Dein monatlicher Liebesbrief 💛 - Inspiration für eine glückliche Beziehung

Den Partner akzeptieren wie er ist – das ist gar nicht so schwer

Partner akzeptieren wie er ist

Inhalt

Den Partner akzeptieren wie er ist – das ist der Schlüssel zum Liebesglück. Denn wir fühlen uns in einer Beziehung dann angenommen, wenn der andere sagt “Ich liebe dich so, wie du bist”. Das bedeutet aber, einige Erwartungen und Illusionen abzulegen und den anderen nicht verändern zu wollen. Genau das ist lernbar.

Den Partner akzeptieren wie er ist – was heißt das denn?

Akzeptanz bedeutet anzunehmen, was ist, ja zum Partner* zu sagen, obwohl wir nicht alles an ihm bevorzugen. Sich sagen: Es ist wie es ist! Zulassen statt loslassen. Denn das Loslassen einer Wunschvorstellung ist meist weniger das Problem, als die Tatsache, dass wir an dem festhalten, was wir unbedingt gerne hätten. Ein Ziel könnte daher sein, mehr Gelassenheit an den Tag zu legen und sich dadurch glücklicher zu fühlen.

Verbunden ist die Akzeptanz des Partners damit, seine Eigenart zu realisieren, sie anzunehmen und alle Gefühle zu durchleben, die damit einhergehen: Unzufriedenheit, Ärger, Missmut, Enttäuschung, … Und sich erst danach (das ist wichtig) Gedanken zu machen, wie man im Rahmen der eigenen Möglichkeiten aktiv etwas für seine Zufriedenheit tun kann. Also: blinden Aktionismus vermeiden!

Mit großer Wahrscheinlichkeit hat dein Partner sich nicht ausgesucht, so kompliziert oder schwierig zu sein, wie du ihn erlebst. Und den anderen abzulehnen hilft meist nicht weiter. Ganz im Gegenteil. Wer „Probleme macht“ fühlt sich häufig selbst nicht wohl in seiner Haut. Deine Akzeptanz kann ein Weg sein, dass dein Partner bereit ist, an sich zu arbeiten. Es ist eine Option.

Du erkennst es vielleicht schon: Akzeptanz heißt, Kontrolle (und auch Sicherheit) aufzugeben – in diesem Fall über den Partner. 

Den Partner akzeptieren wie er ist, ist ein Prozess

Das geht nicht über Nacht. Akzeptanz in der Beziehung ist eine Haltung, die sich Stück für Stück einstellt, wie ein Geschenk. Das bedeutet, grundsätzlich so zu denken: annehmen zu wollen, was ist. Die Frage, warum dein Partner sich so verhält und zu wissen, wozu er das so macht, ist hilfreich, um ihn zu verstehen. Verständnis ist allerdings keinesfalls Voraussetzung für Akzeptanz. Das Wollen ist die Voraussetzung.

Mit Akzeptanz geht es dir selbst besser

Du selbst hast übrigens sogar einen Vorteil, wenn du den Partner akzeptierst wie er ist. Denn wenn du seine Art und sein Verhalten permanent unterdrücken, verhindern oder verändern willst, dann kostet das ganz schön viel Kraft. Das ist, als würdest du einen Ball unter die Wasseroberfläche drücken: anstrengend! Und irgendwann ploppt er doch wieder auf: wenn du nicht so viel Energie hast oder unaufmerksam bist oder dich auf andere Dinge konzentrierst.

Hilfreich ist auch, die Haltung zu entwickeln: Mein:e Partner:in ist nicht auf der Welt, um mir alles recht zu machen.

Partner mit anderen Augen sehen

Warum du trotzdem Grenzen setzen solltest

Akzeptanz meint aber nicht, dass wir das, was uns am anderen nicht behagt, gut finden müssen, geschweige denn uns darüber freuen sollten. Deinem Partner im Sinne einer passiven Akzeptanz alle Freiheiten zu lassen und deine Grenzen zu überschreiten, ist nicht gemeint. Es geht stattdessen darum, den anderen als das Wesen zu akzeptieren, das er ist. Schütze dich aber davor, dich verletzen zu lassen.

Es handelt sich um eine zweitbeste Lösung, wenn es keine erstbeste gibt oder eine erstbeste nicht sinnvoll ist. Denn wir wissen ja, dass den Partner ändern nicht die Lösung ist – auf jeden Fall nicht so direkt und unmittelbar wie wir es manchmal gerne hätten. Und wir reden hier nicht über Dinge im Verhalten des anderen, die sich sinnvollerweise doch ändern sollten und bei denen ihr euch einig seid, dass sie veränderungswürdig sind.

