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5 eindeutige Anzeichen, dass deine Beziehung gefährdet ist – so kannst du gegensteuern

Beziehung gefährdet Beziehungskrise

Inhalt

So geht es nicht weiter. Der Kahn fährt in den Dreck. Was ist da eigentlich los in deiner Partnerschaft? Ist deine Beziehung gefährdet oder steckst du schon in einer massiven Beziehungskrise? Paarschwierigkeiten beginnen früher als gedacht … Nicht erst Langeweile, tiefe Verletzungen und Seitensprünge sind Warnzeichen. Es geht bereits mit den kleinen, zunächst kaum spürbaren Dingen los. Wenn einzelne oder sogar mehrere der folgenden Anzeichen auf deine Partnerschaft zutreffen, ist deine Beziehung gefährdet. Du solltest die Anzeichen ernst nehmen und aktiv werden – bevor es zu spät ist. Je mehr Anzeichen auf deine Partnerschaft zutreffen, desto schneller und sorgfältiger solltet du das Boot in eine andere Richtung rudern.

Beziehung gefährdet: Das sind die Vorboten einer Trennung

Es ist nicht die Tatsache, dass ihr streitet, die erkennen lässt, ob eure Beziehung gefährdet ist, sondern die Art, wie ihr als Paar streitet. John Gottman, amerikanischer Psychologieprofessor und Paarforscher, spricht von den “4 apokalyptischen Reitern” als den “Vorboten einer Trennung”:

    1. Kritik
    2. Rechtfertigung
    3. Mauern
    4. Verachtung

In seinem Buch Die Liebe – und wie sich Leidenschaft erklärt*, ergänzt der deutsche Wissenschaftsautor Bas Kast um einen „fünften Reiter“:

5. die Demonstration von Macht

3 Merkmale einer guten Beziehung

Hilfreich, um “das Ruder herumzureißen”, sind laut Gottman

  • Humor
  • Zuneigung und
  • Respekt 

Ich zeige dir anhand der 5 Anzeichen einer Beziehungskrise (den 5 oben genannten „Apokalyptischen Reitern“), wie du die 3 positiven Haltungen in deine Partnerschaft einbringen kannst, um deine Beziehung wieder in ein gutes Fahrwasser zu bringen.

Die 5 Vorboten einer gefährdeten Beziehung – und wie du die Beziehungskrise abwenden kannst

1. Kritik an der Person des Partners statt an seinem Verhalten

Wer seinen Partner oder seine Partnerin verurteilt oder Schuld zuweist, ändert nichts an dem, was passiert ist. Die vergessene Geldüberweisung oder der Kaffeefleck sind geschehen und nicht mehr zu ändern. Kritik an der Person des anderen aber ist ein Zeichen dafür, dass deine Beziehung gefährdet ist.

Kritik gerät leicht zu einer Ablehnung der Person selbst – anstatt auf ihr Verhalten zu reagieren – mit dem Ergebnis, dass dadurch die Beziehung gefährdet wird. Zur versäumten Überweisung heißt es dann “Wie kann ein Mensch nur so vergesslich sein?”, zum Kaffeefleck: „Du bist so tollpatschig!“ Und wer die Eigenart des anderen kritisiert, verletzt ihn. So verschlechtert sich schnell die Beziehung. “Du bist so langsam in deinen Entscheidungen” oder “Du schon wieder, mit deiner ewigen Besserwisserei!” An ihren Eigenschaften kann dein*e Partner*in nur begrenzt arbeiten – bzw. ist es nicht dein Recht zu erwarten, dass er/sie eine andere Person wird.

Wende die Beziehungskrise ab, indem du dich auf eine Lösung konzentrierst statt auf das Problem

Ein respektvoller Umgang mit der „Fehlern“, Meinungsverschiedenheiten und Missgeschicken geht so: Schaut auf die Lösung statt auf das Problem.

Äußere dich darüber, was dich am Verhalten deines*r Partners*in stört, statt den anderen als Person zu kritisieren. Verhaltensweisen kann er/sie abstellen (wenn er/sie das möchte) – sein Wesen kaum … Und so hört sich das dann beispielsweise so an: “Wenn wir uns nicht auf ein Urlaubsziel einigen, bekommen wir keine günstigen Flüge mehr.” oder “Ich mag nicht von dir korrigiert werden, wenn unsere Freunde dabei sind.”

