Das Ende einer Partnerschaft ist für beide Seiten meist schmerzhaft – und zwar sowohl für die Person, die verlassen wird, als auch für denjenigen der geht. Höre in dieser Podcastfolge, wie du eine faire Trennung von deinem Partner oder deiner Partnerin schaffen kannst.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Podigee. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenEine faire Trennung gestalten – und warum sie für beide Seiten heilsam ist
Das Ende einer Partnerschaft ist selten ein klarer Schnitt. Viel häufiger ist es ein schmerzhafter, verwirrender Prozess – für die Person, die geht, genauso wie für die, die verlassen wird. Auch wenn die Gefühle unterschiedlich sind, erleben beide Seiten meist eine Form von Verlust: Halt, Orientierung, Selbstverständliches bricht weg.
In dieser Podcastfolge sprechen wir, Hanser und ich, Maren, darüber, wie eine faire Trennung gelingen kann – und was es braucht, um sich selbst und dem anderen dabei gerecht zu werden.
Warum Trennungen so verletzlich machen
Verlassen zu werden, fühlt sich schnell wie ein persönlicher Angriff an. In solchen Momenten tauchen Ohnmacht, Kontrollverlust oder alte Wunden auf. Aber auch die Person, die geht, ist oft voller Zweifel: „Gebe ich zu früh auf? Bin ich unfair? Mache ich etwas kaputt, das vielleicht noch eine Chance hätte?“
Weil dieser Prozess so viel Angst auslöst, bleiben manche Menschen eher in einer unglücklichen Beziehung, als den Schritt in die Veränderung zu wagen. Andere wiederum reagieren mit Wut oder Rückzug – beides menschlich, aber selten hilfreich.
Was fair bedeutet – und was nicht
Eine faire Trennung heißt nicht, dass alles ausgeglichen ist oder schmerzfrei verläuft. Sie bedeutet vielmehr, dass beide Seiten Verantwortung übernehmen – für sich selbst, für ihr Verhalten und für das, was möglich ist, wenn die Beziehung endet.
Hanser und ich sprechen darüber, wie offene Kommunikation, Selbstfairness und eine klare Haltung helfen können, Eskalationen zu vermeiden und den Übergang zu erleichtern.
Impulse, die dir helfen können, fair zu bleiben – auch wenn es schwer ist
Du findest in der Podcastfolge viele Gedanken dazu, wie eine Trennung respektvoll gestaltet werden kann. Ergänzend dazu möchte ich dir hier einige weiterführende Impulse mitgeben, die Paaren in dieser Phase oft guttun:
1. Gemeinsame Freundschaften nicht instrumentalisieren
Es kann entlastend sein, mit Vertrauten zu sprechen – aber versuche, eure Freunde nicht zu „verbünden“. Wer versucht, Loyalität einzufordern, verliert manchmal mehr, als er gewinnt. Oft ist es hilfreicher, einzelnen Freundschaften klar zu signalisieren, dass sie weiterhin bestehen dürfen, ohne Partei ergreifen zu müssen.
2. Den Umgang mit dem Ex-Partner bewusst gestalten
Statt impulsiv zu reagieren, kann es helfen, sich selbst kleine Leitlinien zu setzen: Wie möchte ich sprechen? Welche Grenzen brauche ich? Was möchte ich auf keinen Fall tun? Solche inneren Vereinbarungen stärken die Selbstachtung und helfen, aus alten Mustern auszusteigen.
3. Eigene Autonomie stärken
Nach einer Trennung ist es verlockend, in alten Gewohnheiten zu bleiben – etwa den Ex-Partner weiterhin zu umsorgen oder sich umgekehrt auf dessen Fürsorge zu verlassen. Doch oft ist es ein wichtiger Schritt, wieder selbständig zu handeln. Je mehr du in deine eigene Kraft kommst, desto klarer kann auch der emotionale Abstand werden.
4. Kinder nicht in Loyalitätskonflikte bringen
Wenn Kinder involviert sind, ist es besonders wertvoll, den Kontakt zum anderen Elternteil aktiv zu unterstützen. Das bedeutet nicht, alles gutzuheißen – sondern die Kinder aus den Konflikten herauszuhalten und ihnen zu signalisieren: „Du darfst beide lieben.“
5. Sachliches und Emotionales trennen
Finanzielle oder rechtliche Regelungen verlangen einen klaren Kopf. Meist hilft es, Vorstellungen schriftlich festzuhalten und gut vorbereitet in Gespräche zu gehen. So bleibt Raum, Emotionen an anderer Stelle zu verarbeiten – z. B. im Gespräch mit Freunden, in Beratung oder in Stille mit dir selbst.