Sorge also gut für dich. Zeig dich ehrlich und sprich Dinge an, die dich belasten. Wenn du von dir sprichst, sagst, was dir weh tut (statt deinem Partner einen Vorwurf zu machen), stellst du Verbindung her. So erkennt auch dein Partner besser, wo es im Zusammenleben zu Problemen kommt und kann entsprechend selbst besser vorsorgen. 

Die Kraft geht dorthin, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest

Lass mich dir zunächst etwas über die Prinzipien menschlicher Wahrnehmung erzählen, bevor wir dazu kommen, wie es gelingt, den Partner zu akzeptieren wie er ist. Da gibt es die folgenden Gesetzmäßigkeiten:

  • Auf einen einmal wahrgenommenen “Fehler” des Partners achten wir verstärkt.
  • Dadurch gerät diese Verhaltensweise oder Eigenart des anderen nach und nach immer direkter, immer häufiger und immer stärker in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit.

Hier ein Beispiel:

Der Partner beginnt ein Gesprächsthema, über das ihr bereits hin und wieder gesprochen habt, erneut. Du selbst hast aber nur ein geringeres Interesse daran und willst nicht oder nur ungern darüber reden, denn für dich ist die Sache ohnehin längst abgeschlossen. Passiert so etwas noch einige Male mehr, dann hast du bald ein Bild von deinem Partner: “Er fängt immer wieder mit demselben Thema an” oder „Er findet kein Ende“.

Nun bist du „angepiekst“: Jedes kleinste Anzeichen dieser Verhaltensweise wird mit einem Adlerblick wahrgenommen. Und sobald der Partner wieder insistiert, steht das Urteil fest: Mein Partner lässt nicht locker, er ist ein Wadenbeißer! Oder, wie man hier im Norden sagt: Er bleibt immer bei! In Zukunft erkennst du dieses Verhaltensmuster nicht nur sofort, wenn es da ist, sondern du erwartest sogar, dass der andere so reagieren wird – bereits bevor er das Verhalten zeigt. Ein festes Bild vom Partner hat sich etabliert.

Das Bild vom Partner verselbständigt sich

Teilweise schaffen Erwartungen Tatsachen. Das nennen wir in der Psychologie “selbsterfüllende Prophezeiung”: Irgendwann wird sich der andere so verhalten, weil sein Gegenüber diese Reaktion unbewusst provoziert (und der andere diese “Einladung” annimmt). In meinem Beispiel könnte das Rückzug sein, der dazu führt, dass der andere schließlich noch mehr auf dem Thema beharrt, das ihm wichtig ist.

Partner aus einer anderen Perspektive betrachten

Den Partner akzeptieren wie er ist, braucht einen Wechsel der Perspektive

Fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft verhärtet die Beziehung mehr und mehr. Wenn wir aber die Blickrichtung wechseln, verflüssigt sich das festgelegte Bild vom Partner. Wir können ihn mit mehr Respekt und mehr Zuneigung anschauen. Dadurch verändert sich ebenfalls die Bedeutung, die wir einem Verhalten geben, das uns nicht gefällt. Bis dahin, dass sogar zementierte Erwartungen demontiert werden können.

Die Bedeutung, die wir einem Verhalten beimessen, bestimmt in Folge wiederum auch unsere Reaktion darauf.

2 Vorgehensweisen: So kannst du den Partner akzeptieren wie er ist

1. Den Blickwinkel erweitern: Auf das schauen, was gut ist – neben dem, was dir nicht gefällt

Welche Blickgewohnheit hast du? Auf was ist dein Interesse gerichtet? Fokussierst du eher auf die Stärken oder auf die Schwächen deines Partners? Das hängt selbstverständlich davon ab, wie lange ihr Zwei bereits ein Paar seid. Und auch die Gesamtsituation spielt eine Rolle: Wenn Konflikte da sind, beachten wir eher alles Störende und verlieren dabei das Gute aus dem Blick. Mit Aufmerksamkeit kannst du diese ungünstige Sichtweise ändern und wieder mehr das Gute sehen. Das hilft schon einmal dabei, den Partner annehmen zu können wie er ist. Denn je mehr du das Gute siehst, desto mehr rücken auch die ungeliebten Verhaltensweisen und Eigenschaften des anderen in den Hintergrund. Damit wäre bereits ein erster Schritt in die Richtung getan: den Partner akzeptieren wie er ist.

