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Podcast: Akzeptanz in der Beziehung als zweitbeste Lösung

Akzeptanz in der Beziehung

Inhalt

Wie können wir in Partnerschaften damit umgehen, wenn der Partner oder die Partnerin anders ist? Vor allem: Wenn das für uns mit Unzufriedenheit, Enttäuschung bis hin zu Leid verbunden ist? Was tun, wenn der Mensch an unserer Seite sich nicht ändert, obwohl wir uns das wünschen? Ist Akzeptanz in der Beziehung dann eine Lösung? Und ist es die zweitbeste oder die einzige Lösung? Oder ist es möglicherweise auch keine passende Lösung, weil

Wir, „Hanser“ und Maren, sprechen über Ideen und Anregungen, Akzeptanz als Lösung in Erwägung zu ziehen und aktiv zu nutzen.

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Marens Gedanken zu Akzeptanz in der Beziehung

Akzeptanz bedeutet Liebe

Liebe ist, wenn wir akzeptieren, dass der Partner oder die Partnerin anders ist als wir selbst.

Akzeptanz schenkt Gelassenheit

Wenn du den Menschen an deiner Seite so akzeptierst, wie er ist, dann brauchst du nicht mehr zu kämpfen. Dann kannst du ganz bei dir sein, um von dort aus deinen Partner oder deine Partnerin auf Augenhöhe und mit Interesse und Offenheit kennen zu lernen – insbesondere in den Punkten, in denen er oder sie auch anders ist als du selbst und als du es dir wünschst.

Akzeptanz macht sowohl Nähe als auch Unabhängigkeit möglich

Wir Menschen haben Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung. Wir brauchen Nähe und Sicherheit. Gleichzeitig wünschen wir uns auch den Gegensatz: Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Beide Bedürfnisse solltest du beim anderen und bei dir akzeptieren. Aufgabe in einer Partnerschaft ist es, Unterschiede miteinander in Einklang zu bringen.

Nach dem amerikanischen Sexualtherapeuten David Schnarch brauchen Paare eine Balance: trotz aller Nähe, sollten die Partner ihren eigenen Weg nicht aufgeben. Wenn zwei Menschen das schafften, spricht Schnarch von „gelungener Differenzierung“: Es ist keine Distanz nötig, sie können einander als Paar nah sein und trotzdem sie selbst sein. Sie können sich selbst weiterentwickeln und trotzdem das Wohl und das Glück des Partners oder der Partnerin im Blick haben.

Gelingt die Differenzierung nicht, verschmelzen die Partner miteinander und ihre Individualität geht verloren. Oder – andersherum – das Paar braucht viel Abstand, der beispielsweise durch Probleme totschweigen, zu viel Arbeit, Lustlosigkeit bis hin zu einer Beziehung ohne Sex oder Untreue hergestellt wird.

Wenn Differenzierung gelingt, ist es möglich:

  • sich selbst nicht aus dem Blick zu verlieren – bei aller Liebe
  • einen eigenen Standpunkt vertreten zu können, auch wenn der andere anderer Meinung ist
  • dem Partner bzw. der Partnerin Recht geben zu können, wenn er/sie im Recht ist
  • sich zu entschuldigen, wenn man sich geirrt oder etwas falsch gemacht hat
  • dem anderen zu verzeihen, wenn er uns einmal weh getan hat

Dankbarkeit schafft Akzeptanz

Dankbarkeit für den anderen ist eine Möglichkeit, sein Anderssein zu akzeptieren. Du siehst dann den Partner oder die Partnerin als Bereicherung für dein Leben an. Die Dankbarkeit muss größer sein als der empfundene Ärger über Verhaltensweisen und Eigenschaften, die du am anderen nicht magst.

