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Wann ist eine Beziehung gescheitert? (und was wir aus Beziehungkrisen lernen können)

Aus und vorbei? Beziehung

Inhalt

Beschäftigst du dich schon seit einiger Zeit mit der Frage, ob du dich trennen solltest oder nicht? Wann ist eine Beziehung gescheitert? Über 4 Fragen kommst du einer Antwort näher. Sie helfen dir, eine Entscheidung zu treffen, ob deine Partnerschaft noch zu retten ist oder nicht. Und ich mache dir deutlich, wie du Beziehungskrisen nutzen kannst, um daraus zu lernen.

 

Zu diesem Beitrag hat mich eine Podcastfolge von Tim Schlenzig bei myMONK inspiriert.  In seinem Beitrag Nr. 8 geht es um das Thema Aufgeben. Darin setzt Tim sich mit beruflichen Entscheidungen, Lebensträumen und auch mit Beziehungen auseinander. Ich greife die darin enthaltenen 4 Fragen auf und wende sie auf den Bereich Partnerschaft an: Wann ist eine Beziehung gescheitert? Um diese Frage zu beantworten, kann ein Bild weiterhelfen, das Tim Schlenzig übergreifend benutzt:

Befindet ihr euch in einem Tal oder in einer Sackgasse?

Ein schönes Bild, das Antwort auf die Frage gibt „Wann ist eine Beziehung gescheitert?“

In einem Tal wird es einiges an Kraft kosten, einen der umliegenden Gipfel und somit so einige Höhenmeter zu erklimmen. Bei massiven Beziehungsproblemen sprechen wir nicht umsonst von einer tiefen Beziehungskrise: Das Paar steht irgendwo ganz unten. Aber rundherum geht es wieder bergauf. Es ist machbar, wieder nach oben zu kommen. Und Täler gibt es in Beziehungen immer wieder einmal.

Steht ein Paar – oder einer von beiden – dagegen mit dem Gesicht vor einer gewaltigen, steilen Felswand und kann oder will sich nicht mehr umdrehen, um zu sehen, welche Wege eventuell noch möglich wären, dann kann die Frage: “Wann ist eine Beziehung gescheitert?” mit großer Wahrscheinlichkeit mit “Jetzt” beantwortet werden. Das wäre die Sackgasse in der Metapher bei Tim Schlenzig.

Die Frage “Wann ist eine Beziehung gescheitert?” betrifft niemals einen Partner alleine (auch wenn der andere davon nichts wissen will)

Ich wende mich in diesem Artikel an dich als einzelne Person. Denn du liest gerade diesen Artikel und scheinst daher an dem Thema “Wann ist eine Beziehung gescheitert?” interessiert zu sein. Du willst also deine Partnerschaft und ihren Fortbestand klären. Dazu ist es wichtig, dass du dir zunächst für dich die Fragen beantwortest, die ich dir stelle.

Weil aber zu einer Beziehung immer zwei Menschen gehören, ist es notwendig, dass beide aus dem Tal heraus wollen. Denn alleine können wir keine Partnerschaft führen. Aus diesem Grund formuliere ich hier auch Fragen, die euch beide betreffen: deinen Partner oder deine Partnerin und dich gemeinsam. Wundere dich also nicht, wenn ich dich manchmal als Einzelperson und manchmal als Paar anspreche. Fragen an euch beide kannst du zunächst natürlich auch aus der gedanklichen Perspektive des anderen heraus beantworten. Du wirst sicher eine Vorstellung haben, wie dein Partner/ deine Partnerin denkt. Letztendlich wird es aber wichtig sein, wenn euch als Paar die Frage “Wann ist eine Beziehung gescheitert?” betrifft, diese auch gemeinsam zu beantworten.

Vielleicht liest du diesen Beitrag auch, weil deine Partnerin oder dein Partner meint, dass eure Beziehung gescheitert ist oder sein könnte. Du selbst bist anderer Meinung? Auch für diese Situation werden die Fragen für dich nützlich sein, weil sie dir klar machen können, wie der andere empfindet. Verständnis ist immer wichtig. In diesem Fall wünsche ich dir: Mach was draus und sei gut zu dir!

Wann ist eine Beziehung gescheitert? 4 hilfreiche Fragen

Wo befindest du dich in deiner Partnerschaft? Wo seid ihr gemeinsam: Steht ihr im Tal oder habt ihr eure Beziehung vor die Wand gefahren? Vielleicht sogar trotz vieler Kletterversuche? Setz dich mit den folgenden Fragen auseinander, um eine Antwort zu erhalten.

1. Bewegt sich irgendetwas vorwärts?

Wenn ihr, oder auch nur einer von euch beiden, vor der besagten Felswand steht, geht nichts mehr vorwärts. Du kannst höchstens nach Kerben oder Handmulden suchen, in die du greifen kann … Aber wenn es nicht einmal das gibt, herrscht Stillstand. Oder du bist zum Stillstand gezwungen, weil auch der Weg zurück verbaut ist. Wann ist eine Beziehung gescheitert? Genau dann.

