Fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft zerstört die Liebe. Auf beiden Seiten. Wir wollen gesehen werden und das Gefühl haben, vom anderen richtig verstanden zu werden. Ist sogar Ablehnung da, wirkt das wie ein Tiefschlag.
Komm mit meinen Tipps und Ideen wieder zu einer liebevollen und respektvollen Partnerschaft zurück. Dazu zeige ich Dir die verschiedenen Facetten von Wertschätzung in der Beziehung und möchte Dich anregen
- zu erkennen, warum genau Wertschätzung für die Liebe so grundlegend ist
- unterschiedliche Formen der Wertschätzung zu beachten und zu nutzen
- darauf zu achten, wie es passieren kann, dass Du Wertschätzung aktiv verhinderst (Ja, tatsächlich!) – und das zukünftig nicht mehr zu tun
- Deinem Partner/ Deiner Partnerin Wertschätzung zu schenken – obwohl Du selbst darauf wartest (Ich erkläre Dir, weshalb das etwas verändern kann)
- mit der Wertschätzung bei Dir selbst zu beginnen
- Grenzen zu setzen, wenn Du Dich anhaltend von Deinem Partner/ Deiner Partnerin nicht respektiert fühlst.
Fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft: hart und nicht herzlich
Eine Beziehung beruht auf Vertrauen – und wer sich öffnet, macht sich verletzbar
In einer Beziehung zeigen wir uns, muten uns auch zu. Wir machen uns “nackig”. Kommt darauf keine positive Resonanz, dann fühlen wir uns in der Art, wie wir eben sind, nicht angenommen. Fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft führt so dazu, dass wir uns zurückziehen oder in den Angriff übergehen, weil wir kein Vertrauen spüren.
Und etwas anderes kommt hinzu: In der Partnerschaft möchten wir auch locker sein können. Einfach den Arbeitsalltag hinter uns lassen – mit all seinen Verbindlichkeiten und Gepflogenheiten. Wir möchten unserem Partner/ unserer Partnerin entspannt begegnen können: die ausgeleierte Jogginghose anziehen, uns in die Kissen fläzen und einfach nur wohlfühlen. Nicht, wie im Job, jedes Wort auf die Goldwaage legen müssen. Einfach so sein, wie wir eben sind. – Das macht die Sache mit der Wertschätzung nicht gerade einfacher …
Fehlende Wertschätzung macht unglücklich
Das tiefste Prinzip der menschlichen Natur ist die Sehnsucht nach Anerkennung.
William James
Vom Partner/ der Partnerin gesehen und wertgeschätzt zu werden, ist ein Grundbedürfnis. Anders ausgedrückt: Es geht im Leben immer um Liebe und Zugehörigkeit! Wertschätzung ist ein Zeichen von Liebe und ein Merkmal dessen, was eine gute Beziehung ausmacht.
Wir möchten für den anderen eine Bedeutung haben und etwas Besonderes sein. Nicht so leicht ersetzbar sein. Und das gilt ganz besonders in der Partnerschaft.
Wertschätzung in der Beziehung stärkt die Liebe
Wertschätzung tut gut – und zwar beiden Partnern. Denn wer sich anerkannt und respektiert fühlt, fühlt sich angenommen und verbunden. Nur so können wir einander vertrauen. Glückliche Paare achten darauf, sich liebevoll zu begegnen.
Wenn wir einander wertschätzen wollen – und zwar trotz unserer Unterschiedlichkeit – brauchen wir eine Antwort auf die Frage:
“Was macht diesen Unterschied wertvoll für unsere Beziehung?”
3 Effekte von Wertschätzung in der Beziehung:
- Wir achten auf Positives, weil wir den „WERT“ des Partners/ der Partnerin „SCHÄTZEN“, statt die Aufmerksamkeit auf seine oder ihre Schwächen zu richten.Den Wert des Partners machen wir uns auch selbst immer wieder bewusst, wenn wir dem anderen unsere Anerkennung zeigen.
Eine „Nebenwirkung“ dessen: Wenn wir etwas Wertvolles haben, dann umsorgen wir es auch und pflegen die Beziehung weiter. Außerdem erzeugt es Dankbarkeit. Diese Dankbarkeit strahlen wir auch aus. Und: Was wir ausstrahlen, kommt zu uns zurück. – Eigentlich doch ganz einfach. Was tust Du noch heute dafür? - Wenn wir den Partner/ die Partnerin wertschätzen, machen wir damit deutlich: Ich liebe Dich so, wie Du bist.
Das wirkt sich auf den anderen aus:- Er fühlt sich angenommen.
- Die Verbindung zueinander wird gestärkt. Das erzeugt ein Gefühl von Vertrauen und Sicherheit.
- Das wiederum führt dazu, dass der Partner/ die Partnerin sich öffnet.
- Wertschätzung schenkt langfristig Gelassenheit, wenn es einmal in der Partnerschaft zu Spannungen kommt. Sie entschärft Konflikte.
Streit und Unzufriedenheit über die nicht sauber gemachte Kaffeemaschine, die vergessene Besorgung, die Farbe für den neuen Anstrich des Flurs bis hin zur Entscheidung für einen Urlaubsort – meist steckt dahinter die Frage, ob und wie sehr wir uns als Partnerin oder Partner geliebt und anerkannt fühlen: es geht um Wertschätzung! Wenn wir viel Wertschätzung geben, verlieren strittige Themen oft an Bedeutung und sind kein so großes Problem mehr. Da ist es auf einmal nicht mehr so wichtig, ob der Flur weiß, beige oder hellgrau gestrichen wird.
Letztendlich sorgen wir mit Wertschätzung in der Partnerschaft dafür, dass wir als Paar ein gutes Team sind – und das ist die Voraussetzung für eine glückliche Langzeitbeziehung.
Wertschätzung ist mehr als Lob
Wir loben HANDLUNGEN unseres Partner, beispielsweise dass er den Dachboden entrümpelt oder ein passendes Urlaubsquartier gefunden hat. Wenn wir Wertschätzung zeigen, beziehen wir uns dabei auf die PERSON unseres Partners oder unserer Partnerin. Die Art, wie nur er oder sie ist.
