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Miteinander Beziehungsprobleme lösen – in 5 Schritten

Beziehungsprobleme lösen - Stufe für Stufe

Inhalt

Persönliche Freiheiten, Kindererziehung, Finanzen, Urlaubsplanung … Themen gibt es in Beziehungen genug, die gemeinsam zu klären sind. Und zwar sowohl in einer aktuell schwierigen wie auch in einer intakten Partnerschaft. Mit meinem Leitfaden kannst Du gemeinsam mit Deinem Partner Beziehungsprobleme lösen – Schritt für Schritt. 

Vorab: Gestaltet gemeinsam einen guten Rahmen, um Eure Beziehungsprobleme lösen zu können

Wählt bewusst eine Zeit und einen Ort aus, wo Ihr Euch besonders wohl fühlt. Welche Erfahrungen mit konstruktivem Problemlösen habt Ihr dazu als Paar gemacht: Klärt Ihr besonders gut abends in der Küche, wenn die Kinder im Bett sind? Bei einem Spaziergang in der Natur? Auf dem Sofa mit Wolldecke und einem Glas Wein? Manche Paare nehmen sich dafür auch über ein Wochenende eine Auszeit im Hotel. Was macht Euren guten gemeinsamen Rahmen aus?

Wichtig ist, dass sowohl Du als auch Dein Partner/ Deine Partnerin konzentriert sein können. Zeitnot ist genauso wenig hilfreich wie eine mögliche Störung durch einen Telefonanruf, eine Handynachricht oder jemanden, der plötzlich an der Haustür klingelt. Wenn Ihr Euch Zeit nehmt und einen ungestörten Rahmen sucht, könnt Ihr einander besser zuhören. Zuhören ist Grundvoraussetzung, um Beziehungsprobleme lösen zu können.

Die 5 Schritte der Problemlösung in einer Partnerschaft

1. Beginnt mit dem, was gut funktioniert

Mit dem anzufangen, was in der Partnerschaft erfolgreich läuft, schafft die Grundlage für ein konstruktives Gespräch.

Bevor Ihr also den Konfliktpunkt aufgreift: Fragt Euch, auf welche Stärken Ihr aufbauen könnt. Tragt erst einmal zusammen, was in der letzten Zeit in Eurer Beziehung gut funktioniert hat: Was habt Ihr gemeinsam Schönes erlebt? In welchen Momenten seid Ihr gut miteinander umgegangen? Was habt Ihr zusammen geschafft?

Es geht nicht darum, dass Du und Dein Mann oder Deine Frau durch die rosarote Brille auf Eure Partnerschaft blicken. In allem was in Eurem Miteinander funktioniert, stecken bereits Ansätze für Lösungen. Wenn Ihr Euch also daran erinnert, dass Ihr beispielsweise in der vergangenen Woche die Vorbereitungen für die Party mit Freunden fast wie mit links bewältigt habt, dann wird deutlich, mit welchen Verhaltensweisen Ihr gemeinsam ein gutes Team sein könnt. Schöne Erlebnisse und die Erinnerung daran stärken Euer Wir-Gefühl. Ihr bildet so eine gute Atmosphäre, die Euch leichter Eure Beziehungsprobleme lösen lässt.

2. Entwickelt eine Vision

Denkt darüber nach, wie es sein kann. Schwelgt in einem Zustand, in dem Ihr bereits Eure Beziehungsprobleme lösen konntet und die Unstimmigkeiten schon hinter Euch liegen.

  • Wie fühlt es sich an, wenn das aktuelle Problem nicht mehr da ist?
  • Was genau macht Ihr dann auf welche Weise?
  • Was macht Euch jetzt zufrieden und glücklich?
  • Wobei hilft Euch das in Eurem Zusammenleben?
  • Was daran ist nützlich für Euren Alltag?

Die Vision darf ruhig ein klein wenig größer sein als das, was Ihr momentan für realistisch haltet. Und formuliert Eure Vision in der Gegenwartsform, z.B.: “Es ist so schön, dass wir jetzt samstags wieder … machen.”

Eine gemeinsame Vision als Paar lässt sich übrigens auch für die Zukunftsplanung in der Partnerschaft im Allgemeinen nutzen, wenn es darum geht, wo der Weg als Paar Euch hinführen soll.