Life is like riding a bicycle. To keep your balance, you must keep moving.
Albert Einstein

Woran Stillstand in der Beziehung zu erkennen ist

Das sind die Merkmale:

a) Viele Versuche etwas zu ändern, haben keine Veränderung im Miteinander hervorgebracht

Du oder ihr gemeinsam habt erfolglos aus der Krise heraus anders reagiert und es trotz vieler Bemühungen nicht geschafft, eine andere Einstellung zum Partner und seinem Verhalten einzunehmen. Es könnte sein, dass du Wünsche an den anderen formuliert hast, statt Vorwürfe zu äußern, und trotzdem findest du deine Bedürfnisse nicht erfüllt oder – gefühlt – sogar mit Füßen getreten. Oder es gelingt dir selbst beim besten Willen nicht, das Gute darin zu sehen, dass dein Partner/ deine Partnerin einen ausgeprägten Wunsch nach Freiheit hat, das Bedürfnis nach bestimmten sexuellen Praktiken leben möchte oder plötzlich Campingwagen als Urlaubsmöglichkeit einem Appartement in Berlin vorzieht.

b) Die Kräfte eines oder beider Partner sind erschöpft

Einer von euch oder ihr beide habt enorme Kräfte mobilisiert, um immer wieder auf einander zuzugehen und ihr wurdet jedesmal enttäuscht. Dabei bist du/ seid ihr bis an eure Grenzen gegangen.

Vielleicht hat der regelmäßige Alkoholkonsum des anderen dich mürbe gemacht. Oder Versprechungen, sich zu ändern und das Konto nicht wieder für unnötige Geldausgaben zu überziehen, hat er oder sie Mal für Mal nicht eingehalten. Jetzt steht ein Kredit an oder die Lebensversicherung muss gekündigt werden und das macht dir Angst, weil du auf Sicherheit bedacht bist und Sorge vor finanzieller Not im Alter hast. Zermürbend.

Ein typisches Merkmal für nachlassende oder aufgebrauchte Kräfte sind Gedanken, die wieder und wieder in dir hochkommen oder vom anderen ausgesprochene werden, wie “Ich kann das nicht mehr! Ich habe es zu oft versucht”, “Ich glaube nicht mehr an uns” oder “Ich will jetzt endlich einmal nur an mich denken!”

c) Eine tiefe Kränkung berührt einen unumstößlichen Wert

Solch ein Wert kann zum Beispiel Treue sein. Vor der Heirat habt ihr euch darauf geeinigt, einen One Night Stand zu gestehen, falls das passieren sollte. Das wäre dann nicht schön, aber hinzunehmen und gemeinsam auch zu bewältigen. Jetzt hast du entdeckt, dass dein Partner/ deine Partnerin seit längerem in einer Affäre steckt und diese sogar zweimal verleugnet hat. Gespräche habt ihr zwar geführt, aber sie helfen dir nicht weiter, um deine Verletzung überwinden zu können.

d) Ein negativer Glaubenssatz kann nicht positiv verändert werden

Kommen in dir beispielsweise regelmäßig Gefühle hoch, die sich in dem Gedanken “Ich komme immer zu kurz” oder “Ich bin nicht wichtig” fokussieren? Das sind Gedanken, die auch die Beziehung verschlechtern, Glaubenssätze: feste negative Überzeugungen über das Leben oder über Partnerschaften. Therapeutische Unterstützung kann hier hilfreich sein. Dann hat auch die Beziehung wieder eine Chance. Will ein Partner, der unter solchen nicht förderlichen Gedanken leidet, nichts verändern und macht dem anderen Vorwürfe, schlecht behandelt zu werden, bleibt ein Dauerkonflikt bestehen, der nicht lösbar ist.

Leidest du selbst unter dem Empfinden, in der Beziehung nichts wert zu sein und bist überzeugt, dass dein Partner oder deine Partnerin sich ändern müsste, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass deine Beziehung vor dem Aus steht. Partner ändern sich meist nicht so leicht, wie wir uns das wünschen.

Wann es für die Beziehung noch nicht zu spät ist

Es lohnt sich, dass du und ihr euch für eure Beziehung einsetzt, wenn Wachstum noch möglich erscheint. Dafür sollten diese Bedingungen gegeben sein:

  • Du kannst in der Beziehung noch etwas lernen
  • Du hast noch nicht alles probiert
  • Ihr beide habt den Mut, etwas Neues zu entwickeln

In einer tiefen Beziehungskrise ist es zwar spät, aber nicht immer schon zu spät. Wenn du Angst hast, dass deine Frau dich verlassen will, solltest du nicht panisch handeln, sondern mit einer Strategie. Eine Paarberatung oder ein Coaching wird wahrscheinlich notwendig sein, denn eine massive Ehekrise ist ohne einen Blick von außen in diesem Stadium meist nicht mehr alleine zu bewältigen.

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(Die Fotos zeigen Holzskulpturen des Flensburger Künstlers Johannes Caspersen)

2. Würdest du die Beziehung zu deinem Partner oder deiner Partnerin heute noch einmal anfangen?

Ein sicheres Nein ist ein sehr starkes Anzeichen dafür, dass deine Beziehung gescheitert ist. Die Betonung liegt aber auf dem Satzteil „Würdest du mit dem Wissen von heute“ die Beziehung zum anderen noch einmal anfangen?

Wenn du dir sagst “Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich diese Beziehung nie eingegangen”, dann ist das eine Aussage, die du realistischerweise gar nicht treffen kannst. Denn du wusstest es nicht. Also ist es eine hypothetische Frage. Und zwar eine hypothetische Frage in doppelter Hinsicht. Denn du bist heute ein anderer/ eine andere.

Wenn du heute weißt, wie du mit deinem Partner oder deiner Partnerin umgehen kannst und wenn du das vorher nicht wusstest, dann hast du in deiner Beziehung Erfahrungen gesammelt und ein Repertoire an neuen Möglichkeiten erlangt, mit dem anderen umzugehen und Situationen zu bewältigen. Auch wenn deine Beziehung gefährdet ist und du so schnell wie möglich gegensteuern solltest, kannst du möglicherweise Wege sehen, um das Tal zu verlassen. Was auch immer aus deiner Beziehung wird: Du bist an deiner Partnerschaft gewachsen und wirst weiter wachsen.

Ziehst du trotz allen Wachstums das Fazit, dass du so nicht weiter in der Beziehung leben willst? Dann ist auch das ein Wachstum.