Wenn Du gelobt wirst bist Du also austauschbar. Andere Menschen könnten das, was Du tust, genauso oder ähnlich tun. Wertschätzung geht viel tiefer. Wie das Wort schon sagt: es geht um den WERT, den Du für jemand darstellst – als ganzes Wesen.
Achte auf das, was (nicht) da ist: Wertschätzung in der Partnerschaft wahrnehmen
Es gibt viele Formen der Wertschätzung. Ich habe hier nur einige in willkürlicher Reihenfolge aufgezählt.
Wofür bekommst Du von Deinem Partner/ Deiner Partnerin Wertschätzung? Überprüfe einmal!
- Zeit schenken
- aufmerksam sein, z.B. zuhören
- Ehrlichkeit und Offenheit
- mit dem anderen teilen, was in uns vorgeht
- die Intimsphäre des Partners/ der Partnerin achten
- persönliche Grenzen respektieren
- Einfühlungsvermögen
- sich entschuldigen
- verzeihen
- zärtlich sein
- gegenseitige Unterstützung beim Wachsen/ der Weiterentwicklung
- Geschenke
- unterschiedliche Interessen, Werte und Bedürfnisse des anderen berücksichtigen: Gedanken, Arbeitsthemen, Freizeitbeschäftigung etc.
- in persönliche Erfolge, Wünsche, Probleme und Interessen einbeziehen
- den anderen einladen, am eigenen Leben teilzuhaben: z.B. tagsüber eine Nachricht schicken
- den (Kose-)Namen nennen
- ein Lächeln, ein Blick
- um die Meinung fragen
- Stärken/ Fähigkeiten bewundern
- Höflichkeit, gutes Benehmen
- helfen, unterstützen oder um Hilfe/ Unterstützung bitten
- Rücksichtnahme
- Denken, Fühlen und Handeln des Partners/ der Partnerin respektieren
- immer wieder neugierig auf den anderen zugehen (und nicht meinen, wir würden ihn wie selbstverständlich kennen)
- Gedanken nachvollziehen und zumindest versuchen, den anderen zu verstehen (Verstehen wird nicht immer möglich sein, das ist “normal”)
- Verantwortung überlassen oder übernehmen
Hinter all dem steckt: Wertschätzung heißt, dass wir den Partner/ die Partnerin genauso wichtig nehmen wie uns selbst. (Das heißt nicht, dass wir alles tun, was der andere will.)
Sieh Dir die Aufzählung an und überlege, wie es bei Dir und Euch im Einzelnen aussieht:
- Auf welche Art wirst Du in Deiner Beziehung anerkannt und wertgeschätzt?
- Worin genau zeigt sich das für Dich?
- Welche Bedürfnisse haben sich dadurch bei Dir erfüllt?
- Und welche guten Gefühle entstehen daraus?
- Welche Form der Wertschätzung fehlt Dir? Und wie könntest Du das ansprechen?
- Wo gibst Du selbst Deinem Partner/ Deiner Partnerin Wertschätzung?
- Welche Wertschätzung könntest Du dem anderen zusätzlich entgegenbringen? Wann, wo und durch welches Verhalten genau?
Fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft: Ist es wirklich so?
Wahrnehmung ist immer selektiv und konstruierend. Teilweise verzerren wir, was wir hören oder sehen. Wichtig ist, sich das immer wieder bewusst zu machen.
Kränkt Dein Partner Dich häufig absichtlich? Respektiert er Dein Wesen nicht mehr? Dann kann es angemessen sein, über eine Trennung nachzudenken. Aber vorher kannst Du noch vieles tun, um Dir Klarheit über die empfundene fehlende Wertschätzung in Deiner Partnerschaft zu verschaffen.
Wie sicher kannst Du Dir sein, dass es wirklich so ist? Nicht jede Unachtsamkeit oder jede empfundene Kritik ist auch so gemeint: als fehlende Wertschätzung. Manchmal ist die vermeintlich fehlende Wertschätzung in der Beziehung auch ein Missverständnis, eine Fehlinterpretation oder schlicht Fahrlässigkeit – oder auch Selbstschutz des anderen, möglicherweise wenn der Partner Probleme totschweigt.
Im Laufe einer Langzeitbeziehung bemühen sich die Partner weniger um den anderen. Dafür vertrauen wir einander mehr. So kommt es, dass wir den anderen etwas harscher ansprechen oder auch mal warten lassen. Dabei geht es nicht um unsere Achtung der Person. Wir nehmen uns in der Partnerschaft einfach mehr Raum.
Wenn ich die Partner in der Paarberatung frage, was sie aneinander schätzen, haben sie fast immer Antworten. Sie drücken das im Alltag nur nicht immer so sehr aus, wie noch am Anfang der Partnerschaft. Die Beziehung ist selbstverständlicher geworden. Gewohnheit überdeckt die Faszination vom anderen, die noch zu Beginn der Partnerschaft da war. Routine ist eingekehrt, Alltag herrscht vor. Und das muss auch so sein, denn im Zusammenleben als Paar muss vieles automatisch erledigt und organisiert werden – ohne den anderen großartig um seine Meinung zu fragen.
Von daher kann es sein, dass Paare sich zwar noch lieben und den anderen auch wertschätzen, das aber nicht mehr so deutlich zeigen.
Denk doch mal darüber nach:
Ist das Verhalten Deines Partners/ Deiner Partnerin Absicht oder ist es fahrlässig?
Warum Menschen (unbewusst) die “Fehler” des Partners hochhalten
Es gibt 3 Gründe dafür, dass wir unseren Partner/ unsere Partnerin ungewollt kritisieren, abwerten oder nicht beachten:
- Wer selbst belastet ist, weil er große Herausforderungen zu bewältigen hat, lässt den Druck an anderer Stelle ab. (Der empfundene Stress kann dabei ganz subjektiv sein.)