2. Einen neuen Rahmen setzen: Den Partner mit anderen Augen sehen

Den Partner akzeptieren wie er ist, das gelingt noch einmal besser mit der zweiten Vorgehensweise, dem “Umdeuten”. Der Fachbegriff dafür lautet “Reframing”. Wenn wir etwas umdeuten, dann setzen wir das Bild das wir von etwas haben, im übertragenen Sinne in einen anderen Rahmen (to frame = rahmen). Ein Bild, das neu gerahmt (in einen neuen Kontext gestellt) wird, sieht anders aus. Stell dir mal ganz konkret ein Porträt vor, das in einem goldenen Rahmen steckt – und versehe es dann gedanklich mit einem roten, grünen oder pinken Rahmen. Ein himmelweiter Unterschied, oder?

Wenn du Verhaltensweisen oder Eigenschaften deines Partners umdeutest, dann änderst du deinen Blick auf den anderen. Du siehst deinen Partner quasi mit anderen Augen. Wir können also über unsere Sicht auf die Dinge und über unsere Gedanken unsere Beziehung verbessern (aber auch verschlechtern).

Den Partner akzeptieren wie er ist

Und so geht das: Erkunde die möglicherweise hinter dem Verhalten oder der Eigenschaft des Partners liegenden Gründe für sein Verhalten. Hilfreich dafür ist es zu überlegen, was er davon hat, so zu handeln.

Lass uns für das oben genannte Beispiel einmal Vermutungen anstellen. Sei dir dabei bewusst, dass das alles Hypothesen sind:

Der Partner gibt nicht so schnell auf, er möchte eine Sache klären, beispielsweise um einen Streit endgültig zu bereinigen, weil er gerne Harmonie hat. Er ist sehr engagiert, will den Dingen auf den Grund gehen, weil ihm die Beziehung zu dir wichtig ist. Und er setzt sich ein, weil er es gut meint. Er möchte seine Sache richtig machen und hat schon in jungen Jahren gelernt, dass es sich lohnt, beharrlich zu sein. Damit hat er viel erreicht. Er ist motiviert, weil ihm das in seinem bisherigen Leben viel gebracht hat.

Vielleicht fallen dir sogar noch andere Gründe ein, die erklären könnten, warum er sich so verhält. (Möglicherweise hat er dich damals, als ihr ein Paar wurdet, mit Beharrlichkeit umworben?).

Es gibt also viele gute Gründe für blödes Verhalten. Die Suche nach den „guten Gründen“ meint allerdings nicht, das Verhalten eines Menschen “schönreden” zu wollen oder durch die “rosarote Brille zu gucken”. Es geht darum zu sehen, was das Beobachtete auch noch bedeuten kann – neben dem, was wir bereits sehen und denken (nicht zwingend anstelle dessen). Und das zeichnet dann dich selbst aus: als guter Partner.

Den Partner akzeptieren wie er ist, ermöglicht es dir, seine Fähigkeiten und Interessen zu erkennen – statt (nur) seine Defizite zu sehen. Infolgedessen steigt auch die Toleranz gegenüber dem anderen. Wir erkennen eventuell sogar: Die ungeliebten Eigenschaften des anderen haben auch Vorteile und können uns tatsächlich selbst zugutekommen. Beispiel: Ein akribischer Partner macht die mühsame Steuererklärung besser als einer, der gerne alle Fünfe gerade sein lässt. Wenn er das auch noch gerne macht und man selbst nicht, dann ist das doch wunderbar, oder?

Hier einige weitere Beispiele für umgedeutete Verhaltensweisen und Eigenschaften
  •  Wer faul ist, gönnt sich Ruhe, genießt das Leben, ist unaufgeregt.
  • Ein durchsetzungsstarker Mensch weiß was er will, ist berechenbar, erspart uns Mühe, weil wir uns selbst zurückhalten können.
  • Wer vergesslich ist, setzt Prioritäten, ist nicht nachtragend, lässt anderen Menschen Raum, ihre eigenen Interessen auszuleben.
  • Nörgelndes Verhalten weist auf kritische Punkte hin. Derjenige hat Interesse an Veränderung und Entwicklung und macht deutlich, wie wichtig ihm etwas ist.
  • Wer einen Mann oder eine Frau hat, der bzw. die gerne flirtet und auf andere Personen eine große Wirkung ausübt, hat einen attraktiven Partner für sich gewinnen können.

So oder ähnlich lassen sich Eigenarten besser verstehen. Man muss sie deshalb nicht für gut befinden! Aber es entspannt, mit anderen Augen zu sehen und erleichtert es, dass wir den Partner akzeptieren wie er ist.