3. Benennt ein Ziel

Formuliert jetzt aus der Vision Euer konkretes, erreichbares Ergebnis als ein Ziel. Was wird sein, wenn Eure Beziehungsprobleme gelöst sind? Wer macht dann was? Ganz realistisch, konkret und umsetzbar. Das gelingt am besten mit einer möglichst SMARTen Zielformulierung:

S spezifisch Benennt Euer Ziel klar und unmissverständlich: Genau da wollen wir gemeinsam hin. So soll es am Ende sein. Das wollen wir erreichen.
M messbar Beschreibt, woran Ihr später objektiv erkennen könnt, dass das Ziel erreicht ist: Benennt beobachtbares Verhalten für jeden von Euch. Wer macht was?
A attraktiv und aktiv Formuliert Euer Ziel positiv: Sagt aus, was statt des jetzigen Zustands da sein wird – nicht, wovon Ihr wegwollt.

Benennt etwas, das Ihr durch Euer eigenes Verhalten herbeiführen könnt. Eigenaktiv. Denn: Was bei der Lösung Eures Problems im Außen anders sein wird bzw. sich im Allgemeinen ändern wird, darauf habt Ihr keinen Einfluss.

R realistisch Prüft Euer Ziel und benennt es so, dass Ihr es auch erreichen könnt. Es darf herausfordernd und anstrengend sein, Ihr müsst es aber in absehbarer Zeit erreichen können.
T terminiert Legt einen so weit wie möglich konkreten Zeitpunkt fest, zu dem Ihr Euer Ziel erreicht haben wollt. Ist es Euch bis dahin nicht gelungen, das Ziel zu erreichen, dann könnt Ihr den Problemlösungsprozess in seinen fünf Schritten nochmal einmal durchlaufen.

4. Macht einen Plan, wie Ihr die Beziehungsprobleme lösen wollt

Verdeutlicht Euch, dass Eure Zielerreichung aus einzelnen Schritten besteht.

  • Was ist der erste kleine Schritt in Richtung Lösung?
  • Wer von Euch macht welchen Schritt in Richtung Beziehungsprobleme lösen?
  • Beginnt jeweils mit dem ersten kleinen Schritt.

5. Feiert die Lösung des Problems

Wenn das Ziel (annähernd) erreicht ist: Wertschätzt Euch dafür!

  • Würdigt gemeinsam Euren jeweiligen Einsatz für die Zielerreichung.
  • Wie ist es Euch gelungen, das Problem zu lösen?
  • Was hat jeder von Euch dazu beigetragen?

Und dann schaut, was das Gute an Euren Schwierigkeiten war

Zugegeben, das klingt vielleicht merkwürdig. Aber: Alles hat sein Gutes. Probleme und selbst Krisen können wie ein Stoppsignal sein. Sie können Euch deutlich machen, dass gerade etwas in die falsche Richtung läuft und es Zeit ist, etwas zu ändern. Und aus bewältigten Problemen und überwundenen Krisen gehen wir gestärkt hervor, weil wir wieder etwas gelernt haben. Wir haben uns weiterentwickelt.

Meine Frage lautet daher:

  • Was lässt sich aus der Problemlösung Positives für Euch als Paar gewinnen?
  • Wie hat sich die Bewältigung der Situation auf Euer Wir-Gefühl ausgewirkt?
  • Welche (gegenseitigen) Bedürfnisse konntet Ihr klären?
  • Was ist jetzt eventuell sogar besser als vorher?

Damit stärkt Ihr Euch für das nächste Problem, denn:

Probleme lösen sich in der Regel nicht auf, sondern ab.
Kurt Ludewig

That’s life, oder: So geht Beziehung!

Die Beziehungsprobleme lösen sich nach den 5 Schritten nicht?

Bleibt dran, damit daraus kein dauerhafter Konflikt entsteht

Nicht jede Herausforderung lässt sich (leicht) bewältigen. Hat sich nach der festgelegten Zeit nichts oder zu wenig an der Situation geändert? Wenn es (so schnell) keine Lösung gibt, dann einige Dich mit Deinem Partner darauf, wie Ihr damit umgehen wollt. Sorgt vor, damit daraus kein anhaltender Konflikt entsteht. Denn Konflikte in einer Partnerschaft entstehen schnell. Wenn sie erst festgefahren sind, kostet es Energie, diese Konflikte lösen zu können. Wenn Du auf den Link klickst, zeige ich Dir, wie es passiert, dass sich Streitigkeiten verfestigen – und wie Ihr da wieder rauskommt.