Partner/-innen sind ja selbst – wegen der großen Nähe – Quelle für so manche Herausforderung. Dort entlädt sich dann aufgestauter Druck oder es ist nicht die Kraft da, achtsam und wertschätzend zu reagieren oder empathisch zu sein. - Wer andere abwertet, erhöht sich unbewusst selbst. Das entlastet von (gefühlter) eigener Unzulänglichkeit und (vermeintlichen) Defiziten.
Je höher der eigene Selbstwert ist, desto weniger passiert das. Die Sorge um sich wirkt ist daher bezieungsförderlich. So wird deutlich, warum Selbstfürsorge in der Beziehung kein Egoismus ist. - Eigenschaften unseres Partners, in die wir uns einst verliebt haben, wirken später häufig alles andere als attraktiv. Sie werden zum Nervfaktor.
Warum?- Jede positive Seite hat auch eine negative Seite. Und die zeigt sich meist erst nach einer gewissen Zeit des Zusammenlebens.
Beispiel: Der lebenslustige, humorvolle Partylöwe führt eventuell nicht so gerne ernsthafte Gespräche. Und statt auf der Couch zu chillen, mag er die Freizeit lieber mit vielfältigen Aktivitäten verbringen. - Wir verlieben uns in Menschen, die wir anziehend finden. Dabei spielen teilweise auch Eigenarten des anderen eine Rolle, die wir selbst (unbewusst) gerne hätten. Und da das nun einmal nicht unser Naturell ist, klappt es nicht: wir werden im Laufe der Partnerschaft nicht so unbekümmert, so strukturiert oder so gelassen wie der andere. Unser Partner/ unsere Partnerin bleibt smarter, zieht mehr Aufmerksamkeit auf sich und hält mit Leichtigkeit Smalltalk mit aller Welt. Wir selbst bleiben dahinter zurück und sind – ohne uns dessen bewusst zu sein – enttäuscht (über uns selbst).
- Jede positive Seite hat auch eine negative Seite. Und die zeigt sich meist erst nach einer gewissen Zeit des Zusammenlebens.
So gesehen, hat fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft mehr mit dem zu tun, der sie nicht gibt.
Wertschätzen setzt Großzügigkeit voraus
Die andere Person und ihr Verhalten permanent zu missachten, trägt nicht zur eigenen Entlastung bei. Denn wir setzen uns selbst unter Druck. Wer vom anderen fordert, setzt die Messlatte auch für sich selbst hoch.
Nur wer dem Partner/ der Partnerin gegenüber großzügig ist, kann auch großzügig mit sich selbst sein. Fehlende Wertschätzung gegenüber dem anderen ist somit auch fehlende Wertschätzung der eigenen Person. Letztendlich nehmen wir es uns selbst übel, mit einem Partner/ einer Partnerin zusammenzuleben, den/ die wir nicht voll und ganz anerkennen und respektieren können.
Fehlende Wertschätzung in der Liebe: Was Du eventuell auch selbst dazu beiträgst
Ja, Du liest richtig: Es kann sein, dass Du Wertschätzung verhinderst. Dass Du keine Wertschätzung bekommst – und zwar ganz aktiv. Wie? Mit diesen 3 „Wertschätzungsverhinderern“:
- Einer Anerkennung des Partners/ der Partnerin keine Beachtung schenken: sie zurückweisen oder das, was wertgeschätzt wurde, klein machen
(obwohl Du Dir die Anerkennung wünschst): „War doch nicht der Rede wert“ oder „So toll ist es doch gar nicht“. Das tut Dir nicht gut! Zunächst wirst Du ein „Doch!“ von Deiner Partnerin/ Deinem Partner hören – mit der Zeit verliert sie oder er aber die Freude daran. Also reagiere lieber mit einem „Danke” oder “Freut mich”. - Den anderen nicht nach Zuwendung und Anerkennung fragen, auch wenn Du sie gerade dringend bräuchtest.
Besser: Sorge für Dich und bitte um eine Rückmeldung. - Eine Anerkennung nicht zurückweisen, auch wenn Du sie nicht willst.
Manchmal empfindest Du eine Äußerung Deines Partners/ Deiner Partnerin vielleicht nicht als ehrlich, sondern fühlst Dich möglicherweise sogar manipuliert. Ein Satz wie „Du kannst die Spülmaschine einfach viel besser einräumen als ich“ muss von Deinem Partner oder Deiner Partnerin gar nicht manipulativ gemeint sein. Aber: Wenn Dich eine Aussage nicht wirklich freut, sondern sogar negativ bei Dir ankommt, weise den anderen darauf hin, frag nach und erkläre es ihm oder ihr.
Wenn wir Wertschätzung verhindern, hat das häufig etwas mit mehr oder weniger unbewussten negativen Glaubenssätzen zu tun, wie “Ich bin es nicht wert” oder “Ich bin nicht gut genug”.
Um solche nicht hilfreichen Gedanken zu identifizieren, bedarf es meist professioneller Unterstützung. Das Ziel ist es, diese negativen Einstellungen sich selbst gegenüber zu erkennen und die destruktiven Glaubenssätze loslassen zu können – soweit wie möglich. Denn sie können die Beziehung verschlechtern. Wertschätzung fängt damit bei Dir selbst an.
Fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft führt zu Konflikten in der Beziehung
Ein Partner, der sich nicht wertgeschätzt oder anerkannt fühlt, rechnet häufig auf. Infolgedessen fühlt er sich noch schlechter. Das führt dann zu Rückzug, Streitigkeiten über Kleinigkeiten oder auf lange Sicht zu Lustlosigkeit bis hin zu einer Beziehung ohne Sex. Es kommt letztendlich zu immer häufigeren und immer schmerzhafteren Konflikten.
Das Aufrechnen bei fehlender Wertschätzung in der Liebe ist nachvollziehbar: Wer immer nur gibt, ohne etwas zu bekommen, zermürbt. Und tatsächlich ist es wichtig, dass das “Beziehungskonto” ausgeglichen ist. Beide Partner sollten gleichermaßen Aufmerksamkeit, Zuwendung und Anerkennung in die Beziehung “einzahlen”. Aber: Wenn immer wieder aufgerechnet wird, was der Partner/ die Partnerin einem angetan hat, fühlt sich das Zusammenleben gar nicht gut an. Und es bringt Dich und Euch letztendlich nicht weiter. Die Einstellung macht den Unterschied, wenn Du Deine Beziehung verbessern willst.