Partner annehmen wie er ist

Andere Sichtweisen einnehmen zur grundsätzlichen Lebenshaltung machen

Rain is just confetti from the sky.

Wenn du dich darin üben willst, den Partner anzunehmen wie er ist, hilft es, ihn aus der Sicht eines anderen Menschen zu betrachten, der ihn (außer dir selbst) liebt oder schätzt: Sohn/Tochter, Vater/Mutter, bester Freund/ beste Freundin, Kollege, Nachbar …

  • Was schätzen diese Personen an deinem Partner?

Den Partner akzeptieren wie er ist – das ist ist nämlich Übungssache. Dinge aus anderen Perspektiven zu sehen, ist eine generelle Haltung, die wir uns zur Lebensaufgabe machen sollten. Täglich neu.

Übung: Den eigenen Partner akzeptieren wie er ist

Diese Fragen kannst du dir für eine Reflexion stellen:

  • In welchen Bereichen ergänzen wir uns? Welchen Gewinn haben wir dadurch für unsere Beziehung?
  • Wozu ist das gut, was mein Partner macht?
  • Was hat er davon, sich so zu verhalten? Was gewinnt er dadurch?
  • Und was könnte er daraus gelernt haben?
  • Was ist das Gute am “Schlechten” – was habe ich davon, dass mein Partner so ist, wie er ist?
    Denn Dinge sind nicht ausschließlich schlecht. Sie bieten immer auch (versteckte) Vorteile für uns.

*Eine Anmerkung:

Hier in meinem Artikel ist von “Partner” die Rede – du kannst dafür ebenso das Wort “Partnerin” setzen. Ich habe lediglich ein Geschlecht bzw. eine Perspektive gewählt, damit dieser Beitrag leichter lesbar ist. Alle Inhalte gelten aber für alle Geschlechter.

Meine Buchempfehlung zum Thema “Den Partner akzeptieren wie er ist”

Hartwig Hansen: Respekt – Der Schlüssel zur Partnerschaft*

 

Seid gut zu Euch!

Herzliche Grüße

Maren Sörensen

Diplom-Pädagogin und systemische Therapeutin (SG). Ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne, zwei Schwiegertöchter und vier Enkelkinder. 

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16 Antworten

    1. Sehr gerne, Sandra.
      Ja, das ist mein Bestreben: die Dinge auf den Punkt zu bringen – und dabei empathisch zu bleiben.
      Mit herzlichen Grüßen
      Maren

  1. Lange nicht mehr so einen guten und vor allem auch hilfreichen Artikel mit tollen Erklärungen und wirklichen Tipps zur Umsetzung gelesen! Vielen lieben Dank dafür!

    1. Liebe Jenny,
      es freut mich sehr, dass du hilfreiche Anregungen aus meinem Artikel ziehen konntest. Denn Akzeptanz stellt ja eine Herausforderung in der Partnerschaft dar – ist aber unverzichtbar.
      Viel Freude beim Umsetzen wünscht dir
      Maren

  2. Hallo liebe Maren,

    vielen Dank für diese tollen Worte. Mein Problem ist, dass ich mit dem „Alt Aussehen meines Partners“ ein Problem habe und nicht weiß, wie ich es akzeptieren soll. Er sieht für sein Alter (56) älter aus und ich für mein Alter (46) jünger aus. Sogar Freunde sagen zu ihm, dass wir aussehen als ob zwischen uns 20 Jahre Unterschied wäre. Wir passen charakterlich sehr gut zusammen aber ich komme damit nicht klar, dass er so alt aussieht. Ich kann ihn so irgendwie nicht akzeptieren und das belastet mich so. Und verlieren will ich ihn nicht. Was kann ich an meinem Verhalten ändern. Vielen Dank.
    Viele Grüße, A.

    1. Liebe A.,

      das scheint sehr leidvoll für dich zu sein.

      So wie ich dich verstehe, handelt es sich ausschließlich um eine Äußerlichkeit und nicht um ein Verhalten deines Partners. Wenn es dir schwer fällt, das Äußere bzw. den äußerlich erkennbaren Unterschied zwischen euch zu akzeptieren, könntest du dich fragen:

      Welche Bedeutung hat das äußere Erscheinungsbild meines Partners für mich? Was genau verbinde ich damit?

      Diese Fragen sind vermutlich nicht auf die Schnelle zu beantworten. Lass dir dafür Zeit zum Nachdenken.