An welchen Fragen du merkst, ob ihr als Paar noch zueinander passt

Wenn du dir noch nicht ganz sicher bist, ob du  bleiben oder gehen willst, werden dich diese Fragen weiterbringen:

a) Tun wir einander noch gut?

Schafft ihr es, einander wertzuschätzen und eure Bedürfnisse  befriedigen zu können? Und euch dabei nicht zu verletzen?

Dazu gehört auch, sich gegenseitig zu unterstützen, weiter zu wachsen und sich entwickeln zu können, ohne den anderen zu behindern. Und auch: Können wir uns, so wie wir sind, gegenseitig akzeptieren? Und zwar ohne Leid und Kränkung.

b) Ist mein Bild vom anderen noch zutreffend?

Hast du dich damals über deinen Partner/ deine Partnerin getäuscht? Ist sie oder er ein anderer Mensch als du angenommen hattest – und zwar unangenehm anders?

Hier geht es zum Beispiel um Eigenschaften oder Wesenszüge, von denen du heute weißt, die du beim Kennenlernen aber nicht wahrgenommen hast.

c) Passen wir noch zusammen?

Hat sich im Laufe eurer Beziehung dein Partner/ deine Partnerin anders entwickelt und sich so verändert, dass ihr jetzt nicht mehr zueinander passt?

Solche Veränderungen passieren meist durch mehr oder weniger schwerwiegende äußere Anlässe wie berufliche Veränderungen, Krankheit oder andere Ereignisse, die die Frage nach dem Sinn des Lebens neu stellen. Auch wenn Paare eine Familie bilden, die Kinder aus dem Haus gehen oder der Ruhestand eintritt, entwickeln sich Partner nicht immer in dieselbe Richtung. Jobkrise und Partnerschaft können sich beispielsweise gegenseitig potenzieren, nicht nur addieren. Veränderungen eines Partners können bewirken, dass der andere den Partner nicht mehr so liebt wie vorher, nicht mehr wertschätzen kann oder nicht mehr mit ihm auf Augenhöhe steht. Generell gilt das, wenn einem Partner plötzlich etwas viel wichtiger ist als vorher und der andere das nicht akzeptieren und schon gar nicht respektieren kann.

Eine weitere Veränderung, die den Partner in einem neuen Licht erscheinen lässt, kann auch eine Suchterkrankung sein. Meist zieht sich der Prozess bei Süchten über viele Jahre, bis die Erkenntnis kommt: Das ist nicht mehr der Mensch, in den ich mich damals verliebt habe.

Nur weil du eine Person vermisst, heißt das nicht, dass du sie zurück brauchst. Sehnsucht ist ein Teil von Fortschritt.
Macklemore

Wann ist eine Beziehung gescheitert? Wenn du mit dem anderen nicht mehr mitgehen kannst. Und das bedeutet nicht zwangsläufig auch, dass du nicht trauerst.

d) Lassen sich unsere Einstellungen und Werte noch miteinander vereinbaren?

Hast Du eine andere Einstellung zu Partnerschaft im Allgemeinen entwickelt oder Werte wiederentdeckt, die nicht zu den Vorstellungen, Wünschen und Werten deines Partners oder deiner Partnerin passen? Oder umgekehrt: Haben sich Werte oder Lebenseinstellungen bei deinem Partner/ deiner Partnerin verschoben?

Manchmal merkt ein Partner im Laufe der Beziehung, dass er aus Liebe etwas aufgegeben hat, was ihm im Leben immer sehr wichtig war. Kennst du das? Dann ist das Thema gemeinsame Werte in einer Beziehung berührt. Wenn du also damals als ihr ein Paar wurdet, einen großen Freiheitsdrang hattest, den du nicht abgelegt hast, könnte das ein solcher Punkt sein. Du hast beispielsweise die Sehnsucht nach Reisen, Rosenzucht oder Motorsport aufgrund der großen Zuneigung zu deiner Partnerin beiseite geschoben und weniger im Fokus gehabt? Über die Jahre eurer Beziehung hast du jetzt aber gemerkt, dass dir doch etwas fehlt. Bei aller Liebe … Und du als Partnerin wolltest vielleicht immer Kinder, auf die du aus Liebe verzichtet hast, weil du dachtest, so wichtig wäre es dir doch nicht? Jetzt kannst du an keinem Kinderwagen vorbeigehen, ohne sehnsüchtig hinein zu sehen, aber dein Partner bleibt bei seiner Ablehnung. Oder umgekehrt: er will (auf einmal) Familie und du erklimmst (plötzlich) die Karriereleiter und Kinder gehören nicht (mehr) in deinen Lebensplan.

Verzichte auf (Selbst-)Vorwürfe

Alle vier genannten Punkte machen deutlich, dass dein Partner/ deine Partnerin, so wie du ihn oder sie heute wahrnimmst, nicht mehr der Mensch sein könnte, mit dem du aus heutiger Sicht nochmals eine Beziehung eingehen würdest.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Frage “Wann ist eine Beziehung gescheitert?”, ist damit berührt. Aber Vorwürfe bringen euch jetzt nicht weiter. Sie verhärten die Fronten nur weiter. Formuliere stattdessen Wünsche.

Was ich in meiner Praxis als Paartherapeutin bei Klienten – neben Vorwürfen am Partner – immer wieder erlebe, ist Kritik an der eigenen Person. Aber Selbstvorwürfe bringen dich jetzt nicht weiter. Selbstvorwürfe sind eine der Blockaden, die verhindern, dass sich Eheprobleme lösen. Wenn du derjenige bist, der/ die sich verändert hat: Du musst dich nicht zwingend dafür verantwortlich fühlen. Wahrscheinlich sogar gar nicht. It takes two to Tango! Und das Leben tanzt immer mit.

