sehen. Wenn wir jedoch Unabänderliches nicht annehmen, kämpfen wir gewissermaßen gegen „Windmühlen“. Wie es gelingen kann, die neue Situation besser anzunehmen, lesen Sie auch in diesem Beitrag von mir: Den Partner akzeptieren wie er ist. Und hier kannst du auch etwas darüber hören: Akzeptanz in der Beziehung als zweitbeste Lösung.

      Ich wünsche Ihnen beiden alles Gute, um auch weiterhin in Ihrer langjährigen Partnerschaft einander zu stützen und zu bereichern – trotz der Herausforderungen, die inzwischen auf Sie zukommen.

      Mit freundlichen Grüßen

      Maren Sörensen

  3. Vielen Dank liebe Maren für diesen tollen Text heute! Ich mochte schon immer gern deine Texte lesen, weil: sie sind simpel geschrieben und einfach zu verstehen, meint die message ist schnell und leicht zu verstehen. Ich brauche dafür keine blumigen Umschreibungen, mir tut es gut deine Sätze zu lesen. Und ich habe also wieder etwas für meine To Do Liste – mehr bewußte Akzeptanz des Andersseins vom Partner und Dankbarkeit.

    1. Liebe Renate,

      vielen Dank für deine großartige Rückmeldung zu meinem Beitrag. Ich freue mich sehr darüber.

      Ja, manchmal denken wir nicht so sehr an die Akzeptanz des Andersseins und die Dankbarkeit für den Partner, weil wir uns auf unsere eigenen Bedürfnisse, Vorstellungen und Erwartungen konzentrieren. Und es ist sogar auch gut so, dass wir wissen, was wir wollen. Darüber hinaus ist es ganz und gar menschlich, wenn wir dann vielleicht sogar unseren Blick eher auf das richten, was uns als Paar trennt, statt auf das, was uns verbindet.

      Daher ist es wichtig, sich immer wieder daran zu erinnern, dass Unterschiede in einer Beziehung normal sind und sogar bereichernd sein können, wenn wir sie als Chance zur persönlichen Entwicklung und zum Wachstum verstehen. Wie schön, dass du das auf deiner To Do Liste hast.

      Ich wünsche dir viel Freude und grüße dich ganz herzlich

      Maren

  4. Ich glaube da hat jemand ein ganz verqueres Verhältnis zu Arbeit. Arbeit wird hier als etwas Schlechtes dargestellt, dass es zu vermeiden gilt.. Dabei ist der Mensch auf Arbeit angewiesen und das auch schon immer.
    Was hier als „Beziehungsentwicklung“ o.ä. bezeichnet wird, ist nichts weiter, als Beziehungsarbeit. Und zu denken, man könnte jegliches Problem direkt vorab aus der Welt schaffen, ist ja wirklich absoluter Schwachsinn.. Eine Partnerschaft besteht aus 2 unterschiedlichen Menschen und wenn der Hormoncocktail nachlässt, sind Probleme und Meinungsverschiedenheiten vorprogrammiert. Lasst euch nichts anderes einreden.. Das ist normal. Zu glauben, dass 2 Menschen perfekt harmonieren und es nie Reibung geben wird, ist dumm. Es gibt so etwas wie Alltag, das Leben und auch Altlasten, die man mit sich rumträgt und das ist auch okay. Sowas hier zu lesen ist absolut entmutigend und surreal.

    1. Liebe Sue,

      vielen Dank für deinen Kommentar und dafür, dass du deine Gedanken so offen teilst. Es freut mich, dass du dir die Zeit genommen hast, auf meinen Blogartikel zu reagieren.

      Du hast vollkommen recht: Jede Partnerschaft bringt Herausforderungen mit sich, und es ist unrealistisch zu glauben, dass es immer perfekt harmonisch zugeht. Genau darum geht es mir in meinem Artikel – nicht darum, Konflikte zu vermeiden oder „Perfektion“ anzustreben, sondern darum, eine Haltung und Handlungsweisen zu entwickeln, die uns helfen, besser miteinander umzugehen, wenn es schwierig wird.

      Der Begriff „Beziehungsarbeit“ trifft es dabei gut, denn in Beziehungen investieren wir Zeit, Energie und Geduld – genauso wie in andere wichtige Lebensbereiche, zum Beispiel den Beruf. Für viele Menschen klingt das Wort „Arbeit“ allerdings nicht positiv, sondern anstrengend. Deshalb spreche ich lieber von Entwicklung oder Gestaltung, um zu zeigen, dass Beziehungen auch Chancen bieten: für Wachstum, Verbindung und Freude.

      Es ist mir wichtig, dass mein Artikel nicht entmutigend wirkt, sondern Paare inspiriert, sich aufeinander einzulassen – mit all den Herausforderungen und alltäglichen Stolpersteinen, die dazugehören. Das heißt nicht, dass Probleme sich „vorab aus der Welt schaffen“ lassen, sondern dass wir uns durch eine wertschätzende Kommunikation gegenseitig besser verstehen und in Verbindung gehen können. Probleme und Meinungsverschiedenheiten sind normal, wie du schreibst. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen.

      Falls mein Artikel bei dir einen anderen Eindruck hinterlassen hat, tut mir das leid. Ich hoffe, dass ich mit dieser Antwort etwas klarer machen konnte, worum es mir wirklich geht: um die ganz normale, menschliche Realität von Beziehungen – und darum, wie wir sie mit Offenheit und Achtsamkeit gestalten können.

      Danke nochmal für deine kritischen Gedanken, denn sie helfen, die Perspektive zu erweitern!

      Mit herzlichen Grüßen

      Maren

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