Klärt gemeinsam, was geschehen soll:

  • Was bist Du bereit zu akzeptieren?
  • Wozu ist Dein Partner bereit? 

Es kann sein, dass Du Dich anders entscheidest als Deine Partnerin oder Dein Partner. Einer ist mit dem Ergebnis zufrieden, kann akzeptieren, was Ihr entwickelt habt, der andere nicht. Dann könnt Ihr mit den Prozess noch einmal durchlaufen und mit der Problemlösung wieder von Neuem beginnen, Schritt für Schritt.

Probleme lösen Beziehungstipps

Es gibt immer nur drei Möglichkeiten, um Beziehungsprobleme lösen zu können: Love it, change it or leave it

  • Love it:
    Lerne die Situation zu lieben oder sie als unlösbar zu akzeptieren oder ganz bewusst hinzunehmen.
  • Change it:
    Ändere etwas. Etwas zu ändern kann auch bedeuten, dass Du Deine Einstellung dazu änderst, wenn das Thema selbst unlösbar ist. “Darin sind wir eben unterschiedlicher Meinung, so ist das” oder “Mir sind andere Dinge in unserer Beziehung wichtiger”, sind mögliche Gedanken über nicht lösbare Paarprobleme.
  • Leave it:
    Verlasse die Situation. Das kann bis dahin gehen, dass Du Deine Beziehung beendest, wenn das Thema für Dich entscheidend ist und eine Lösung aus Deiner Sicht für Eure Partnerschaft zwingend erforderlich ist.
    “Leave it” kann aber auch bedeuten, dass Du Deine Partnerschaft fortführst und sagst: “Ich nehme es so hin, aber darüber diskutiere ich nicht mehr”.

Hilfreich ist in solchen Situationen dieser Hinweis: Redet miteinander um Euch zu verstehen, nicht um zu antworten!

Meine Literaturempfehlung

Die Gesprächsangebote aus dem Buch 100 Fragen, die Ihre Beziehung retten von Peter Wendlbringen Paare ins Gespräch über das, was ihre Beziehung zusammenhält – und auch über die jeweiligen Bedürfnisse. Der intensive Austausch ermöglicht einen Dialog, d.h. aufeinander einzugehen. Treten Probleme auf, können sie mit dieser Kompetenz konstruktiver angesprochen und bewältigt werden. Was Ihr also über die Fragen so ganz nebenher lernt: Beziehungsprobleme lösen.

Peter Wendl 100 Fragen Probleme lösen

Eine Frage in eigener Sache

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich bemühe mich, Euch auf meiner Seite hochwertige Informationen und Unterstützung zu bieten, damit Ihr Eure Partnerschaft mit eigenen Kräften in eine schöne, gesunde und liebevolle Richtung bringen könnt. Die Methoden, die ich Euch vorstelle und empfehle, stammen aus der Paarberatung und Paartherapie und werden normalerweise mit einer erfahrenen Beraterin/ einem erfahrenen Berater gemeinsam durchgeführt und bearbeitet.

Ich möchte Euch mit diesem und meinen anderen Artikeln dabei behilflich sein, Eure Beziehung retten und eine Ehekrise verhindern zu können, damit Ihr wieder eine glückliche Beziehung führen könnt. Wie geht es Euch damit? Ist es Euch gelungen, mit Hilfe dieses Leitfadens Eure Beziehungsprobleme lösen zu können?

Ich würde mich – insbesondere nach diesem doch recht anspruchsvollen Artikel – über eine Rückmeldung von Dir/ Euch freuen:

  1. Könnt Ihr Euch vorstellen, diese Methode gemeinsam zu nutzen?
  2. Würdet Ihr Euch eine intensivere Unterstützung oder Begleitung (z.B. per Videocall, E-Mail oder Face-to-Face-Beratung) dazu wünschen?
  3. Was sind Eure Fragen zur Methode oder zum Vorgehen?

Nimm gerne Kontakt zu mir auf unter info@raumfuereuch.com.

