Du hast Angst, dass deine Frau dich verlässt? Sie hat (vielleicht nicht zum ersten Mal) mit Trennung gedroht und ist eventuell sogar schon zu einer Freundin gezogen? Dann höre auf zu grübeln und zu warten. Jetzt ist wichtig für dich, aktiv zu werden – aber mit der richtigen Strategie. Mit diesen Soforthilfetipps kannst du einen ersten Plan entwickeln, bevor es zu spät ist.
Voraussetzungen dafür, dass diese Soforthilfetipps dir helfen
Voraussetzungen bei dir
Die Strategien, die ich dir vorschlage, können hilfreich sein, wenn du
- deine Partnerin wirklich liebst
- alles dafür geben möchtest, sie zurück zu gewinnen
- bereit bist, auch an dir zu arbeiten und dich weiterzuentwickeln
- den Mut hast, auf deine Partnerin zuzugehen
- noch nicht aufgegeben hast
Was dir nicht hilft, ist, wenn du
- die Verantwortung für die Krise nur bei deiner Frau suchst
- nur redest, aber nicht handelst
- eigentlich nicht mehr an euch glaubst
Voraussetzungen, die mit deiner Frau zu tun haben
Selbstverständlich kann ich dir nicht garantieren, dass du deine Frau motivieren kannst, euch eine neue Chance zu geben – aber wenn sie noch nicht völlig aufgegeben hat und noch Liebe für dich empfindet, erhöhen die folgenden Strategien deine Chancen.
Wenn denkst, dass deine Frau auf deine Bereitschaft, auf sie zuzugehen, nicht reagieren wird: Vielleicht denkt sie ähnlich auch von dir? Dass du nicht bereit bist, auf sie zuzugehen. Es ist Zeit für dich, herauszufinden, wie du mit ihren Bedürfnissen und Wünschen umgehen kannst (und auch, ob du das überhaupt noch möchtest) – du wirst lernen müssen, herauszufinden, was deine Frau braucht, um dich weiter lieben und bei dir bleiben zu können. Wenn du eure Beziehung wieder auf einen guten Weg bringen willst und auch deine Frau dazu bereit ist, kann ich dir aus meiner Erfahrung als Paarberaterin sagen: Es wird Arbeit sein, aber sie wird sich lohnen!
Und, sagen wir mal so: Welche Alternativen gibt es? Du könntest aufgeben, oder du könntest so weitermachen wie bisher – beides wird nicht zum gewünschten Ergebnis führen, denn sonst wäre deine Frau ja noch da. Also wage einen Versuch, es gibt nichts zu verlieren.
Was könnte schiefgehen? Woran könnte es scheitern, dass deine Frau zurückkommt? Wenn Ihr euch überhaupt nicht mehr vertrauen könnt und wenn die gegenseitigen Verletzungen und Kränkungen so groß sind, dass sie nicht mehr heilen können, dann besteht keine große Hoffnung mehr. Wenn ihr voneinander so gelangweilt oder genervt seid, dass ihr am liebsten nichts mehr miteinander zu tun haben wollt, dann können dir diese ersten Strategien nicht helfen – aber dann würdest du diesen Beitrag auch nicht lesen, oder?
Äußere Voraussetzungen
Du wirst Zeit brauchen, dich selbst wieder in einen guten Zustand zu bringen und dich zu sortieren – vielleicht einige Tage. Dann wirst du Zeit brauchen, auf deine Frau zuzugehen – und dann kommt es darauf an, wie deine Frau reagiert. Immerhin seid ihr dann schon wieder im Kontakt und die erste Gefahr (nämlich, dass sie endgültig die Tür zuschlägt) ist zunächst einmal gebannt.
5 wichtige Soforthilfetipps: Was du jetzt sofort tun (und lassen) solltest
Werde jetzt aktiv und komm aus deiner passiven, ertragenden Haltung heraus. Nur so kann sich etwas verändern. Behalte in dieser kritischen Situation den Überblick und mache einen Plan, wie du deine Frau wieder für dich gewinnen und eure Beziehung retten kannst.
Das sind meine 5 Soforthilfetipps:
1. Ruhig bleiben, um wieder handlungsfähig zu werden
Vermutlich fühlst du dich ohnmächtig, verzweifelt und hilflos. Es ist wichtig, dass du nichts falsch machst, denn man kann in dieser Situation ganz viel falsch machen. Aggressive Akte wie Beschimpfungen oder Vorwürfe solltest du auf jeden Fall vermeiden. Was jetzt wichtig ist: die Situation sollte nicht eskalieren. Das macht dich ganz sicher nicht attraktiv – und auch nicht selbstsicher.