2. Ständige Rechtfertigung

Wenn du dich verteidigst, machst du dich zum Opfer und fühlst dich auch als solches. Das passiert uns schnell, wenn wir das Gefühl haben: mein Partner kritisiert mich. Darauf folgen dann wieder Gegenangriffe des Partners. Beispiel: Die Kritik lautetet “Du bringst Hektik mit. Setze dich doch einmal hin” – als Rechtfertigung erfolgt ein Gegenangriff: “Wenn du nicht so fürchterlich unordentlich wärst, hätte ich tatsächlich auch mal einen entspannten Abend.” Eine Rechtfertigung kann der Beginn einer Kette gegenseitiger Angriffe sein.

Wer sich rechtfertigt, rechnet meist auch auf, was der andere in die Beziehung einbringt: Ich habe heute dies getan und was hast du zu unserem Alltag beigetragen? Dadurch wird die eigene Leistung überbewertet. So sehen wir nicht, was auch der Partner für das Gemeinsame leistet. Beispiel: Der Eine hat die Steuererklärung gemacht, dafür hält der Andere den Kontakt zu Oma Hedwig.

Benennt stattdessen eure Wünsche!

Beherzigt beide die VW-Regel: Verwandelt euren Vorwurf in einen Wunsch. Auf das obige Beispiel bezogen, hieße das beispielsweise: “Ich würde mich wohler fühlen, wenn du neben mir sitzt” und  “Bitte räume dein Geschirr in den Spüler, sonst muss ich noch aufräumen und kann ich mich nicht zu dir setzen.”

3. Mauern

Wer mauert, zieht sich zurück und tut so, als sei der/die Partner*in gar nicht vorhanden. Meist sind es Männer, die auf diese Art reagieren (aber nicht nur):

  • durch anhaltendes Schweigen
  • keine Antwort geben
  • ausdrückliches Wegsehen oder
  • Nicht-Hingucken

Beispiel: “Ich möchte mich bei dir entschuldigen” wird bewusst überhört.

So könnt ihr die Beziehungskrise durch Respekt abwenden:

Macht euch bewusst, dass jeder von euch das Recht hat, in seiner Persönlichkeit respektiert zu werden. Ihr seid nicht gleich, und das ist auch gut so. Und jeder Mensch hat Grenzen, die der andere kennen und berücksichtigen sollte. Es ist „normal“, dass du nicht jede Eigenart an deiner*m Partner*in magst. Ihr dürft  unterschiedlicher Meinung sein. Und nicht jedes Thema, das der andere anschneidet, wird dich interessieren.

Mach Dir in diesen Momenten bewusst, dass du nicht alles mit deinem*r Partner*in teilen musst. Er/sie hat ein Recht darauf, ein eigenständiges Wesen zu sein. Genau wie du. Wenn dein*e Partner*in von den Erlebnissen des Tages erzählt, gib ihm/ihr das Gefühl, dass du dich für sie interessierst. Sicher ist nicht alles wichtig und unterhaltsam für dich. Aber du kannst dich fragen, was deine Partnerin  daran berührt, begeistert oder was genau er/sie ärgert. Was findet der andere denkwürdig oder spannend? Guck ihn/sie an und beobachte, wie dein*e Partner*in dabei lächelt, wie seine/ihre Augen leuchten. Was an ihr/ihm magst du, wenn sie/er so erzählt, wie sie/er erzählt? Fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft lässt „den Kahn sinken“.

Du hast selbstverständlich ein Recht auf deinen eignen Raum in der Partnerschaft. Trenne die Zeiten der Zuwendung von denen der Zeit, die du für dich brauchst. Wende dich deiner*m Partner*in aufmerksam zu. Lenke dich nicht durch Zeitunglesen oder plötzliche Einfälle darüber ab, was noch unbedingt eingekauft werden muss. Und halte dich zurück, wenn du während des Zuhörens plötzlich Wollmäuse unter dem Esstisch entdeckst. Frage dich, was das Wertvolle an deinem*r Partner*in ist, dann gelingt dir der Kontakt vermutlich besser.