Es ist möglich zu scheitern, obwohl man keinen Fehler gemacht hat. Das ist keine Schwäche, sondern das Leben. Captain Jean-Luc Picard

Wann ist eine Beziehung gescheitert? Manchmal wird es ganz plötzlich klar

Der Auslöser für Trennungsgedanken und die Klarheit, dass der Partner oder die Partnerin nicht mehr der Mensch ist, mit dem man sein Leben weiter verbringen möchte, kann manchmal ein einfacher Satz sein. Oder eine bestimmte, wiederkehrende Reaktion des anderen, vielleicht sogar eine Geste oder auch ein Verhalten, das gerade nicht erfolgt – beispielsweise eine Entschuldigung, die einmal wieder ausbleibt.

Für Barbara Wegmann, Hamburger Trennungsexpertin, war ein Auslöser sich zu trennen der Satz ihres Mannes (der später Buchtitel wurde): Barbara! Der Senf ist alle!*.

Hoffnung ist (k)ein guter Ratgeber

Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.
Václav Havel

Aufrecht erhalten wird eine Partnerschaft in einer tiefen Beziehungskrise, wenn die Frage im Raum steht, ob man sich trennen sollte oder nicht, eventuell nur noch über die Hoffnung, dass sich doch noch etwas ändert. Hoffnung kann eine innere Motivation bilden. Aber sie ist auch ursächlich für eine abwartende Haltung. Und wer abwartet, macht sich vom anderen und dessen Verhalten abhängig.

Der Partner oder die Partnerin ist nicht für das eigene Glück zuständig. Eine solche Haltung wird dem anderen und der Beziehung nicht gerecht. Gestaltest du dein Leben so, dass du dich glücklich und lebendig fühlen kannst?

Wenn du, wie Václav Havel schreibt, noch Sinn in deiner Beziehung siehst, dann werde auf die Weise hoffnungsvoll, dass du aktiv wirst und kämpfst – für den Fall, dass du dich bisher noch nicht genügend eingesetzt hast und noch über Reserven für eine Herausforderung verfügst.

Wenn du keinen Sinn mehr in der Beziehung siehst: Worin liegt für dich der Sinn des Aufgebens? Was ist deine Hoffnung im Sinne des Lernens aus deinen Erfahrungen? Stell dir einen späteren Zeitpunkt vor, irgendwann später, wenn du die Beziehung losgelassen hast, und du nach Jahren zurück blickst:

  • Was wirst du von deinem Partner/ deiner Partnerin über die Liebe und das Leben gelernt haben?
  • In welchen Dingen wirst du gewachsen sein?
  • Was wird dir gelingen, weil du diese Beziehungskrise inzwischen bewältigt hast? (in welche Richtung auch immer)

Schmunzelpunkt

Ich nenne diesen individuellen Punkt, der vielleicht nach einem, nach drei oder nach fünf Jahren sein kann (vielleicht auch am Ende Deines Lebens), den “Schmunzelpunkt”. So, wie wir heute darüber schmunzeln, dass wir mit vielleicht 16 Jahren vor lauter Liebeskummer dachten, wir würden nie wieder glücklich werden. Vielleicht ist es jetzt noch zu früh für diesen Gedanken. Frag dich in einem halben oder einem Jahr noch einmal.

Finde den Sinn in dieser Beziehungskrise

(und den Zweck deiner Suche nach der Antwort auf die Frage “Wann ist eine Beziehung gescheitert?”)

Was macht deine Motivation in dieser Beziehungskrise aus: Was leitet dich?

  • Ist es Hoffnung oder ist es Liebe?
  • Wo liegt die Angst? (Habe ich Angst vor dem Alleinsein, wenn ich meinen Partner oder meine Partnerin verlasse?)
  • Wäre eine Trennung ein Eingeständnis für mich, versagt zu haben und will ich mir das eventuell nicht zugestehen?
  • Was werde ich verlieren, wenn ich mich entscheide, in der Beziehung zu bleiben? Und was verliere ich bei einer Trennung?
  • Welche Chance liegt in dieser Beziehungskrise?
  • Worin liegt die größte Chance, wenn du die Beziehungskrise – in die eine oder die andere Richtung – erfolgreich bewältigt hast?

Akzeptanz bedeutet, mit mehr Unterschieden leben zu können

Wenn du aber das Gefühl hast, dass wirklich noch tiefe Gefühle für deinen Partner oder deine Partnerin da sind, die stärker sind als Hoffnung oder Angst, dann versuche es vielleicht nochmal. Auch wenn der andere nicht mehr zu einhundert Prozent der ist, in den du dich damals verliebt hast. Aber: versuchs mit einer großen Portion Realismus. Ein dafür hilfreicher Satz könnte lauten: “Ich will wieder glücklich werden in meiner Beziehung – und das, obwohl …” Setze nach dem Obwohl das ein, was dich stört, was ein Hindernis sein könnte, deine Beziehung vor dem Scheitern zu retten. Ein Obwohl könnte beispielsweise ein Verhalten deines Partners oder deiner Partnerin sein, oder ein Wert, der nicht zu deinen Werten passt. So könnte es sich konkret anhören: “Ich will wieder glücklich werden in meiner Beziehung – und das obwohl wir so unterschiedliche Vorstellungen über das Geldausgeben haben.” Der Satz formuliert Akzeptanz, die notwendig ist, um aus der Krise herauszukommen und den Alltag mit mehr Unterschieden leben zu können.

In meinem Artikel “Miteinander Probleme lösen in 5 Schritten” findest Du einen Leitfaden, der euch Stufe für Stufe eine Anleitung gibt: Beziehungsprobleme lösen.