Dabei helfen zwei Fragen:

  • Ist das Störende wirklich so wichtig?
  • Kann der Partner oder die Partnerin sich überhaupt ändern? (Es macht einen großen Unterschied zu denken, dass er/sie es einfach nicht will)

In einer Partnerschaft sollten wir lösbare von unlösbaren Problemen unterscheiden – und für die unlösbaren zweitbeste Lösungen finden

Laut dem amerikanischen Paarforscher John Gottman löst die Mehrheit der Paare ihre Probleme nie. Das eigentliche Problem ist nämlich, dass sie eher unlösbare Probleme lösen wollen.

Die Lösung für lösbare Probleme heißt Einigung

Lösbare Probleme sind Paarkonflikte und unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen, für die eine Einigung gefunden werden kann. Hierauf können Paare einen Weg auf der sachlichen Ebene finden. Es gibt drei Möglichkeiten für eine Einigung in der Partnerschaft:

  1. Du passt dich an und verzichtest auf die Erfüllung deines Bedürfnisses. Dein Partner oder deine Partnerin bekommt sein/ihr Bedürfnis voll erfüllt.
  2. Du setzt dich durch und bekommst, was dir wichtig ist. Dein Partner oder deine Partner gibt nach.
  3. Ihr findet einen Kompromiss, indem ihr beide jeweils Teile eures Bedürfnisses erfüllt bekommt.

Alle drei Einigungsmöglichkeiten bei unterschiedlichen Bedürfnissen sollten in einer Partnerschaft einigermaßen  in Balance sein. Es wird nicht funktionieren, wenn sich immer nur einer durchsetzt und immer nur einer nachgibt. Auch permanente Kompromisse in einer Beziehung sind nicht hilfreich, weil jeder von euch bei einem Kompromiss nur zur Hälfte zufrieden ist. Und andersherum betrachtet: Jeder ist dann auch zur Hälfte nicht zufrieden.

Die Lösung für unlösbare Probleme bedeutet Akzeptanz des Andersseins

Unlösbare Probleme sind: Der andere soll feste Eigenarten aufgeben und gegen seinen Charakter anarbeiten. Er soll seinen Lebensstil verändern und seine Werte verschieben. So werden Vorwürfe gemacht, die mit Verteidigung beantwortet werden, was weitere Vorwürfe nach sich zieht. Das bedeutet jedoch einen Kampf gegen Windmühlen. Der andere müsste sich selbst verleugnen, wenn er sich seinem Herzensmenschen zuliebe  in seinem Wesen verändert. Die daraus entstehenden Probleme sind also nicht lösbar.

Die Entwicklungsaufgabe von Paaren ist, einander zu akzeptieren und gewisse unliebsame Merkmale des anderen mit Gelassenheit, Wohlwollen und Respekt aufzunehmen. Das ist eine zweitbeste Lösung.

Eine Lösung ist in diesem Verständnis keine Idee für eine Handlung. Eine Lösung löst den Gedanken im Kopf auf, dass etwas problematisch ist. Dann bist du offen für andere Überlegungen und erweiterst deinen Handlungsspielraum gegenüber dem anderen. Das ist Akzeptanz.

Shownotes

Links

 

Hanser Bertelmann Maren Sörensen Podcast Liebe, Leben - Glück

 

Wir sind die Autoren des Podcasts „Liebe, Leben – Glück“

„Hanser“ Bertelmann

Ehemann, dreifacher Vater und Opa. Beruflich bin ich als Coach und Organisationsentwickler unterwegs. Mich inspirieren u.a. die Forschungsergebnisse der Positiven Psychologie und der Glücksforschung.

Maren Sörensen

Familienmensch, Paarberaterin und Coach. Als Dozentin bilde ich Menschen zu Systemischen Berater/-innen aus. Ich bewege (mich) gerne: gedanklich, räumlich und körperlich.

Seid gut zu Euch!

Herzliche Grüße

Maren Sörensen

Diplom-Pädagogin und systemische Therapeutin (SG). Ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne, zwei Schwiegertöchter und vier Enkelkinder. 

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