      Auf deine Frage, was du an deinem Verhalten ändern kannst: Du kannst an deiner Einstellung arbeiten und deine Gedanken verändern. Dazu kannst du dir die Frage beantworten, wie du das Aussehen deines Partners bzw. den optischen Unterschied zwischen euch beiden interpretierst.

      Hinter deiner Nicht-Akzeptanz können Glaubenssätze stecken, wie beispielsweise „Ich habe etwas Besseres verdient“. Welcher genau Leitgedanke es im Einzelnen bei dir ist, kannst du über meine beiden folgenden Beiträge herausfinden, um an deiner Einstellung zu arbeiten:

      Erkenne die negativen Gedanken, die deine Beziehung verschlechtern
      Loslassen: So befreist du dich von quälenden Glaubenssätzen über deine Beziehung

      Da du schreibst, dass du deinen Partner nicht verlieren willst, wäre das, unabhängig von einer Beziehungsberatung für dich, ein möglicher Weg.

      Ich wünsche dir gutes Gelingen.

      Herzliche Grüße

      Maren

      1. Liebe Maren,

        vielen lieben Dank für Deine Antwort. Deine Beiträge haben mich zum Nachdenken und Hinterfragen angeregt. Einige Glaubenssätze, vor allem Ängste fangen an sich aufzulösen. Vielen Dank, dass Du mir, durch Deine Sätze weitergeholfen hast. Ganz liebe Grüße, A.

        1. Sehr gerne, liebe A.
          es freut mich, dass meine Beiträge für dich hilfreich waren. Selbstreflexionsfähigkeit ist bei Herausforderungen zwar selbst herausfordernd, ist aber ein guter Weg zum persönlichen Wachstum. Ich wünsche dir Kraft dabei.
          Liebe Grüße
          Maren

  3. Liebe Maren! Vielen Dank für Deine Denkanstöße. Zu Deinem Beispiel „er/sie flirtet gerne mit anderen Personen“ fällt mir schwer. Die Kontakte meines Partners laufen in einer Art Parallelwelt zu uns als Paar. Mein Partner ist sozusagen der „best Body“ von diesen Frauen (durchgehend alleinstehend) und er teilt privates und intimes – oder wenn es einen Streit gab – aus unserer Beziehung, schreibt „Du fehlst mir“, „Ich habe Sehnsucht nach …“, „Du bist innerlich wie äußerlich schön“. Diese Freundinnen zeigen durchaus einen Anspruch auf meinen Partner, wenn es um Konzerte, Feiertage, Hundespaziergänge, gemeinsames Joggen geht. Ich fühle mich „nackt“ und „verraten“ und mir wird auch noch „vorgeworfen“, ICH hätte ja kein Interesse an seinen Freundschaften gezeigt und würde diese blockieren. Derweil habe ich gar keine Chance. Die Treffen finden alle statt, wenn ich noch auf Arbeit bin oder wenn ich mal einen Abend etwas anderes vorhabe. Dann findet sofort parallel ein Grillabend ohne mich statt. Des Weiteren verletzt mich, dass ich mich klar geäußert habe, dass ich ihm keine Freundschaften zu Frauen verbieten will, sondern ich ihn bitte, es auf ein angemessenes Level zu bringen. So bleibe ich im Gefühl stecken, dass mein Partner sogar mit dem Wissen, dass es mir bzw. unserer Beziehung nicht gut tut, keine Veränderung anstrebt. Letzthin wurde mir vorgeworfen, ER findet es schade, dass ich nicht spüre, dass ich seine Nummer 1 bin“. Wie soll ich damit umgehen?

    1. Liebe Nora,

      ich danke dir herzlich für deinen offenen Kommentar zu meinem Blogartikel über das Akzeptieren des Partners, wie er ist. Es scheint, als befindest du dich in einer herausfordernden Situation, und es ist wichtig, dass du deine Gefühle und Bedenken teilst. Deine Offenheit in dieser Diskussion ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer Lösung.

      Es ist verständlich, dass die Interaktionen deines Partners mit anderen Personen in deiner Beziehung für Unbehagen sorgen. Es ist entscheidend, hier über die Kommunikation und das Verständnis zwischen dir und deinem Partner zu sprechen.

      Zunächst einmal ist es lobenswert, dass du versucht hast, deinen Standpunkt klarzustellen und keine Freundschaften zu Frauen verbieten möchtest, sondern lediglich um eine Anpassung bittest. Kommunikation ist der Schlüssel, und es wäre ratsam, dieses Gespräch fortzusetzen und zu vertiefen. Versuche, in einem ruhigen Moment mit deinem Partner zu sprechen, ihm deine Gefühle und Bedenken mitzuteilen und auch zuzuhören, was er dazu zu sagen hat. Möglicherweise gibt es Missverständnisse oder Unsicherheiten auf beiden Seiten, die durch ein offenes Gespräch geklärt werden können.