Untersuchungen von Gabriele Oettingen, die in ihrem Buch Die Psychologie des Gelingens* beschrieben sind, beweisen, dass Optimismus und positives Denken für die Erreichung von Zielen alleine nicht ausreichen. Es müssen immer auch die Hindernisse gedanklich vorweggenommen werden, damit wir nicht träumen und hoffen, statt zu handeln.

Akzeptanz kann auch bedeuten, es anzunehmen, dass deine Beziehung gescheitert ist. Mehr dazu findest du weiter unten in Frage 4: Wäre es aufgeben oder loslassen?

Was macht eine gute Beziehung aus

3. Glaubst du noch an eure Vision?

Das „Know How“ muss durch ein „Know Why“ abgelöst werden.
Götz Werner

Warum seid ihr ein Paar? Eine wichtige Frage, die Paare sich oft nicht stellen. Wozu auch? In der Phase der Verliebtheit ist man überwältigt von einem Hormoncocktail, der die Welt bunt anmalt. Da bist du vermutlich mit enormem Schwung in die Beziehung gestartet. Oder hast du die Beziehung eher langsam angehen lassen und eine echte “Perle” in deiner Partnerin oder deinem Partner entdeckt, die du erst allmählich als Perle erkannt hast? Auf jeden Fall seid ihr vermutlich mit mehr oder weniger großen Zielen in die feste Partnerschaft übergegangen, hattet motivierende Vorstellungen und Ideen über das, was ihr gemeinsam machen und was ihr gemeinsam sein wolltet … Oder war es einfach nur so ein überwältigendes Gefühl, das euch geleitet hat – ohne dass ihr eine Vision benennen konntet? Einfach weil Liebe da war, und Vertrauen. – Und jetzt?

Bevor du die Frage “Wann ist eine Beziehung gescheitert?” für deine Partnerschaft beantworten kannst, solltest du dir eine andere Frage beantworten. Ich wiederhole sie noch einmal: Warum seid ihr ein Paar? Und vor allem: Achte auf die Richtung dieser Frage, um deine Antwort zu konkretisieren. Genauer heißt sie: WOZU seid Ihr ein Paar? Aus Liebe? Das ist anzunehmen, wenn ihr keine Zweckgemeinschaft seid und eine reine Vernunftehe führt. Aber: Wozu seid ihr ein Paar über die Liebe hinaus? Was ist jetzt noch euer gemeinsames Ziel?

Was auch immer es war, das bei euch die Vision einer gemeinsamen Zukunft ausgemacht hat: Du kannst in einer Partnerschaft nichts bewegen, wenn dich nichts bewegt. Denn wenn dich nichts mehr anzieht, dann treibt dich auch nichts mehr an. Wer der gemeinsamen Vision gegenüber gleichgültig geworden ist oder sie ablehnt, der wird auch nicht mehr in die Beziehung investieren.

Was also bewegt dich jetzt noch positiv an deiner Beziehung? Und, ganz wichtig: Glaubst du jetzt immer noch daran?

So sehen Visionen aus

Du kommst dem, was dich und euch bewegt, über diese Fragen nach (einer) gemeinsame(n) Vision(en) näher:

  • Was wünscht ihr euch jetzt noch gemeinsam?
  • Welche Pläne habt ihr (noch) für eine gemeinsame Zukunft?
  • Weißt du noch, wer ihr als Paar gemeinsam seid oder wieder sein wollt?
  • Weiß dein Partner oder deine Partnerin es auch noch?

Gemeinsame Visionen können beispielsweise sein:

  • Kinder haben und eine Familie gründen
  • etwas zusammen lernen
  • ein Haus bauen
  • gemeinsam eine Wohn- und Lebensform entwickeln
  • mit dem anderen ein soziales Projekt unterstützen
  • zu zweit eine Lebensphilosophie verwirklichen
  • miteinander reisen
  • zusammen Sport treiben und körperlich fit werden oder bleiben
  • ein gemeinsames Hobby ausüben
  • zusammen eine Firma gründen
  • mit dem anderen einen Garten gestalten
  • einander bei der beruflichen Weiterentwicklung unterstützen
  • am anderen wachsen, sich in der Persönlichkeit und als Paar weiterentwickeln und mutig sein, zu zweit Neues auszuprobieren
  • gemeinsam alt werden

Prüfe einmal, ob es noch eine gemeinsame Vision als Paar gibt gibt oder ob ihr wieder ein neues gemeinsames Ziel entwickeln könnt.

Zu einer Vision gehören Lebensfreude und Energie

Zu der Frage, ob du noch an eure gemeinsame Vision glaubst, gehören zwei wesentliche Dinge:

1. Wie gut geht es dir in deiner Beziehung?

Dazu, ob du noch an eure Vision glaubst, gehört nicht nur, ob du daran glaubst, dass eure Vision bestehen bleibt, sondern wie sehr ihr einander noch liebt. Wie stark sind deine Gefühle für den anderen noch? Freust du dich, wenn du deinen Partner/ deine Partnerin abends oder nach ein paar Tagen getrennt sein wiedersiehst? Wie intensiv fühlt sich eure Idee von Liebe, Partnerschaft, Intensität, Leidenschaft, Erfüllung, Intimität, Verbundenheit und Loyalität noch an? Vertraut ihr euch noch? Glaubst du noch an die Treue, die ihr euch geschworen habt? Tut dein Partner oder deine Partnerin dir noch gut? Und tust du dem anderen noch gut? Ist es noch Liebe oder nur Gewohnheit? Oder sogar Abhängigkeit: Angst, vor dem Alleinsein oder Angst, den anderen allein zu lassen? Fragen über Fragen. All das sind Dinge, denen du nachspüren solltest, um entscheiden zu können, ob du bleiben oder gehen willst.