Das echte Gespräch bedeutet, das eigene Haus zu verlassen und an die Tür des anderen zu klopfen.
Albert Camus

4. Respektlosigkeit bis hin zur Verachtung

Schon Gleichgültigkeit kränkt. Wenn der Partner bei deinen Erzählungen vom Arbeitstag nicht bei der Sache ist, dann aber aufblüht, wenn er von seinem neuesten Verkaufsprojekt in der Firma berichtet, ist das meist verletzend.

Wer mit Geringschätzung reagiert, betrachtet den Partner von oben herab, macht sich über ihn und seine Schwächen lustig. Der andere macht in den eigenen Augen nichts richtig. Auch hier ist die Beziehung gefährdet. Typische Reaktion: Augenrollen. Noch respektloser ist eine zynische Haltung, die den Partner in seiner Würde herabsetzt. Er wird verspottet,  seine Gefühle werden bewusst missachtet und verletzt. Beispiel: “Egal, was du anziehst, deine dicken Oberschenkel kannst du nicht verbergen” oder “Das schaffst du doch sowieso nicht.”

Du kannst die Beziehungskrise abwenden, indem du Grenzen beachtest

Eigene Grenzen

Weise darauf hin, wenn du dich schlecht behandelt fühlst. Zeige deinem Partner eine Grenze auf oder sage ihm, was du brauchst: “Hör bitte auf, mein Äußeres zu beurteilen” oder “Ich bin traurig, dass mir der Kuchen nicht gelungen ist. Ich brauche gerade etwas Trost.”

Finde den richtigen Zeitpunkt:

  • Reagiere auf Geringschätzung nicht immer sofort. Mit etwas Abstand kannst du selbst besser sachlich bleiben und verhinderst, dass sich die Kritik aufschaukelt. Verlasse den Raum, wenn es dir dadurch besser geht. Dazu kannst du sagen: “Das möchte ich mir nicht länger anhören.”
  • Sammle deinen Ärger aber auch nicht an, sondern sage möglichst zeitnah, was du dir von deiner*m Partner*in wünschst, wenn dir etwas missfällt. Auch dadurch äußerst du dich deutlich sachlicher, als wenn du wartest und deinen Unmut anhäufst, bis er unkontrolliert aus dir herausplatzt.
Die Grenzen des anderen

Konzentriere Dich auf das, was dein*e Partner*in gerade für Bedürfnisse hat – so wahrst du seine/ihre Grenzen: Was braucht er/sie? Damit zeigst du Mitgefühl. Gar nicht so einfach? Dann richte dich zunächst mit Interesse und Anteilnahme auf das, was er Dir erzählt. Höre zu um zu verstehen – und nicht um zu antworten. Vertiefe das Gespräch durch Fragen, wie “Was verstehst du unter …?”, “Was verbindest du damit?”, “Was bedeutet das für dich?“

 

In diesem Video spricht Dr. Stefan Frädrich bei GEDANKENtanken von den 4 apokalyptischen Reitern als von den 4 Todsünden für Beziehungen:

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5. Macht demonstrieren

Wer Macht demonstriert, lässt dem*r Partner*in keinen Raum und versucht ausschließlich die eigenen Bedürfnisse durchzusetzen oder die eigenen Interessen bestätigen zu lassen. Das alleine gefährdet schon die Beziehung. Die Steigerung dessen ist, wenn dazu auch Kinder, Familie oder Freunde “benutzt” werden. Beispiel: Die Frau spricht ein zwischen den Partnern strittiges Thema ausgerechnet vor den Freunden an, von denen zu erwarten ist, dass sie ihre Meinung teilen. Ihr Partner steht mit seinen Vorstellungen allein da, wird möglicherweise sogar bloßgestellt. Machtdemonstrationen greifen den Selbstwert an, besonders bei Werten wie beispielsweise Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Treue.

Nicht so offensichtlich als Machtdemonstration zu erkennen, aber ebenso Raum nehmend ist es, wenn ein Partner regelmäßig zu spät kommt oder seine Zeitschriften, seine Wäsche oder sein Bastelmaterial in der Wohnung verteilt liegen lässt.