      Es ist wichtig zu betonen, dass eine Beziehung ein kontinuierlicher Kompromiss ist. Beide Partner sollten die Bedenken und Wünsche des anderen respektieren und versuchen, gemeinsame Lösungen zu finden, die für beide akzeptabel sind. In deinem Fall könnte es bedeuten, dass dein Partner mehr Rücksicht auf deine Gefühle nimmt und ihr gemeinsam Grenzen festlegt, die für eure Beziehung gesund und erfüllend sind.

      Es ist auch von Bedeutung, sich daran zu erinnern, dass es nicht nur darum geht, wie du mit der Situation umgehen sollst, sondern auch darum, wie dein Partner sich in Bezug auf deine Gefühle und Bedenken verhält. Eine Beziehung sollte auf Respekt und Unterstützung basieren. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Bedürfnisse nicht beachtet werden und dein Partner keine Anstrengungen unternimmt, um dich in dieser Angelegenheit zu beruhigen, dann solltet ihr gemeinsam überlegen, wie eure Beziehung weitergehen soll.

      Letztendlich ist es wichtig, in einer Beziehung eine Balance zwischen Individualität und Partnerschaft zu finden. Ich hoffe, dass ihr in der Lage sein werdet, eure Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen und eine Lösung zu finden, die für beide zufriedenstellend ist. Die Schlüsselwörter sind Kommunikation, Verständnis und Kompromissbereitschaft.

      Ich wünsche dir alles Gute für dich und deine Beziehung!

      Herzliche Grüße

      Maren

      1. Liebe Maren! Herzlichen Dank für Deine Antwort …. das tut mir gut zu lesen. Ich fühlte mich bereits „nicht mehr richtig“. Herzliche Grüße zurück, Nora

        1. Liebe Nora,

          es freut mich sehr zu hören, dass meine Antwort dir Trost gespendet hat. Bitte bedenke, dass du niemals „nicht mehr richtig“ bist. Wir alle durchleben Phasen, in denen wir uns verloren oder unsicher fühlen, aber das bedeutet nicht, dass du nicht wertvoll und wichtig bist. Du bist einzigartig und wertvoll, und es ist okay, in schweren Momenten nach Unterstützung zu suchen.

          Herzliche Grüße und alles Gute auf deinem Weg,

          Maren

  4. Liebe Maren,
    ich bin gestern Abend auf diesen Artikel gestoßen und ich bin wirklich froh darüber. Vielen Dank für deine klären Worte und praktischen Tipps. Es fällt mir, vor allem bei der Kindererziehung, wahnsinnig schwer, meinen Partner so zu akzeptieren, wie er ist und ihm geht es genauso. Wir haben deswegen auch schon mal eine Paartherapie gemacht, die wir leider abbrechen mussten, weil unsere Therapeutin erkrankte.
    Heruntergebrochen könnte man sagen, dass ich ihm vorwerfen, mit unserer zweijährigen Tochter nicht fürsorglich und vorsichtig genug umzugehen, wohingegen er mir vorwirft, ich würde ihn kontrollieren, ihm das Vatersein nicht zutrauen und ich würde unsere kind eine Ängstlichkeit vorleben, die schlecht für das Kind sei.
    Insbesondere der letzte Punkt verletzt mich sehr, weil ich mich nicht als besonders ängstliche Person ansehe. Meiner Meinung nach zieht er unser Kind oft viel zu dünn an, wenn es kalt ist, gibt ihr Sachen zu essen,mit denen ich nicht einverstanden bin und natürlich sind wir uns auch in punkto Medien uneinig. Ein ganz normaler Tag zu dritt birgt so viele Konfliktthemen, dass wir ständig angespannte Stimmung zu Hause haben. Ich weiß, dass das nicht gut für unser Kind ist und mich plagt deswegen regelmäßig ein schrecklich schlechtes Gewissen. Ironischererweise funktionieren wir aufgrund der geschilderten Situation nicht gut zu dritt, aber umso besser, wenn wir uns aufteilen.
    Wir sind sehr gut darin, uns als Paar gegenseitig Freiräume zu geben und uns gegenseitig das Kind zu überlassen. Mein Mann ist ein toller, engagierter Vater, der selbstbewusst und voller Vertrauen in sich und in unsere Tochter „sein Ding macht“. Wenn ich mal ein WE wegfahren möchte, ist das kein Problem. Auch umgekehrt nicht. Unsere Tochter ist ein sehr aufgeschlossenes Kind sehr eng mit beiden von uns. Ich kann gut abschalten, wenn ich weg bin. Doch bin ich wieder nach Hause komme und Beispielsweise sehe, dass unsere Tochter, obwohl sie ständig krank ist, nur ein dünnes T Shirt trägt, fühlt sich das ganz furchtbar für mich an und ich mache meinem Partner Vorwürfe.