2. Wie viel Energie bringst du noch in deine Beziehung ein?

Ob ihr noch an eure Vision glaubt, ist sehr gut an der Energie zu erkennen, die ihr beide in eure Partnerschaft hinein bringt. Wie viel Prozent gibst du noch für deine Beziehung? 30%, 70% oder 95%? Und wie viel Prozent bringt dein Partner oder deine Partnerin noch ein?

Der eine wartet, bis die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt.
Dante Alighieri

Praktisch bedeutet das: Gehst du noch auf den anderen zu? Bemühst du dich noch?

Wann ist eine Beziehung gescheitert? Je mehr die Energie, die du und ihr in die Beziehung einbringt, gen null geht. Wenn nur noch einer von euch sich in die Partnerschaft einbringt und sich bemüht, die Beziehung zu verbessern, dann wird das wahrscheinlich nicht reichen, selbst wenn er 100% gibt. Zum Einen deswegen, weil das zermürbend ist und zum Anderen, weil einer alleine auf Dauer ohnehin keine Partnerschaft aufrecht erhalten kann.

Eine Vision braucht Bewusstsein und Klarheit

  • Motivation
  • Einsatz, aktiv sein
  • Spaß und Lebensfreude
  • Vorfreude auf das Ziel; auf das, was ihr euch gemeinsam vorgenommen habt

Tim Schlenzig sagt in seinem Podcastbeitrag bei myMONK: “Wenn du noch an deine Vision glaubst, und sich das Ganze stimmig anfühlt, dann lohnt sich jedes noch so lange Tal.” Das stelle ich auch immer wieder in der Paarberatungen fest. Am Anfang kann es sehr viel Arbeit bedeuten: Vertrauensaufbau, Verhaltensänderungen, sich mit seinen (unterschiedlichen) Lebenseinstellungen und Visionen als Paar bewusst auseinandersetzen – aber Paare, die sich füreinander wieder neu entschieden haben und diesen Weg aus dem Tal gehen wollen, sind hinterher meist bewusst sogar auf einer tiefen Ebene glücklicher und zufriedener als vorher. An seine Vision zu glauben und sich dafür einzusetzen erfordert aber, dass beide Partner das wollen. Ein Partner alleine kann keine Beziehung retten.

Eine intensive Zeit zu zweit und gemeinsame Aktivitäten spielen dabei ein große Rolle: zu zweit aktiv werden. Das hat übrigens noch einen sehr positiven quasi Nebeneffekt: gemeinsame Aktivitäten machen den Partner oder die Partnerin beziehungsweise dich selbst attraktiver. Allerdings gilt auch hier wieder: nur wenn das von beiden gewollt ist.

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4. Wäre es aufgeben oder loslassen?

Wenn du dir vorstellst, dich zu trennen: Fühlt es sich wie eine Befreiung an? Dann wäre es kein Aufgeben, sondern ein Loslassen. So lautet der Unterschied, den Tim Schlenzig in der myMonk-Podcast-Folge zum Aufgeben herausstellt.

Angenommen, du hast dich in deiner Beziehung schon hin und wieder gefragt “Worauf warte ich hier eigentlich noch?”, dann wäre das ein relativ deutliches Zeichen von Resignation gegenüber der Vorstellung, dass sich in deiner Beziehung noch etwas verändern wird. Oder auch von Klarheit, von einer deutlichen Entscheidung für dich  – und so würdest du in beiden Fällen eine Beziehung loslassen, für die es aus deiner Sicht keine Chance mehr gibt.

Fühlt es sich so bei dir an: Wie eine Befreiung? Oder eher wie ein Sich-selbst-überlassen ohne noch einmal genau zurückzublicken?

Woran du erkennst, dass noch Liebe da ist

Wann ist eine Beziehung gescheitert? Wenn keine Liebe mehr da ist. Ob in dir und deinem Partner/ deiner Partnerin noch tiefe Gefühle für den anderen verborgen sind, kannst du möglicherweise an folgender Anzeichen festmachen:

  • Es sind noch deutlich, wenn auch versteckt, tiefe Empfindungen für den anderen vorhanden
  • Du spürst, dass noch Gefühle deines Partners beziehungsweise deiner Partnerin dir gegenüber da sind
  • Dir geht bei einzelnen Verhaltensweisen oder Reaktionen des anderen das Herz auf
  • Schöne Erinnerungen an die gemeinsame Vergangenheit blitzen vereinzelt immer noch mit Sehnsucht bei dir auf
  • Die schönen Erinnerungen werden nicht schnell wieder beiseite geschoben, von negativen Dingen überlagert oder schnell mit einem “Ja, aber …” ergänzt
  • Ihr wertschätzt, respektiert und akzeptiert euch
  • Einer achtet auf die Bedürfnisse des anderen, ist aufmerksam und fürsorglich
  • Wenn ihr streitet, dann eher aus Leidenschaft, weil ihr euch für die Beziehung einsetzt – und es geht nicht um Rechthaberei

Eines dieser Anzeichen alleine macht noch nicht aus, dass es ein Aufgeben wäre und die Partnerschaft noch eine Chance hat. Aber wann ist eine Beziehung gescheitert? Zumindest noch nicht, wenn mehrere dieser aufgezählten Merkmale auf euch beide zutreffen.

Trennung auf Zeit als Möglichkeit für mehr Klarheit, ob die Beziehung gescheitert ist oder nicht?