Umdenken bei Beziehungskonflikten verbessert die Wertschätzungs-Bilanz
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.
Aristoteles
Eine ganz entlastende Bilanz geht anders. Sie stammt von einem japanischen Geschäftsmann, Ishin Yoshimoto, und besteht aus 3 Fragen. Die dritte Frage ist dabei die entscheidende.
1. Was habe ich von meinem Partner/ meiner Partnerin trotz allem bekommen?
2. Was habe ich ihm/ ihr gegeben?
3. Welche Schwierigkeiten habe ich ihm/ ihr bereitet?
Die vierte Frage, “Was hat der andere mir angetan?”, sollte nach Yoshimoto vermieden werden. Sie führt nicht dazu, den Konflikt zu bereinigen.
Aufrechnen führt nicht weiter
Ein Beispiel: Du hast etwas gekocht und Deinen Partner/ Deine Partnerin bereits zweimal zum Essen gerufen. Er/ sie reagiert erst auf Deine dritte Aufforderung. Jetzt bist Du sauer, hast das Gefühl, dass Dein Einsatz nicht gewürdigt wird. Ganz schnell kann dann ein Wort das andere ergeben und es ist Streit da.
Steigere Dich nicht in den Gedanken hinein, wie wenig wertschätzend, respektlos und undankbar er/ sie ist, obwohl Du das Kochen übernommen hast. (Stell also die vierte Fragen nicht.) Das macht Dich nur noch wütender. Und Angriff führt zum Gegenangriff.
Zugegeben: leicht ist das nicht. Dem Ärger Luft machen, Jammern und Schuld zuweisen dagegen fühlt sich erstmal entlastend an. Und klar, die Situation ist wirklich nicht schön.
Allerdings: Aufrechnen macht Dich immer unzufriedener und kühlt die Beziehung ab. Das Umdenken über die dritte Frage dagegen verflüssigt den aufgestauten Ärger.
Aber versteh mich bitte nicht falsch: Damit ist nicht gemeint, dass Du Ungerechtigkeiten oder Missachtung runterschluckst!
Du kannst Dich entscheiden, wie Du mit (vermeintlich) fehlender Anerkennung oder Respektlosigkeit in der Beziehung umgehen willst
Wo kannst Du selbst ein Teil der Veränderung sein?
Zurück zu meinem obigen Beispiel: Die Antworten auf die drei Fragen könnten lauten:
- Er/ sie hat sich entschuldigt. Ich habe einen Kuss bekommen. Er/ sie hat mein Hähnchencurry gelobt, hat mir gesagt, wie gut es ihm/ ihr geschmeckt hat.
- Ich habe ein aufwändiges Gericht gekocht. Dabei habe ich mir viel Mühe gegeben. Ich habe ein Gericht ausgesucht, das dem anderen schmeckt.
- Ich habe ihn/ sie von seinem/ ihrem spannenden Krimi losgerissen. Oder er/ sie war mit der Kontoführung beschäftigt und konzentriert bei der Sache. Ich habe meinen Partner/ meine Partnerin da rausgerissen.
Probiere diese andere Sichtweise, diese neuen Gedanken zunächst einmal an einem Konflikt aus, der schon etwas zurückliegt.
Das Umdenken erfordert eine andere Haltung von Dir: die, dass der andere seine Gründe für etwas haben wird. So zu denken, erfordert Größe von Dir. Aber es lohnt sich, diese Art Wertschätzung zu praktizieren: sie denn sie kommt zu Dir zurück – wenn es Liebe ist.
Du kannst trotzdem darauf hinweisen, dass Du gewartet hast – allerdings vor dem Hintergrund, auch Verständnis für Deinen Mann/ Deine Frau zu haben.
Weitere Beispiele für Wahlmöglichkeiten in Deiner Reaktion auf Konflikte findest Du in meinem Blogartikel “10 Reaktionsmöglichkeiten, wenn Du Dich durch Deinen Partner kritisiert fühlst”. Dort gebe ich Dir noch mehr Tipps, wie unterschiedlich Du in ein und derselben Situation reagieren kannst.
Übernimm die Verantwortung – für Dich!
Wenn Du immer wieder das tust,
was Du immer schon getan hast,
dann wirst Du immer wieder das bekommen,
was Du immer schon bekommen hast.
Wenn Du etwas anderes haben willst,
musst Du etwas anderes tun!
Und wenn das was Du tust, Dich nicht weiterbringt,
dann tu etwas völlig Anderes –
statt mehr von gleichen Falschen!
Paul Watzlawick
Wenn Du Dich schlecht behandelt fühlst, werde aktiv. Übernimm die Verantwortung für Dich und Deine Situation, für Deine Bedürfnisse. Mach Deinen Partner/ Deine Partnerin nicht für Deine Befindlichkeit und Deine Laune verantwortlich. Wenn Du Dich selbst als Opfer siehst, machst Du Dich schwach und hilflos – mehr als Du es bist.
Setze eine Grenze und sage “Stopp! Das verletzt mich gerade.” Sage nicht: “Du verletzt mich gerade!” Denn das wird von Deinem Partner/ Deiner Partnerin als Vorwurf oder sogar als Angriff empfunden werden. Sag dem anderen lieber, wie es Dir in der Situation gerade geht und was Du brauchst. Dann kann er handeln. Bei einem Vorwurf von Deiner Seite wird er sich in seiner Person in Frage gestellt sehen. Damit weiß er noch lange nicht, was er tun soll.
Agieren statt reagieren macht den Unterschied
Wenn wir reagieren statt zu agieren, machen wir uns vom Verhalten des Partners/ der Partnerin abhängig. Wenn der andere zugewandt und liebevoll ist, geht es uns gut. Reagiert der andere distanziert oder kritisch oder zeigt Ablehnung, lassen wir uns davon herunterziehen und es geht uns schlecht. Bis dahin, dass wir dem Partner/ der Partnerin die Schuld an der eigenen schlechten Befindlichkeit geben. Damit begeben wir uns in eine Opferhaltung.