    Er wiederum verdreht selbst unter Beisein von anderen die Augen, wenn ich erschrocken feststelle, dass das Essen, was er dem Kind serviert, noch heiß ist und ich es deshalb nochmal in den Kühlschrank stellen, was er übertrieben findet.

    Dieses Augenverdrehen löst in mir eine unbändige Wut aus, ich fühle mich in meinem Handeln und Fühlen als Mutter abgewertet und belächelt. Wenn wir uns dann wegen solchen Dingen streiten, würde ich mich am liebsten trennen.
    Auch wenn ich weiß, dass das nicht der nächste Schritt ist.
    Wir haben in der Paarberatung gelernt, dass wir uns beide als fürsorglich betrachten müssen, dass wir Verständnis füreinander haben müssen. Aber wir verzweifeln an der Umsetzung. Wir glauben einfach beide, dass wir jeweils besser wissen, was gut für unsere Tochter ist. Ich schäme mich dafür, dass wir nicht weiterkommen. Ich habe das Gefühl, wir sind ein hoffnungsloser Fall. Und gleichzeitig kann ich nicht glauben, dass wir daran scheitern sollen?! Gibt es doch auch so viel Gutes in unserer Beziehung. Das wird aber völlig verdrängt, durch unsere andauernden Streits zu den Themen Ordnung und Kindererziehung.
    Wir teilen auch schon längere Zeit keine Intimität mehr miteinander.
    Ich will versuchen, das Reframing, von dem Du in deinem Artikel sprichst, zu üben. Aber ich stoße dabei so sehr an meine Grenzen! Ich kann einfach nur das Schlechte darin sehen, wenn er sie ohne Jacke draußen spielen lässt oder ihr Saft zu trinken gibt, obwohl Wasser es auch getan hätte. Wie kann ich mich gedanklich mehr öffnen?
    Falls du die Zeit findest, zu antworten, würde ich mich sehr freuen. Aber falls nicht, verstehe ich das vollkommen.
    Ganz liebe Grüße
    N.

    1. Liebe N.,

      vielen Dank, dass du deine Erfahrungen so offenen teilst.

      Es scheint, als würdet ihr beide hart daran arbeiten, eine gute Balance zwischen euren unterschiedlichen Vorstellungen von Kindererziehung zu finden.

      Es ist nachvollziehbar, dass die Unterschiede in der Herangehensweise zu Konflikten führen und sich auf die Stimmung in eurer Beziehung auswirken. Wichtig ist es, zu erkennen, dass solche Differenzen zwischen Partnern und Partnerinnen nicht ungewöhnlich sind und in vielen Familien vorkommen. Es bedeutet nicht zwangsläufig, dass eure Beziehung hoffnungslos ist. Es ist ein Prozess, an dem man kontinuierlich arbeiten kann, um eine gemeinsame Basis zu finden.

      Das Reframing, das ich in meinem Artikel erwähnt habe, erfordert Geduld und Übung. Es geht darum, sich bewusst zu machen, dass die unterschiedlichen Perspektiven nicht zwangsläufig eine Bedrohung darstellen, sondern verschiedene Sichtweisen sind. Versuche, dich in die Lage deines Partners zu versetzen und seine Handlungen aus seiner Position zu verstehen. Das bedeutet nicht, dass du alles gutheißen musst. Es könnte jedoch dazu beitragen, mehr Verständnis und Akzeptanz füreinander zu entwickeln. Und das sind die Voraussetzungen eines guten Umgangs mit Konflikten.

      Es ist auch wichtig, offen miteinander zu kommunizieren. Besprecht eure Bedenken und Wünsche in einer respektvollen Art und Weise. Ihr könnt versuchen, gemeinsame Ziele für die Kindererziehung zu definieren und Kompromisse zu finden, die für beide akzeptabel sind. Euch sollte allerdings auch bewusst sein, dass Kompromisse nicht in allen Bereichen möglich sind, und dass ihr als Elternteile unterschiedlich sein dürft.