[fuss]

Seid gut zu Euch!

Herzliche Grüße

Maren Sörensen

Diplom-Pädagogin und systemische Therapeutin (SG). Ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne, zwei Schwiegertöchter und vier Enkelkinder. 

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8 Antworten

  1. Hallo Maren,
    ich finde den Artikel durchaus gelungen und denke du hast dort einige wertvolle Tipps zusammengestellt. Einen gemeinsam Rahmen schaffen, sich Zeit für einander nehmen, das wertzuschätzen was schon gut funktioniert und gemeinsame Ziele zu verfolgen sind alles wichtige Strategien, damit eine Beziehung langfristig funktionieren kann.

    Was mir in dem Artikel fehlt sind zwei Dinge. Zum einen wie die ganze Schritte anhand eines konkreten Beispiels aussehen könnten und zum anderen die Antwort auf die Frage: Warum kommt es überhaupt erst zu Beziehungsproblemen?

    Ich denke die Hauptgründe dafür sind mangelnde Wertschätzung und trennende Kommunikation. Wenn die Bedürfnisse nach Wertschätzung und Austausch, durch aufrichtige und einfühlsame Kommunikation erfüllt werden, stimmt die Basis schonmal und die Liebenden können viel eher an den gemeinsamen Problemen wachsen.

    Was sind deine Erfahrungen? Warum kommt es überhaupt so weit, dass Paare eine Therapie in Anspruch nehmen?

    Viele Grüße und nochmals Danke,
    Michael

    1. Hallo Michael,
      vielen Dank für deine umfassende Rückmeldung zu meinem Beitrag.
      Meine Absicht ist es, Paaren mit diesem Beitrag einen generellen Leitfaden zu an die Hand zu geben, um Konflikte aller Art damit bearbeiten zu können. So können sich die Partner Schritt für Schritt, Stufe für Stufe, der Lösung ihres Problems nähern.
      Wie Probleme in einer Beziehung entstehen, habe ich in diesem Artikel dargestellt: https://raumfuereuch.com/blog/beziehung-retten/konflikte-partnerschaft-loesen/. Dort findest du auch mehr dazu, wie Partnerschaftsprobleme gelöst werden können. Ich hoffe, das dir das weiterhilft.
      Und ja, Wertschätzung und Kommunikation sind zwei der top Themen in Beziehungen, um gut miteinander zu leben und zu wachsen und auch Konflikte austragen zu können. Beides wird dir sicher auch in deiner Arbeit als Coach begegnen.
      Gründe für eine Paarberatung/ Paartherapie gibt es darüber hinaus viele. So u.a. Affären, unterschiedliche Ziel- und Lebensvorstellungen, einander aus dem Blick verloren haben und auch Eifersucht – um nur einige zu nennen.
      Herzliche Grüße
      Maren

  2. Vielen Dank für den Beitrag zum Lösen von Beziehungsproblemen. Mein Onkel ist in einer Paartherapie und hat seitdem viel über Beziehungen gelernt. Gut zu wissen, dass es helfen kann, einen Plan zu entwickeln, wie das Beziehungsproblem in Angriff genommen wird.

    1. Sehr gerne, liebe Hanna. Ja, dieser Plan trägt viel zur Versachlichung in Konflikten bei. Viele Paare, die bei mir in der Beratung sind, nutzen ihn auch weiterhin. Die Struktur hilft ihnen beispielsweise bei der Klärung ihrer Meinungsverschiedenheiten.

  3. Super Artikel zum Thema Miteinander Beziehungsprobleme lösen – in 5 Schritten. Meine Schwester hat auch erst vor kurzem darüber geredet und mir empfohlen mich mehr darüber zu informieren. Ich finde es immer klasse mich über neue Dinge zu informieren und mich weiterzubilden.

  4. Vielen Dank für den Beitrag über Beziehungsprobleme. Eine Freundin von mir hatte bis vor kurzem Beziehungsprobleme mit ihrem Verlobten und war schon ganz verzweifelt. Ihr Paartherapeut konnte ihnen dann allerdings sehr gut helfen und jetzt ist die Beziehung wieder auf einen guten Stand. Interessant, dass man bewusst eine Zeit und einen Ort auswählen soll, wo man sich besonders wohlfühlt.

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