Kannst du die Frage, ob es Aufgeben oder Loslassen wäre, nicht eindeutig beantworten? Die Antwort auf die Frage „Wann ist eine Beziehung gescheitert?“ bleibt unvollständig. Dann könnte für euch auch eine Trennung auf Zeit in Frage kommen, um diese Frage zu beantworten. In meiner Praxis habe ich mehrfach erlebt, dass eine solche Probe auf den Ernstfall relativ schnell klar macht, was man will. Hilfreich ist ein eigenes Zimmer oder beispielsweise eine Ferienwohnung. Wer bei Verwandten oder Freunden unterkommt, neigt eher dazu, sich für die eigene Sichtweise Bestätigung zu holen, was für eine reflektierte Betrachtung eher nicht förderlich ist. Auch dem Partner sendest du andere Signale, wenn du Abstand zum Alltag suchst (anstelle von – vermeintlich – Verbündeten).

Ich habe in der Paarberatung beide Ergebnisse ungefähr in gleicher Häufigkeit erlebt: dass das Paar sich trennt, aber auch, dass es wieder eine neue Perspektive auf die Beziehung gibt. Es kommt also gar nicht so selten vor, dass das Paar sich traut, es noch einmal wieder miteinander zu versuchen – und das noch nach einem Jahr erfolgreich. Allerdings mit der Einschränkung, dass es keine aktuelle Außenbeziehung gibt. Da geht die Tendenz bei einer Trennung auf Zeit aus meiner Erfahrung heraus eher in Richtung Trennung der aktuellen Partnerschaft (wohlgemerkt: nicht zu einhundert Prozent).

Wann eine professionelle Beratung für dich alleine (anstelle oder neben einer Paarberatung) hilfreich sein könnte

Hilfe von außen kann grundsätzlich sehr nützlich sein, weil sie einen anderen Blickwinkel ermöglicht, den du und ihr mitten in einer Beziehungskrise gar nicht einnehmen könnt.

Auch gilt wieder: Freunde sind meist keine gute Wahl für eine intensive Beratung, weil sie gefühlsmäßig beteiligt sind und nicht genug Abstand haben. Sie neigen dann aufgrund fehlender Professionalität dazu, Partei zu ergreifen – selbst wenn sie das nicht wollen. Außerdem hat jeder Mensch seine eigenen Beziehungsthemen, da kann sich schnell mal etwas vermischen, wenn man nicht ausgebildet ist. Aber: Freunde können dir meist gut zuhören und dich erstmal auffangen und anfangs wieder stabilisieren, wenn die Beziehungskrise akut ist.

Unabhängig davon, ob dein Partner oder deine Partnerin zu einer Paarberatung bereit ist, solltest du auch für dich gut sorgen. Setz dich daher auch einmal mit dir selbst auseinander und beantworte dir die Frage: Was hat meine Unzufriedenheit mit der Partnerschaft und mit dem anderen auch mit mir zu tun? Machst du den anderen in deiner Beziehung eventuell für etwas verantwortlich, was mehr mit dir selbst zu tun hat? Ein kleines Anzeichen dafür könnte sein, wenn du ein Verhalten deines Partners oder deiner Partnerin sehr kategorisch kritisierst oder sogar verurteilst. Dann könnte eine Trennung dir als die passende Entscheidung erscheinen, ohne dass sie eine Lösung für deine (aktuelle) Befindlichkeit wäre. Möglicherweise kennst du sogar Menschen (oder weißt aus eigener Erfahrung), dass der nächste Partner/ die nächste Partnerin dann recht schnell erneut die eigenen Grenzen berührt – unangenehm und ohne Zuwachs an Erkenntnissen.

Ich helfe dir gerne mit einem Coaching oder einer Paarberatung weiter, wenn du deine Beziehung retten willst. Und über meinen kostenlosen monatlichen Newsletter “Liebesbrief” informiere ich dich regelmäßig zu Partnerschaftsthemen.

Meine Buchempfehlung zum Thema „Wann ist eine Beziehung gescheitert?“

Dr. Christine Hefti: Trennen oder bleiben?*

Beziehung gescheitert? Trennen oder bleiben?

[fuss]

Seid gut zu Euch!

Herzliche Grüße

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6 Antworten

  1. Liebe Maren,
    wow, vielen Dank für diesen umfangreichen Artikel, der das Thema ja wirklich von allen Seiten beleuchtet!
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei der Frage „Gehen oder Bleiben“ unter all dem Grübeln und den Fragen oftmals ein sicheres Gefühl liegt: Ich will mich trennen oder ich will es nicht. Wenn ich es nicht will, dann gibt es eine Lösung.
    Ich stand mit meinem Mann an einem Punkt, an dem wir alles versucht hatten (zumindest fiel mir nichts mehr ein, was wir noch nicht versucht hatten). Nichts hat eine Besserung gebracht, teilweise sogar das Gegenteil. Der Verstand sagte, dass es Vernünftiger sei, getrennte Wege zu gehen. Doch als ich mir Zeit nahm, in mich hinein zu fühlen, spürte ich – egal was vernünftig ist, egal wie hoffnungslos es aussieht, ich will mich nicht trennen (und ich will aber auch die Beziehung nicht so weiter führen wie bisher). Es muss eine Lösung geben.
    Unsere erhoffte Lösung kam kurze Zeit später, als hätte sie nur auf diese Erkenntnis gewartet. In unserem Fall war es ein Verständnis darüber, wie unsere Wahrnehmung funktioniert. Das hat meine Beziehung komplett verändert.
    Das Gefühl ist immer unser wichtigster Wegweiser und wird so oft vernachlässigt …
    Viele Grüße, Bettina