Wende die Beziehungskrise durch Gelassenheit ab

Ein Sprichwort sagt: Liebe mich am meisten, wenn ich es am wenigsten verdient habe, dann brauche ich es am meisten. Was also braucht dein*e Partner*in genau jetzt? Kannst du es ihm/ihr jetzt geben? Oder passt es eher später? Wenn du in den Machtkampf einsteigst, ergibt ein Wort das andere. Lass dich nicht auf eine Auseinandersetzung ein, sondern weiche einer Antwort aus. Wechsle das Thema. Das ist besonders dann wichtig, wenn andere Personen dabei sind.

Wenn ihr alleine seid: Begegne der Situation mit Humor. Kannst Du darüber lachen? Einen Spaß über das Zuspätkommen oder die herumliegenden Socken machen, der für euch beide lustig ist? Hilfreich kann auch ein Kuss sein, den du auf die Nasenspitze deiner*s Partner*in drückst und sagst: “Den habe ich gerade gefunden, der wollte zu dir.” Dir fällt sicher etwas Passendes ein, wenn du vorsorglich ein wenig darüber nachdenkst.

Verschaffe dir Klarheit für dich, wenn deine Beziehung gefährdet ist: nutze die Beziehungskrise für deine Entwicklung

Oftmals kann ein Beziehungstest dir schon ein wenig mehr Durchblick verschaffen. Er macht deutlich, ob es eher in Richtung Trennung geht oder nicht. Auf jeden Fall solltest du etwas tun, wenn du Sorge hast, dass deine Beziehung gefährdet ist.

Fang mit deinen Überlegungen bei dir selbst an

Magst du darüber nachdenken, ob und in welchen Situationen du manchmal mit den „apokalyptischen Reitern“ auf deine*n Partner*in reagierst? Vielleicht sogar, obwohl du eigentlich merkst, dass “es gerade wieder losgeht”? Statt dich dafür zu kritisieren, überlege einmal, wozu du diese Strategie benutzt. Welchem Zweck dient dein Verhalten? Was fehlt dir? Welches deiner Bedürfnisse versuchst du damit zu befriedigen?  Und was könntest du anderes tun, um zufriedener zu sein?

Wichtig ist, dass du in einer Krise in der Partnerschaft selbst innere Stärke zeigst.

Überlege einmal, wo du dir selbst genau das “erlauben” kannst, was du brauchst, damit es dir gut geht – ganz ohne ein schlechtes Gewissen. Ein Beispiel: Vielleicht gehst du nach deiner Arbeit eine Viertelstunde spazieren und fährst erst danach nach Hause zu deiner Familie. Was genau wäre das, was du dir gönnen könntest? Welchen Wunsch könntest du dir selbst erfüllen? Denn fehlende Selbstliebe belastet die Beziehung. Nur wer gut zu sich selbst ist, kann auch für andere (gut) da sein.

Teile deiner Partnerin oder deinem Partner mit, was dir jetzt wichtig ist

Wenn du erkannt hast, was du brauchst, formuliere in Form einer Ich-Aussage an deine*n Partner*in einen Wunsch, der dein Bedürfnis deutlich macht. Und zwar so konkret wie möglich. Zum Beispiel: “Wenn ich abends von der Arbeit komme, brauche ich eine Viertelstunde nur für mich, um zur Ruhe zu kommen. Kannst du dich bitte so lange mit den Kindern beschäftigen?”

Meine Buchempfehlung zum Thema, wie du eine Beziehungskrise abwendest

Elke Kehldorf-Hertz und Hermann Hertz: Trennung und Scheidung vermeiden*

Trennung und Scheidung vermeiden

Wenn du dich hilflos fühlst – Ich bin für dich da

Wenn Respektlosigkeit und Geringschätzung in einer Beziehung schon länger anhalten, kann das ganz schön mürbe machen und auch Angst erzeugen. Eine Beziehungskrise nimmt man nicht auf die leichte Schulter.

Ich biete dir und euch Paarberatung oder ein Beziehungscoaching an, wenn ihr in einer Ehekrise steckt und eure Beziehung retten wollt.

[fuss]

Seid gut zu Euch!

Herzliche Grüße

Maren Sörensen

Diplom-Pädagogin und systemische Therapeutin (SG). Ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne, zwei Schwiegertöchter und vier Enkelkinder. 

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