Menschen, die agieren, gestalten dagegen ihre Partnerschaft aktiv und lassen sich nicht über längere Zeit vom Verhalten ihres Partners/ ihrer Partnerin leiten. Sie
- lassen sich nicht von der Stimmung oder dem Handeln des anderen in ihrem eigenen Wert verunsichern oder gar lähmen
- richten ihren Fokus auf das, was sie bewirken können und warten nicht darauf, dass der Partner/ die Partnerin sich ändert
- sagen klar, was sie brauchen oder was sie sich (anders) wünschen (statt frustriert zu sein, zu klagen oder den anderen anzuklagen)
- sind in ihrer Kritik am Verhalten des anderen aufrichtig
- erwarten nicht sofortige Zustimmung, sondern geben dem Partner/ der Partnerin Zeit, sich mit der Kritik erstmal innerlich auseinanderzusetzen – und verabreden ggf. ein zweites Gespräch
- wissen, woran sie sind, wenn sich trotzdem nichts ändert – und treffen Entscheidungen.
Initiative zeigen, wenn Du Dir mehr Wertschätzung in der Beziehung wünschst
Wie sieht es denn bei Dir selbst aus? Wenn wir etwas vom anderen erhoffen oder erwarten, vergessen wir nämlich häufig selbst, das zu tun, was wir uns von unserem Partner/ unserer Partnerin wünschen. Und das muss gar nicht bewusst sein, sondern es passiert einfach.
Frag Dich:
- In welchen Situationen bin ich meinem Partner/ meiner Partnerin gegenüber wertschätzend?
- Wie offensichtlich ist meine Wertschätzung in der Liebe für meinen Partner/ meine Partnerin? Bemerkt er sie überhaupt?
- Was müsste ich anders machen, damit die Wertschätzung in der Liebe zum anderen (noch deutlicher) wahrgenommen werden kann?
Wertschätzung ist Teil der Beziehungspflege – damit die Liebe bleibt. Ohne sie verkümmert eine Partnerschaft schleichend, nämlich ohne dass die Partner das sofort bemerken. Und für die Arbeit an der Beziehung sind beide Partner verantwortlich.
Warum Du selbst dabei gewinnst, wenn Du den anderen wertschätzt
Eine einzige gütige Tat schlägt Wurzeln in alle Richtungen, und diese Wurzeln sprießen zu neuen Bäumen.
Frederick William Faber
Die Wertschätzung, die Du Deinem Partner/ Deiner Partnerin schenkst, wirkt auf vielfältige Weise auf Dich zurück:
- Du richtest den Blick auf das, was in der Partnerschaft funktioniert, statt auf die Probleme zwischen Euch. Denn diese Sichtweise geht in der Hektik des Beziehungsalltags häufig unter – und in einer Krise ganz besonders.
- Wertschätzung ist eine der Komponenten, mit denen du Vertrauen aufbauen kannst.
- Du machst Dir selbst (wieder) bewusst, was Du am anderen liebst und wie wichtig Dir Deine Beziehung ist.
- Wenn Du den Wert Deiner Beziehung erkennst, dann sorgst Du auch dafür, dass die Liebe bleibt.
- Du empfindest Dankbarkeit für Deine Partnerschaft. Und Dankbarkeit ist ein Kriterium für Glücksempfinden – im allgemeinen und für eine glückliche Ehe. Wertschätzung in der Ehe macht glücklich.
- Wenn Du selbst glücklich bist, dann strahlst Du das auch aus und lachst Dir (im wahrsten Sinne des Wortes) den anderen an. Das steigert nicht nur Deine gefühlte Attraktivität, sondern auch Deine Anziehungskraft nach auf Deinen Partner/ Deine Partnerin.
Ihr seid nicht allein: Wertschätzend über den Partner/ die Partnerin reden
Fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft ist dann besonders verletzend, wenn sie vor Außenstehenden deutlich wird.
- Haltet Ihr vor den Eltern, Schwiegereltern und Geschwistern zusammen? Vor Freunden?
- Bekennt Ihr Euch auch in der Öffentlichkeit zueinander?
- Wie positiv und liebevoll redet Ihr vor Dritten voneinander?
- Und seid Ihr auch dann loyal, wenn Ihr mit dem Verhalten des anderen nicht einverstanden seid?
“Tratschen“ in Anwesenheit wirkt
“Tratschen in Anwesenheit” meint, dass Du im Beisein Deines Partners/ Deiner Partnerin vor anderen etwas Liebevolles über ihn bzw. sie sagst. Möglichst mit einem Beleg für seine oder ihre unverwechselbare Art.
So kannst beispielsweise im Gespräch eine Anerkennung über eine liebenswerte Eigenschaft Deines Mannes/ Deiner Frau fallen lassen: “Gestern haben wir zusammen unseren Urlaub geplant. Meine Frau kann so gut organisieren.” Oder: “Klaus ist so ein aufmerksamer Mann. In der Schwangerschaft hat er mir jeden Tag die Füße massiert.”
Probier’s mal ganz gezielt aus. Aber Du solltest es wirklich ehrlich meinen!
Überlege Dir eine passende Gelegenheit, bei der Du authentisch sein kannst und es Dir möglichst leicht fällt, Deinem Partner/ Deiner Partnerin Deine Wertschätzung durch ein “Tratschen” zu zeigen:
- Vor wem?
- Welche Anerkennung Deines Partners/ Deiner Partnerin könnte in diesem Zusammenhang passend sein?
- Wie könntest Du das genau formulieren?
Mach Deine Zufriedenheit nicht vom Verhalten Deines Partners oder Deiner Partnerin abhängig
Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.
Chinesische Weisheit
Stehe für Dich ein und sorge für Dich! Wenn Du Dich in Deiner Beziehung nicht wertgeschätzt fühlst, nimm erstmal wahr, dass Du etwas brauchst – und dann spüre, was Du brauchst.