6. Gute Erinnerungen nicht verwerfen
Es kann heilsam sein, sich zu erlauben, wertvolle Momente aus der Beziehung zu bewahren – nicht als Rückschritt, sondern als Anerkennung der gemeinsamen Geschichte. Manchmal ist genau das der Schritt, der den Groll lockert.
7. Neue Beziehungen nicht vorschnell eingehen
Eine Trennung ist ein Umbruch, der Zeit braucht. Das eigene Herz neu einzustellen, dauert länger, als wir es uns wünschen. Manchmal hilft es, bewusst zu warten, bis die innere Landschaft wieder sortiert ist.
Abschied ohne Gewinner und Verlierer
Eine faire Trennung bedeutet nicht, dass beide am Ende glücklich auseinandergehen. Aber sie ermöglicht, dass Würde, Respekt und Klarheit bleiben – und dass weniger Schaden entsteht, als nötig wäre.
Wenn du gerade in diesem Prozess steckst oder jemanden begleitest, wünschen Hanser und ich dir, dass diese Podcastfolge dir Orientierung gibt. Vielleicht hilft sie dir dabei, einen Schritt bewusster zu gehen – für dich, für den anderen und für das, was nach der Beziehung möglich werden kann.
Reflexionsfragen zur Podcastfolge
Diese Fragen kannst du für dich allein, im Tagebuch oder in einer Trennungsberatung nutzen:
Zu dir selbst
-
Welche Gefühle dominieren gerade in meiner Trennung – und was wollen sie mir sagen?
-
Wo reagiere ich impulsiv, obwohl ich eigentlich anders handeln möchte?
-
Welche Art von Fairness schulde ich mir selbst?
-
Was brauche ich, um mich emotional zu stabilisieren?
-
Welche Grenzen tun mir gut – und welche überschreite ich (noch) zu oft?
Zum Umgang mit dem Ex-Partner
-
Welche Haltung möchte ich in Gesprächen einnehmen, um respektvoll zu bleiben?
-
Welche Regeln helfen mir, klare Zuständigkeiten und Abstand zu schaffen?
-
Wo verhalte ich mich aus Gewohnheit weiter „paarhaft“, obwohl es mir nicht guttut?
Zum sozialen Umfeld
-
Wie kann ich Freundschaften pflegen, ohne die Freunde in Loyalitätskonflikte zu bringen?
-
Welche Unterstützung tut mir wirklich gut – und welche eher nicht?
Wenn Kinder beteiligt sind
-
Was kann ich tun, um meine Kinder aus Spannungen herauszuhalten?
-
Wie kann ich den Kontakt zum anderen Elternteil im Sinne der Kinder unterstützen?
Mit Blick auf die Zukunft
-
Welche Wünsche habe ich für die nächste Phase meines Lebens?
-
Was möchte ich aus dieser Beziehung mitnehmen – und was bewusst hinter mir lassen?
-
Woran merke ich, dass ich innerlich bereit bin für einen neuen Anfang?
Shownotes
Links
- Marens Blogartikel In der Beziehung bleiben oder gehen? Trennen oder nicht? Fragen zur Entscheidungsfindung
- Marens Blogartikel Wann ist eine Beziehung gescheitert? (und was wir aus Beziehungskristen lernen können)
- Facebook-Seite zum Podcast Liebe, Leben – Glück
-
Kontakt zu uns beiden, Hanser und Maren: po*****@**********ch.com
-
Kontakt zu Maren: in**@**********ch.com
- Kontakt zu Hanser: ha****@**************er.de
Wir sind die Autoren des Podcasts „Liebe, Leben – Glück“
„Hanser“ Bertelmann
Ehemann, dreifacher Vater und Opa. Beruflich bin ich als Coach und Organisationsentwickler unterwegs. Mich inspirieren u.a. die Forschungsergebnisse der Positiven Psychologie und der Glücksforschung.
Maren Sörensen
Familienmensch, Paarberaterin und Coach. Als Dozentin bilde ich Menschen zu Systemischen Berater/-innen aus. Ich bewege (mich) gerne: gedanklich, räumlich und körperlich.