Stalke deine Frau auch nicht. Es macht dich nur nervös und steigert deine Eifersucht, wenn du versuchst herauszufinden, mit wem deine Frau sich trifft und was sie macht. Du brauchst einen Plan und eine Strategie.
Passende Reaktionen gelingen nur mit der nötigen Ruhe. Vermeide jegliche Panik-Aktionen. Angst ist hier kein guter Ratgeber. Wenn du zur Ruhe kommst und dafür sorgst, dass es dir gut geht, kannst du auch auf deine Partnerin wieder besser zugehen. Du gewinnst an Standfestigkeit, kannst klar denken und wirkst überzeugender. Das wird auch deine Frau spüren.
2. Teile dich mit
Zieh dich aber auch nicht zurück oder versinke in Trauer. Vor allem: Ertränke deinen Kummer und deine Angst nicht im Alkohol. Damit steigerst du dich nur noch mehr in deine Verzweiflung hinein anstatt eine Lösung zu finden.
Sprich mit Freunden oder deiner Familie über deine Sorge. Das erleichtert dich und verhindert Panikreaktionen.
Aber das gilt in der ersten Not nicht für deine Frau: Bedränge sie nicht mit Telefonaten oder Nachrichten. Flehe sie auch nicht an oder weine in der Hoffnung, sie damit zu erweichen. Das hilft dir nicht. Und du hast nichts davon, wenn sie aus Mitleid mit dir spricht.
3. Behalte deinen Alltag bei
Setze deinen Gewohnheiten und Routinen fort. Sie geben dir eine gewisse Ruhe und vermitteln dir das Gefühl, dass es auch Dinge gibt, die so bleiben, wie sie immer waren.
4. Tue etwas für dich
Was tut dir gut? Was lenkt dich eventuell sogar ab? Gehe (weiterhin) zum Sport. Bewegung senkt das Stressempfinden. Auch Spaziergänge durch die Natur haben eine beruhigende Wirkung. Wenn du einen Freund mitnimmst, motiviert dich das möglicherweise besser und ihr könnt beim Spazierengehen miteinander reden. Es ist wichtig, dass du auch körperlich wieder in einen guten Zustand kommst.
Perspektivisch kannst du auch mehr Selbstliebe lernen und dein Selbstwertgefühl stärken.
5. Mach dir bewusst, dass du nicht allein bist
Es geht vielen Menschen so. Du bist nicht der einzige, der eine Krise erlebt oder Angst hat, von seiner Partnerin oder seinem Partner verlassen zu werden. Statisch werden Beziehungen zu 2/3 von den Frauen beendet. Selbstfürsorge ist jetzt besonders wichtig für dich.
3 unbequeme Tatsachen über das Leben
Bevor wir uns nun damit auseinandersetzen, was eine Krise ausmacht und wie wir am besten mit Krisen umgehen, möchte ich dir deutlich machen, was unser aller Leben kennzeichnet – einfach so. In einer Beziehungskrise spiegelt sich nämlich genau das, was auch das Leben im Allgemeinen kennzeichnet. Und das betrifft alle Menschen. Daher nimm die folgenden drei unbequemen Tatsachen über das Leben nicht persönlich:
- Das Leben ist unsicher. Der Verlust von Sicherheiten gehört zum Leben dazu. Jetzt kannst du lernen, dich von dieser Tatsache nicht lähmen zu lassen.
- Wir sind darauf angewiesen, mit unseren Gefühlen bewusst umzugehen. Es ist wichtig, das aufzugreifen, was weh tut und sich damit auseinanderzusetzen.
- Wir müssen einsehen, dass wir Verantwortung für uns und unser Leben tragen. Diese Verantwortung kann deine Frau nicht übernehmen. Aber in einer Krise neigen wir dazu, dass wir der Partnerin gegenüber Vorwürfe machen und uns damit aus der Verantwortung nehmen.
Worauf es in einer Krise ankommt und was du beachten solltest
Was kennzeichnet eine Krise?
Eine Krise in der Partnerschaft ist eine schwere seelische Belastung, die mit Stress, Angst und Verzweiflung verbunden ist. Das Gewohnte ist plötzlich nicht mehr verfügbar. Du weißt, dass du im Schlamassel sitzt und handeln musst, weißt aber nicht wie. Alles was früher funktioniert hat, greift in einer Krise meist nicht mehr. Häufig führt das zu unüberlegten Handlungen und manchmal auch zu Rückzug.