Wenn Du bei dem Gedanken bleibst, dass sich Deine Partnerin bzw. Dein Partner ändern sollte, machst Du Dein Glück vom Verhalten des anderen abhängig. Klar, fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft ist keine gute Grundlage für Deine Beziehung und das sollte sich ändern.
Aber wenn der andere nichts tut, bleib nicht in der Hilflosigkeit stecken. Mach Dich nicht zum Opfer! Du hast genauso die Verantwortung für Deine Beziehung wie Dein Partner oder Deine Partnerin auch.
Warum Du Dich zuerst selbst wertschätzen solltest, wenn Dir Wertschätzung in der Beziehung fehlt
Nimm Dich selbst wichtig! Grundsätzlich. (Und das ist kein Gegensatz zu meinem Tipp am Anfang dieses Beitrags, mit gutem Beispiel voranzugehen, wenn Du nicht genügend Wertschätzung in der Beziehung bekommst.)
Löst das Stirnrunzeln bei Dir aus? Tatsächlich können wir gar nicht wertschätzend gegenüber unserem Partner/ unserer Partnerin sein, wenn wir uns nicht zuerst selbst anerkennen und an uns denken.
Und das aus zwei Gründen:
- Nur wenn es uns gut geht, können wir auch dem Partner/ der Partnerin etwas geben.
- Dein Partner/ Deine Partnerin kann in Dir nur die Liebe erwecken, die Du in Dir selbst spürst. Er oder sie ist aber nicht für Dein Wohlergehen als solches verantwortlich.
Wenn wir erwarten, dass der andere all unsere Bedürfnisse befriedigen und unser Leben allein kostbar machen soll, tun wir unserem Partner/ unserer Partnerin sogar Unrecht. Niemand kann das für einen anderen schaffen.
Auch im Sinne Deines Partners/ Deiner Partnerin ist es also nicht nur sinnvoll, sondern auch erforderlich, dass Du Dich zunächst Dir selbst zuwendest. Also: Sorge erstmal für Dich! Begib Dich aktiv in Situationen, in denen Du das Gefühl hast, gesehen und respektiert zu werden.
Selbstfürsorge ist Respekt vor Dir selbst
Schaff Dir Raum und nimmt Dir bewusst Zeit für Dich selbst. Was ist in Dir gerade lebendig? Und dann tue Dinge, die Dich lebendig machen. Sei neugierig darauf, das auszuprobieren, worauf Du Lust hast.
Denke darüber ganz konkret nach: Auf welche Weise bist Du Dir selbst gegenüber wertschätzend?
- Wann warst Du zuletzt gut zu Dir?
- Was genau tust Du, um Dich selbst wertzuschätzen und anzuerkennen?
- Wie ernst nimmst Du Deine eigenen Bedürfnisse? Welche hast Du überhaupt?
- In welcher Form kannst Du Deine Bedürfnisse noch gezielter berücksichtigen?
- Auf welche Weise kannst Du Deinen Partner/ Deine Partnerin um positive Rückmeldung bitten, wenn Du diese auf anderem Wege nicht bekommst?
- Wie viel Zeit nimmst Du Dir innerhalb Deiner Beziehung für Dich ganz allein?
- Wie ehrlich bist Du mit Dir selbst?
Was wird Dir über diese Reflexionsfragen deutlich? Lass Dir für die Fragen ruhig Zeit. Wenn Du jetzt keine hast, kehre zu einem späteren Zeitpunkt hierher zurück.
Bekenne Dich zu Deiner Einzigartigkeit.
Du bist nicht dazu da, so zu sein, wie Dein Partner/ Deine Partnerin Dich gerne hätte. Auch im sonstigen Leben gilt: Wer “Everybody’s Darling” ist, bekommt noch lange keinen Respekt dafür.
Wenn die Grenze fehlender Wertschätzung in der Partnerschaft erreicht ist
Wenn Du leidest, weil Du über längere Zeit und in mehreren Bereichen keine Anerkennung und keinen Respekt in der Partnerschaft bekommst, solltest Du ein deutliches Signal setzen.
Bitte Deinen Partner bzw. Deine Partnerin um ein Gespräch.
Mach Dir zunächst für Dich alleine klar:
- Wie viel Respekt vor dem anderen ist bei Dir selbst noch da?
- Und wie viele Gefühle sind für ihn oder sie sind bei Dir noch vorhanden: Liebst Du Deinen Partner/ Deine Partnerin noch und willst ihn/ sie nicht verlieren?
Wie denkt Dein Partner bzw. Deine Partnerin über diese Fragen?
Wenn Ihr beide an Eurer Beziehung festhalten wollt, denkt darüber nach, wie Ihr die fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft wieder aufbauen könnt. Was könnte dabei hilfreich sein?
Eine gute Gesprächsgrundlage kann ein Beziehungstest sein, der deutlich macht, wo die “Baustellen” in Eurer Partnerschaft liegen. Und – je nach Tragweite – solltest Du Dich mit der Frage auseinandersetzen, ob Du in der Beziehung bleiben oder gehen willst. Mehr dazu findest Du auch in meinem Artikel “Wann ist eine Beziehung gescheitert?”.
Und hier findest Du eine Anleitung, wie Ihr im Gespräch Beziehungsprobleme lösen könnt.
Zieh jetzt gleich ein Fazit
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen?
Georg Christoph Lichtenberg
Was wäre heute ein allererster Schritt in Richtung Wertschätzung in Deiner Beziehung? Welches ist die eine Sache, die Du heute tun kannst, um mehr Wertschätzung in der Partnerschaft zu bekommen?
Du kommst nicht weiter und brauchst individuelle Hilfe?
Fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft macht mutos. Ein Blick von außen hilft dabei, sich mehr Klarheit zu verschaffen und wieder neue Möglichkeiten zu finden. Ein Coaching mit dem Blick auf Deine Beziehung oder eine Paarberatung zeigt Dir wieder einen Weg.
Übrigens: Paarberatung ist auch Beziehungspflege. Damit die Liebe bleibt!
