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Wie du deiner Partnerin besser zuhören kannst – mit nur 2 Fragen

Partnerin besser zuhören

Inhalt

“Du hörst mir mal wieder überhaupt nicht zu!” Diesen Satz kannst du schon nicht mehr hören? Er stimmt für dich irgendwie auch nicht. Sie erzählt doch so viel und sagt auch immer wieder dasselbe … Wenn du dann mal selbst etwas sagst, ist sie gleich „verschnupft“: “Du hörst mir mal wieder überhaupt nicht zu!”  Arrggg!!! Aber wie geht das: Der Partnerin besser zuhören?

Ich kann dich beruhigen: Dir fehlt nur die richtige Technik! Mehr nicht. Mit diesen ganz einfachen Grundregeln und den zwei simplen Fragen wirst du deiner Partnerin besser zuhören können.

Was Männer und Frauen in der Kommunikation unterscheidet

Frauen reden viel, Männer auch

Auch wenn du es dir jetzt möglicherweise nicht vorstellen kannst: Dass Frauen mehr reden als Männer, ist inzwischen durch Studien widerlegt. Beide verwenden am Tag ca. 16.000 Wörter. Es könnte also bei dir nur so ein Gefühl sein, dass deine Partnerin fürchterlich viel redet. Und selbst wenn sie es tut: Kannst du deinen Partner ändern? Nein!

Wesentlich ist doch: Sie will dir etwas mitteilen und wünscht sich, dass du ihr konzentriert und interessiert zuhörst.

Frauen ordnen ihre Gedanken, indem sie reden. Männer ordnen ihre Gedanken und reden dann (vielleicht)

Das Ordnen kann deine Partnerin nur für sich selbst leisten, wenn sie redet. Hör ihr also weiter zu, auch wenn du den Sinn noch nicht erfassen kannst. Es kann gut sein, dass sie selbst noch nicht weiß, was sie will.

Deiner Partnerin besser zuhören: Mit diesen Tipps kannst das lernen!

Man lernt so viel, wenn man still ist und zuhört.

Sylvia Plath

Zuhören ist kein Hexenwerk. Und schon gar nicht etwas, das machen Männern in die Wiege gelegt wurde und anderen nicht. Das Problem, kein guter Zuhörer zu sein, ist nichts anderes als eine Fähigkeit, die du bisher noch nicht gelernt hast. Und diese Fähigkeit kannst du in Zwiegesprächen regelmäßig üben und praktizieren.

Zuhören heißt, dabei nichts anderes zu tun

Leg die Gartenschere aus der Hand, wenn du deiner Partnerin besser zuhören willst. Oder dreh dich vom PC aus zu ihr um. Selbst wenn du etwas ganz Wichtiges zu tun hast.

Wenn du unabkömmlich oder unkonzentriert bist, weil dein Kopf noch im Büro ist oder du gerade eine Schublade aufräumst: Sage Deiner Partnerin, in wie viel Minuten du ihr zuhören kannst.

Ist deine Partnerin richtig angespannt oder sogar aufgelöst? Dann braucht sie möglicherweise ganz unmittelbar dein Ohr. Wenn du am Herd stehst und kochst: Leg die Schürze ab und dreh die Herdplatte aus. Setz dich mit ihr hin und hör ihr zu.

Manchmal sagen Frauen auch gar nichts. Sehen eher nur total niedergeschlagen aus. Auch das gehört dazu, wenn du deiner Partnerin besser zuhören willst. Das ist Reden ohne Worte. Sie möchte vielleicht hören: “Komm mal in meinen Arm. Ist etwas los mit dir?”

Höre zu, aber bringe dich selbst nicht ein

Hör  einfach nur genau hin. Rede nicht von dir. Versuche zu erfassen, worum es gehen könnte. Das kannst du nicht, wenn du von dir sprichst. Versuche zu ergründen, was in deiner Partnerin vorgeht. Was genau beschäftigt sie? Und wie fühlt sie sich? Nur so grob: Ist sie eher traurig oder eher ärgerlich? Oder enttäuscht? Unsicher? Frag sie danach. So bleibst du bei ihr.

Der Partnerin besser zuhören heißt: Signalisiere mit minimalem Aufwand, dass du aufmerksam bist

“Hmmh”, “achso”, “ja”, “verstehe” oder ähnliche Äußerungen reichen, wenn du deiner Partnerin besser zuhören willst. Mehr brauchst Du nicht. Punkt.

Gib keine Tipps!

Männer neigen dazu, schnell eine Lösung parat zu haben, wenn etwas nach Problemen riecht. So praktisch – so wenig gewollt von Seiten deiner Partnerin. Mit Hilfsbereitschaft kannst du deiner Partnerin deine Liebe zeigen – aber nicht jede Frau mag Zuwendung und Liebe über Unterstützung bekommen. Insbesondere nicht, wenn sie Redebedarf hat. Wenn deine Partnerin dir etwas erzählt, wünscht sie erstmal, dass du zuhörst. Nicht, dass du ihr Leben für sie regelst. Wenn sie einen Tipp will, wird sie es dir mit großer Wahrscheinlichkeit sagen.