Typische Krisenreaktionen
Typische Krisenreaktionen sind, dass wir das, was sich da anbahnt und zusammenbraut, zunächst nicht wahrhaben wollen. Deshalb übersehen wir zu Beginn auch, dass es Probleme gibt und suchen nach Belegen, dass alles wie immer ist. Wir sind oft blind für erste Anzeichen. Vorausgegangen ist aber meist eine längere Zeit mit Konflikten, Entfremdung, Frust und Schmerz.
Wenn wir dann die Krise direkt vor Augen haben, z.B. dadurch, dass die Partnerin sagt, sie wolle sich trennen, dann möchten wir möglichst gleich das Gewohnte wieder herstellen: „Ich muss jetzt sofort eine Lösung haben, damit sie nicht geht. Ich will die Beziehung retten. Ich will meine Frau nicht verlieren.” Das ist ganz natürlich, aber eben nicht hilfreich. Nimm zur Kenntnis: Dein Wunsch nach einer sofortigen Lösung ist gut nachvollziehbar. Aber so funktioniert es nicht.
So kannst du in der Krise reagieren und erste Schritte einleiten
- Halte inne. Gestehe dir ein, dass du feststeckst und dass es so nicht weitergehen kann (und nicht weitergehen wird).
- Ziehe Bilanz und schaffe Ordnung: Kläre, was du nun für dich brauchst: Was gibt dir Sicherheit – für dich?
- Sortiere deine Gedanken und Gefühle. Stoppe das Grübeln.
- Schau auf das, was funktioniert. Ein Erfolgstagebuch oder ein Dankbarkeitstagebuch kann dir beispielsweise helfen zu erkennen, was dir jetzt gut tut, worauf deine Frau positiv reagiert und wofür du ihr dankbar bist.
- Veranschauliche dir den Weg, wie du die Chance nutzt, die du nun hast.
Was der Nutzen einer Krise sein kann
Du kannst aus einer Krise gestärkt hervorgehen. Krisen können zu mehr Klarheit über eure Bedürfnisse führen: darüber, was deine Frau will und nicht bekommt, was du willst und brauchst und was ihr für eure Beziehung braucht.
Wie du zuerst wieder auf deine Partnerin zugehen kannst und dafür sorgst, dass es in eurer Partnerschaft wieder aufwärts geht
- Wenn sie bereits ausgezogen ist: Nimm (eventuell erst nach ein bis drei Tagen), wenn du wieder zur Ruhe gekommen bist und einen Plan hast, Kontakt zu deiner Partnerin auf. Erst musst du bei dir sein, dann zu deiner Frau gehen.
- Gehe auf deine Frau ein und sprich mit ihr: Was braucht sie (jetzt) von dir? Was erwartet sie von dir und eurer Beziehung? Diese Fragen wird sie von dir erwarten. Sie will dir sagen können, was für sie wichtig ist. Dazu musst du deiner Partnerin besser zuhören als bisher, sie ausreden lassen und dich bemühen, ihre Wünsche zu verstehen.
- Mach ihr deutlich, dass du mit ihr gemeinsam (!) an eurer Beziehung arbeiten willst.
Wie es später weitergehen kann
Wenn es euch gelungen ist, wieder ein Stück auf einander zuzugehen, dann braucht ihr eine gemeinsame Vision als Paar: Wie geht es weiter? Wo wollt ihr hin? Wer wollt ihr als Paar sein?
Aber davor braucht es einen Blick auf das, was zwischen euch steht und warum ihr bestimmte ungünstige Verhaltensweisen, ohne es zu wollen, wiederholt. Dabei kann euch eine Paarberatung hilfreich sein. Denn es ist wichtig, dass ihr mit der Unterstützung und Perspektive von außen erkennt, was euch an einer glücklichen Partnerschaft hindert. Melde dich gerne bei mir für eine Online-Beratung bei mir , wenn du deine Beziehung retten willst.
Meine Buchempfehlung zum Thema „Meine Frau will mich verlassen“
Die Autoren machen in diesem Buch deutlich, dass nach einer Krise ein Neubeginn möglich ist und wie er gelingt. Die beiden Therapeuten sind selbst seit 30 Jahren ein Paar.
Hier geht es zwar nicht um Soforthilfetipps, wenn deine Frau dich verlassen will, aber das Buch kann dir aufzeigen, worauf du zukünftig achten solltest. Diese Tipps und Gedanken kannst du vorbereitend auf ein Gespräch mit deiner Frau lesen.