Meine Buchempfehlung zum Thema „Wertschätzung in der Partnerschaft“
Eva Wlodarek: Die Kraft der Wertschätzung: Sich selbst und anderen positiv begegnen*
Und hier noch ein guter Tipp für mehr Leichtigkeit bei der Umsetzung – hör mal rein!
Viele kleine, leicht umsetzbare Impulse für ein glückliches Leben und einen wertschätzenden Umgang in der Partnerschaft erhältst Du auch in meinem Podcast „Liebe, Leben – Glück“, in dem ich dir gemeinsam mit „Hanser“ Bertelmann, Coach und Experte zum Thema Glück und Glücksforschung, zeige, wie Wertschätzung schon mit kleinen Anregungen gut umgesetzt werden kann. Hör mal rein!
[fuss]
18 Antworten
Ich danke Ihnen für diesen umfassenden Artikel mit den hilfreichen und unkomplizierten praktischen Tipps.
Der Artikel zeigt für mich einerseits die Vielschichtigkeit bei Problemem in einer Partnerschaft sehr deutlich auf und andererseits eröffnet er einfache Lösungswege.
Vielen Dank!
Genau das ist mein Anliegen: immer wieder beide Seiten eines Themas aufzuzeigen: Es ist nicht so simpel, wie wir zunächst denken (könnten) und es sind die kleinen, einfachen Dinge, die etwas (wieder) in Bewegung setzen.
Es freut mich sehr, dass Ihnen mein Artikel auf diese Weise hilfreich ist.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!
Genau die Antworten, die ich gesucht hatte! VIELEN DANK! jetzt muss ich nur noch für mich einen Weg finden, das Gespräch in die richtige Bahn zu lenken…
DANKE 🙂
Sehr gerne, liebe Silvia!
Ich wünsche dir gutes Gelingen für das Gespräch!
Herzlichst
Maren
Wow, super Artikel. DANKE.
Habe durch den Artikel erkannt das es beim Thema so viele verschiedene Sichtweisen gibt und ich selber Möglichkeiten habe das Ganze anzugehen.
Mein erster Schritt dafür ist mehr Selbstfürsorge… mache mir nun eine Gesichtsmaske.
Liebe Grüsse
Judith
Liebe Judith,
gerne. Es freut mich, dass du durch meinen Artikel neue Sichtweisen kennenlernen konntest. Der Wunsch, dass der andere sich ändert, ist so nachvollziehbar. Auf andere Personen haben wir allerdings nur bedingt einen Einfluss. (Zunächst) bei sich selbst anzusetzen, ist sehr erfolgversprechend – und kann unmittelbar gut tun, wie bei deiner Gesichtsmaske. So gehst du aktiv voran.
Viel Spaß und Genuss dabei wünscht dir
Maren
Was mache ich falsch das sich meine ex Freundin nicht mehr von mir berühren lässt. Obwohl sie bei mir wohnt kocht einkaufen geht mir manchmal eine schokolade auf den Tisch legt oder einen Kaffee macht mit Kuchen oder sich zu mir hinsetzt wo ich sie mit den Beinen berühre aber sie sagt ich bin unschön und sie liebt mich nicht und sie schläft in einen anderen Raum und sie kommt manchmal vom Einkaufen zurück und bringt mir Zigaretten mit manchmal streichelt sie mich auf meinen Kopf und fragt vor den Schlafen gehen brauchst du noch was. In der früh ist sie ganz ei und anderer Mensch beschimpft mich auf das schlimmste und sie geht manchmal fort kommt nach stunden wieder zurück aber sie wäscht die Wäsche nimmt sie ab ist wieder lieb aber sie lässt sich nicht von mir berühren sie sagt sie mag mich nicht mehr und ihr kraust von mir sie will alleine seine was mach ich falsch
Lieber Franz,
das klingt belastend. Ich vermute sogar, dass es euch beiden mit der Situation nicht gut geht.
Da du von Ex-Freundin schreibst, scheint nicht klar zu sein, wie ihr euer Miteinander jetzt neu definieren wollt. Es wäre sicher hilfreich das einmal zu klären.
Viele Grüße
Maren
Dieser Beitrag ist der bislang Beste den ich zu „unserem gemeinsamen“ Thema gelesen habe. Ich bin sehr froh darüber, diesen Link zu Ihrem Beitrag bekommen zu haben. Viele Denkanstöße und Wege die helfen können, den für mich richtigen Weg zu finden.
Für die Newsletter habe ich mich direkt registriert.
Vielen Dank!
Liebe Julia,
das freut mich sehr. Und ich freue mich auch zu lesen, dass dieser Beitrag weitergeleitet wurde. So haben auch andere Menschen, denen es ähnlich geht, die Chance, passende Denkanstöße zu erhalten. Vielen Dank an die Person, die mich weiterempfohlen hat.
Und über den Newsletter teile ich weitere interessante Tipps und Strategien für eine glückliche Partnerschaft. Schön, auf diesem Weg miteinander im Kontakt zu sein.
Herzlichst
Maren
Das oben genannte Buch, ist das dasselbe geschrieben wie hier auf der Internetseite zum Thema Fehlende Wertschätzung in der Partnerschaft? So geht’s besser!
Ich hätte gerne diesen Bericht in einem Buch gehabt.
Hallo Daniel,
vielen Dank für deine Nachfrage und dein Interesse.
Das Buch ist ein komplett anderer Text, der mit meinem Blogartikel in keiner Weise identisch ist. Es ist von einem anderen Autor und vollkommen unabhängig von meinem Beitrag. Ich habe das Buch lediglich für diejenigen empfohlen, die mehr zu diesem Thema lesen möchten.
Meinen Artikel gibt es leider nicht als Buch. Tatsächlich habe ich aber schon darüber nachgedacht, meinen Blogbeitrag noch etwas auszuweiten und als Buch herauszugeben. Du erinnerst mich mit deiner Frage daran. Danke dafür.
Es ist ja manchmal wirklich schön, etwas in Händen zu halten und im Buch Notizen zu machen. Leider ist es aber noch nicht soweit.