Du brauchst nur diese 2 Fragen, wenn du deiner Partnerin besser zuhören willst

Vielleicht bist du ganz pragmatisch, auch wenn du keine Tipps gibst. Trotzdem: Wenn du deiner Partnerin zuhören und mit ihr Probleme lösen willst, sag möglichst nicht “Kenne ich!” Du kennst das nämlich nicht. Denn in dir läuft gerade dein ganz eigener Film ab. Du bist bei dir und nicht bei ihr. Gut gemeint ist eben nicht immer gut gemacht. Die bessere Alternative ist, deine Partnerin mit Fragen zum Reden ermuntern. Sogar dann, wenn sie schon viel redet. Warum? Weil sie nicht das Gefühl hat, alles gesagt zu haben. Sie braucht noch Worte, um dir deutlich zu machen, um was es ihr geht.

Interesse aneinander hält Paare zusammen. Das belegen Untersuchungen über Langzeitbeziehungen deutlich. Und hier kommt dein Werkzeug dazu: 2 Fragen, die ein Gespräch intensivieren und vertiefen. Beide Fragen kannst du nicht nur einmal während des Gesprächs stellen, sondern immer wieder.

1. Hinterfrage einen einzelnen Begriff

Frage 1: “Was meinst du genau mit …?”

Frage bei einzelnen Wörtern nach, was genau deine Partnerin damit verbindet. Was genau bedeutet für sie “unzufrieden” oder “gestresst” oder  “Ordnung” oder “Treue”. Du wirst merken: es kann etwas ganz anderes sein, als du unter dem Begriff verstehst. Und genau das meint “deiner Partnerin besser zuhören”: genau zu verstehen, was sich im Einzelnen für sie hinter dem Begriff verbirgt.

Das ist ein wenig Detektivarbeit. Kennst du noch Columbo in seinem zerknitterten Trenchcoat? Er war Meister darin, alles ganz genau wissen und verstehen zu wollen. Nur dass du deine Partnerin nicht analysierst. Das wäre vermessen. Verwende seine Sätze: “Was ich noch mal fragen wollte …” oder “Worauf ich noch mal zurück kommen möchte …” Sei einfach neugierig auf sie, wenn du deiner Partnerin besser zuhören willst. Und sie wird spüren, dass du dich für sie und das, was sie bewegt, interessierst.

2. Frage nach, welche Erfahrungen deine Partnerin mit dem Gesagten verbindet

Frage 2: “Welche Erfahrung verbindest du damit?”

Frage deine Partnerin, woher sie das kennt und wo und wie sie das erlebt, worüber sie berichtet. Frage 2 kann sich bei dir beispielsweise auch so anhören:

  • “Was verbindest du damit?”
  • “Wo erlebst du das?”
  • “Wie empfindest du dabei?”

So erfährst du, was hinter ihren Vorstellungen steckt und woran sie ihr Denken ausrichtet.

Die Frage nach den gemachten Erfahrungen könnte so von Columbo stammen: “Ach, … bevor ich’s vergesse … Wie war das denn damals, als du zum ersten Mal so empfunden hast?”

Und trotz allem: Verstehen ist immer nur der Versuch zu verstehen

Es wird weiterhin Situationen geben, in denen deine Partnerin sich von dir nicht verstanden fühlt. Und auch du dich nicht von ihr. Das liegt im Wesen der Kommunikation.

Ist doch auch irgendwie entlastend, oder? Es liegt nicht an dir und nicht an deiner Partnerin. Manchmal ist es nur ein einziges Wort, das anders gehört und verstanden wird. Und die Auseinandersetzung ist da. Typische Wörter sind: aufgeräumt, Aufmerksamkeit, belastet, Charme, dick, entspannt, … gemütlich, … sauber, … Urlaub, … zufrieden. Kennst Du das? Für das Verständnisproblem als solches ist niemand von euch beiden verantwortlich. Wohl aber für dessen Lösung: ihr beide!

Für den Fall, dass du nicht so genau weißt was ich meine und was du mit der Liste anfangen sollst, gehe zurück zu Frage 1 der beiden hilfreichen Fragen …

Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel.

Konfuzius

Meine Buchempfehlung zum Thema

Dr. Michael P. Nichols: Die Macht des Zuhörens: Wie man richtiges Zuhören lernt und Beziehungen stärkt*

Der Partnerin besser zuhören - Nichols

[fuss]

Seid gut zu Euch!

Herzliche Grüße

Maren Sörensen

Diplom-Pädagogin und systemische Therapeutin (SG). Ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne, zwei Schwiegertöchter und vier Enkelkinder. 

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