    1. Liebe Bettina,
      dass dir mein Artikel so gefällt, freut mich sehr!
      Ja, der Verstand allein kann Probleme kaum lösen. Schön, dass du das durch deine geschilderten Erfahrungen bestätigen kannst. So wie ich dich verstehe, hattest du ein gutes Gespür dafür, dass irgendwo eine Lösung lauert. Und über dieses Empfinden hat das passende Wissen dir und euch weiter geholfen.
      Ich wünsche dir und deinem Mann weiterhin alles Gute für deine Beziehung.
      Herzliche Grüße
      Maren

  2. Vielen Dank für den wertvollen Artikel. Es ist traurig, wenn zwei Menschen zu früh auseinander gehen, die eigentlich echte Gefühle für einander empfinden. Mir fällt immer wieder auf, dass viele junge Menschen vorschnell eine noch junge Beziehung abbrechen. Ganz generell ist das Vertrauen in einer gestörten Beziehung sehr schwer wieder neu aufzubauen. tVorausgegangen sind meist schwerwiegende Vertrauensbrüche, und die wieder aus der Welt zu schaffen ist nicht so einfach. Beispiele für das zerstörerische Verhalten in Beziehungen ist das Fremdgehen oder das Verheimlichen von Schulden oder anderen gravierenden negativen Umständen. Diese Dinge empfindet der betrogene Partner als sehr schmerzlich. Betroffen sind ja meist sehr sensible Bereiche im Miteinander von zwei Menschen. In meinem Umfeld gibt es dennoch Paare, die trotz jahrelangen und dramatischen Fehlschritten durch einen der beiden Partner einen Neuanfang wagen wollen. Sie trauen sich, diesen Schritt zu gehen. Und das bedeutet, viel Mut dazu aufzubringen. Sich und dem anderen eine zweite und neue Chance zu geben bedeutet, wieder von vorne anzufangen. Dafür muss man aber das Alte hinter sich lassen. Neues Vertrauen entsteht nur, wenn die Voraussetzungen dafür geschaffen sind. Die alten Fehler sollen sich schließlich nicht wiederholen. Man will nicht dasselbe nochmals erleben. Das wäre eine komplette Niederlage für beide. Aber so leicht lässt es sich nicht vergeben und vergessen. Viele Gespräche und die Vermittlung der eigenen Erlebnisse und Verletzungen, Verständnis für entstandene Emotionen, machen es erst möglich, das Geschehene zu verarbeiten. Oft kann ein Therapeut helfen, die richtigen Worte und Formulierungen zu finden, die beiden im Gespräch sich wieder näher zu bringen. Beide Partner können danach langsam wieder beginnen, sich vertrauensvoll zu begegnen. Die Sensibilität gegenüber möglichen neuerlichen Fehltritten bleibt oft noch einige Zeit bestehen. Es ist aber wichtig, dem anderen nicht ständig wieder neues Misstrauen bei allen möglichen Anlässen entgegenzubringen. Das erfordert eine gewisse Disziplin. Denn es kommen mit Sicherheit immer wieder mal wieder die alten Emotionen hoch, die dann wieder zu Vorwürfen etc. verleiten. Neues Vertrauen in einer Partnerschaft kann nur entstehen, wenn die Vorbehalte gegenüber dem anderen keine Rolle mehr spielen. Das ist eine wichtige Basis für einen neuen harmonischen und liebevollen Umgang miteinander. Ist das gelungen, steht der zweiten Chance in einer Beziehung kaum noch etwas im Wege.

    1. Danke, dass du deine Gedanken hier teilst, lieber Tobias.
      Ja, Partner, die bereit sind, sich mit erlebten Krisen auseinanderzusetzen, haben oft eine Chance, ihre Beziehung fortzusetzen. Das erfordert die Bereitschaft beider. Wenn es ihnen gelingt, nicht zu versuchen weiterzumachen wie früher, stehen die Chancen gut.
      In meine Praxis kommen Menschen, die genau das mit viel Engagement tun wollen, weil sie bereits mehrere gescheiterte Beziehungen hinter sich haben. Sie sagen so etwas wie: „Wenn ich mir einen neuen Partner suche, gibt es auch dort irgendwann wieder mal Schwierigkeiten. Ich will nicht mehr immer wieder von vorne anfangen.“ Wer aus einer Beziehungskrise gestärkt hervorgeht, lebt die Partnerschaft auf einem anderen Niveau.
      Gleichzeitig habe ich allen Respekt vor Paaren, die sich trennen, weil sie festgestellt haben, dass sie sich in ihrer Vision von Beziehung nicht mehr wiederfinden. Wenn zwei Menschen sich nicht mehr gut tun und es keinen Weg gibt, das zu ändern, ist auch das eine Erkenntnis aus einer Beziehungskrise.
      Ich wünsche dir alles Gute für deine Partnerschaft.
      Herzlichst
      Maren

  3. Liebe Karin,
    dein Beitrag deckt viele Bereiche des Lebens ab die bei einer Beziehungskriese eine Rolle spielen können, was mich beeindruckt hat.
    Blöd fand ich, das Du Maren, die Bettina dann Barbara in deiner Rückmeldung zu ihrem Kommentar genannt hast, das wirkte oberflächlich/unachtsam für mich auf deiner so professionellen Seite 🙂
    Mit kleinen Scherz in der Anrede,
    trotzdem nicht weniger
    herzlichen Grüßen
    Madhouse Torsten

    1. Lieber Madhouse Torsten,
      zunächst vielen Dank für deine Aufmerksamkeit. Den Tippfehler habe ich korrigiert. Danke auch für deinen Hinweis darauf.
      Mir macht das (wieder einmal) deutlich, wie wichtig es ist, dass wir alle gut miteinander umgehen. Denn wir sind nicht perfekt. Und das macht uns dann ja auch wieder menschlich, wie ich finde. Selbst im Business.
      Ich freue mich, dass dir mein Beitrag und meine Seite gefallen.
      Herzliche Grüße
      Maren

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