Herzliche Grüße
Maren
Hallo Maren !
Beantwortest du noch Beziehungsfragen ?
Hallo Lars,
Beziehungsfragen zu beantworten ist für mich eine sehr wichtige Aufgabe. Viele meiner Blogartikel beantworten solche Fragen, indem ich entsprechende Tipps und Impulse gebe.
Ganz besonders liegt mir das Thema Beziehungspflege am Herzen, denn: Früh ist es leicht – und Beziehungen werden von alleine schlechter.
Viele Grüße
Maren
Liebe Maren,
vielen Dank für diesen wertvollen Artikel, der für mich bestätigt, was mir am letzten Wochenende über mich selbst klar geworden ist. Mein Fokus auf meinen Mann war völlig falsch ausgerichtet – das ändere ich nun und hoffe, dass es noch nicht zu spät ist?!
Liebe Jasmin,
vielen Dank, das freut mich sehr.
Über das eigene Verhalten und die Beziehung nachzudenken sowie die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und sich weiterzuentwickeln, ist nie zu spät. Indem du deinen Fokus neu ausrichtest und deine Wertschätzung in der Partnerschaft stärkst, kannst du positive Veränderungen bewirken und eure Bindung vertiefen.
Ob das für deinen Mann und eure Ehe zu spät kommt, kann ich selbstverständlich nicht wissen, aber du sendest ein wichtiges Signal. Und das ist das, was DU in der Hand hast. Einer alleine kann eine Beziehung allerdings (langfristig) nicht retten. Es ist wichtig, Geduld mit dir selbst und deinem Partner zu haben, während ihr gemeinsam daran arbeitet, eure Beziehung zu verbessern. Offene Gespräche sind dabei Schlüsselkomponenten. Wenn ihr beide bereit seid, an eurer Beziehung zu arbeiten, könnt ihr zusammen neue Wege finden, um eure Verbindung zu stärken.
Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg auf diesem Weg.
Herzliche Grüße
Maren
In unserer Beziehung ist die Selbstverständlichkeit eingekehrt. Ich spüre von meinem Partner deutliche Zeichen der Nicht-Wertschätzung (raunzt mich manchmal schroff an wie er es bei seiner Mutter macht, ruft sehr verzögert zurück wenn man ihn anruft so als ob man ihm nicht mehr so wichtig ist, liest meine Nachrichten im Chat manchmal einen ganzen Samstag lang nicht so als ob ich ihn grundsätzlich nerve. Oder die Blicke auf meine Figur (ab 50 wird man halt an Bauch und Hüfte bissl fülliger). Es verletzt mich sehr und ich werde unsicher, reagiere mit Traurigkeit und Eifersucht. Habe ihn jetzt darauf angesprochen und erhoffe mir Besserung. Sonst muss ich mich trennen, denn meine Gesundheit/Wohlbefinden sind mir wichtiger als nicht alleine zu sein. Nicht-Wertschätzung werde ich auf Dauer in meinen Beziehungen nicht mehr dulden!
Liebe Leserin,
vielen Dank, dass du deine Gedanken und Gefühle hier teilst. Es klingt, als hättest du viel Mut und Klarheit aufgebracht, um die Dinge zu benennen, die dich in deiner Beziehung verletzen und verunsichern. Das Gespräch mit deinem Partner zu suchen, ist ein wichtiger Schritt und zeigt, wie sehr du dir eine Veränderung wünschst. Es ist völlig verständlich, dass mangelnde Wertschätzung schmerzt und dein Wohlbefinden beeinträchtigen kann.
In langjährigen Beziehungen schleichen sich manchmal Gewohnheiten ein, die unbewusst zur Normalität werden. Aus systemischer Sicht lässt sich sagen, dass beide Partner diese „Selbstverständlichkeiten“ auf ihre Weise mitgestalten – und dass eine Veränderung deshalb durchaus möglich ist, auch wenn sie oft mit kleinen Schritten beginnt.
Ein Tipp: Versuche, ganz bewusst die kleinen positiven Gesten und Eigenschaften deines Partners wahrzunehmen und anzuerkennen. Manchmal hilft die eigene Wertschätzung dem anderen gegenüber, den gegenseitigen Respekt zu fördern und eingefahrene Muster zu durchbrechen. Vielleicht hilft ein kleines Ritual, wie ein wöchentlicher Austausch über „Drei Dinge, die ich diese Woche an dir geschätzt habe“. Das lenkt den Fokus auf das Gute und gibt deinem Partner ein Modell dafür, wie Wertschätzung aussehen kann.
Gleichzeitig ist es wichtig, auf deine eigene Selbstfürsorge zu achten. Sich gesehen, geachtet und wertgeschätzt zu fühlen, ist ein Grundbedürfnis, das für dein Wohlbefinden und die Stabilität der Partnerschaft entscheidend ist. Ein kleines Ritual könnte sein, dir jeden Abend bewusst zu machen, was du an diesem Tag für dich selbst getan hast – ob das eine kurze Pause war, eine Tätigkeit, die dir Freude bringt, oder ein paar Minuten ganz für dich. Selbstfürsorge hilft uns, in uns selbst stabil und sicher zu sein, was oft Gelassenheit und Selbstwertgefühl auch zurück in die Beziehung bringt.
Ebenso ist es absolut in Ordnung, eine Trennung zu erwägen, wenn sich langfristig keine Veränderung zeigt und das Gefühl der Nicht-Wertschätzung bestehen bleibt. Eine Partnerschaft sollte ein Ort sein, in dem du dich sicher und geschätzt fühlst. Wenn du merkst, dass deine Bedürfnisse dauerhaft unerfüllt bleiben und du mehr für die Beziehung aufbringst, als zurückzukommen scheint, ist die Entscheidung, für dich selbst einzustehen, ein Zeichen von Respekt und Liebe zu dir selbst.
Egal, welchen Weg du wählst – du hast das Recht auf eine Beziehung, die dich stärkt und in der du dich wertgeschätzt fühlst.
Herzlichst
Maren