      Es könnte auch hilfreich sein, wieder eine Paarberatung in Erwägung zu ziehen. Ein erfahrener Therapeut oder eine erfahrene Therapeutin kann euch unterstützen, die Kommunikation zu verbessern und gemeinsame Lösungen zu finden.

      Denkt daran, dass jede Beziehung ihre Themen hat, und dass es nie zu spät ist, positive Veränderungen vorzunehmen.

      Ich wünsche euch viel Kraft und Geduld auf eurem Weg zu einer Partnerschaft, in der ihr mit mehr Unterschieden leben könnt.

      Liebe Grüße

      Maren

  5. Hallo liebe Maren,
    vielen Dank für deine schnelle und sehr ausführliche Antwort. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen. Deinen Antwort-Text lese ich immer wieder. Insbesondere deine Aussage, dass Unterschiede keine Bedrohung darstellen müssen und auch sein dürfen, spricht mich sehr an. Denn ich fühle mich bedroht, wenn man Partner davon spricht, dass er gerne „instinktiver“ erziehen würde, anstatt immer unter dem Druck, meine Regeln befolgen zu müssen. Ich sollte mich davon nicht bedroht fühlen.

    Ich befinde mich gerade in der Situation, dass sogar die Eltern meines Partners an mich herangetreten sind, mit der Sorge, dass ich ihren Sohn nicht gleichberechtigt an der Erziehung unserer Tochter teilhaben lassen würde, dass sie sich von mir ständig verurteilt fühlten und dass sie sich insgesamt mehr Lockerheit und weniger Dogmatismus in Bezug auf den Umgang mit unserer Tochter wünschen würden. Mein Partner sagt genau dasselbe. Offenbar bin ich wirklich schwer zu ertragen :), zumindest für die Familie meines Partners. In meiner Herkunftsfamilie wird das nicht so empfunden, da werde ich über den grünen Klee gelobt für meine Fürsorglichkeit und sogar teilweise kritisiert, dass ich nicht „noch bedachter, vorsichtiger“ mit unserem Kind umgehe. Über meinen Partner wird gesagt: „ja, so sind die Männer eben, einfach nicht so fürsorglich wie die Frauen. Aber dein Weg ist der bessere.“ Unsere Herkunftsfamilien und damit unsere Prägungen könnten unterschiedlicher nicht sein.

    Nachdem ich zwei Jahre lang versucht habe, meinem Partner meine Vorstellung von Erziehung überzustülpen, muss ich jetzt erschöpft einsehen, dass es einfach nicht geht. So kindisch das klingt: das frustriert mich unglaublich. Es sieht so aus,
    dass ich auf ihn zugehen muss. Und zwar nicht nur in Form meiner Zugeständnisse bezüglich der Frage, was die Tochter darf und was nicht, sondern vor allem hinsichtlich meiner Haltung gegenüber meinem Partner. Er steht voll und ganz hinter seinem „hauptsache das Kind ist glücklich – Erziehungsstil“ und so lange er sich aufgrund dessen von mir abgewertet fühlt, wird es keinen Frieden geben. Ich glaube, dass ist der Kern. Und daran muss ich arbeiten.
    Ich habe mir das Buch bestellt, was du hier zum Thema Akzeptanz empfiehlst und ich werde weiterhin mit meiner Therapeutin sprechen.
    Irgendwie muss es doch gehen! 🙂
    Ganz liebe Grüße und vielen Dank
    Dein Artikel und deine Antwort haben mir einen ganz wichtigen Impuls und eine Richtschnur gegeben.
    Liebe Grüße und ein glückliches, gesundes, neues Jahr!
    N.

    1. Liebe N.,

      es ist mutig, sich den eigenen Herausforderungen in der Partnerschaft zu stellen. Deine Bereitschaft, auf deinen Partner zuzugehen und an deiner Haltung zu arbeiten, ist ein wichtiger Schritt. Die Vielfalt in den Erziehungsvorstellungen zwischen den Familien kann durchaus eine Herausforderung sein, aber auch eine Chance zur persönlichen Entwicklung und zum gemeinsamen Wachsen.

      Es freut mich, dass mein Artikel und meine Antwort dir einen Impuls und eine Richtschnur gegeben haben. Akzeptanz in der Partnerschaft erfordert Zeit und Geduld, aber auch Selbstreflexion. Das Buch wird sicherlich eine hilfreiche Ressource sein, ebenso wie deine Gespräche mit der Therapeutin.

      Ich wünsche dir viel Kraft, Offenheit und Gelassenheit auf diesem Weg der Veränderung. Ein glückliches, gesundes neues Jahr für dich und deine Familie!

      Liebe Grüße
      Maren

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